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Neues BoP-System in der GTE-Pro für 2017

Von Martina Müller
Der Aston Martin Vantage GTE

Der Aston Martin Vantage GTE

In der Sportwagen-WM (FIA WEC) wird es in diesem Jahr eine technische Revolution geben. Die Balance of Performance wird komplett von Computern erstellt und ist somit frei von subjektiven menschlichen Entscheidungen.

In der GTE-Pro-Klasse der FIA WEC kämpfen gerade mit Aston Martin, Ferrari, Ford und Porsche vier Hersteller um Siege. Bei den 24 Stunden von Le Mans kommt dann jeweils immer noch Corvette mit dazu - ab 2018 dann auch noch BMW. Doch in der Kategorie rumorte es in der letzten Saison gehörig. Denn die Einstufung der Wagen (die so genannte Balance of Performance) funktionierte nicht richtig. Bei einem Rennen waren beispielsweise Ferrari und Ford unschlagbar, bei einem anderen dann Aston Martin. Letztenendes kam es bei den 24 Stunden sogar zu einem Eklat, so dass noch nach der Qualifikation eine neuen BoP erstellt werden musste. Insgesamt gab es in neun Rennen zehn verschiedene Einstufungen.

Mit all diesem Durcheinander soll nun Schluss sein: FIA und ACO wollen die BoP unabhängig vom Faktor Mensch gestalten und haben für 2017 ein automatisiertes System entwickelt. Dies geschah in Zusammenarbeit mit den genannten Herstellern.

Kurz gesagt funktioniert das Ganze letztendlich so: Über die Data-Logger, die in den GTE-Rennern eingebaut sind, werden den Regelhütern eine Vielzahl von Informationen zur Verfügung gestellt. Diese werden in einen Computer gepackt, der dann eine neue Einstufung für das nächste Rennen ausspuckt. Dabei können zwei Parameter berücksichtigt werden: Die Motorleistung und das Fahrzeuggewicht. Es wird dann in einem Bereich von +/- 20 Kilogramm und +/- 10 KW variiert.

Für das Funktionieren des Systems ist es wichtig, dass die Basiseinstufung sehr gut gewählt ist. Die ersten beiden FIA-WEC-Läufe in Silverstone (16. April) und Spa-Francorchamps (6. Mai) werden genau mit diesen Werten gefahren. Die erste automatisierte Änderung findet also zum darauf folgenden 6-Stunden-Rennen statt. Dieses steigt am 16. Juli auf dem Nürburgring.

Das Highlight der Szene (die 24 Stunden von Le Mans) wird in Bezug auf die BoP gesondert betrachtet. Das hat damit zu tun, dass beim Langstrecken-Klassiker auch in der GTE-Klasse mit anderen Aero-Paketen gefahren wird. Somit wird auch das Zurückhalten von Performance (das so genannte Sandbagging) im Vorfeld von Le Mans theoretisch der Vergangenheit angehören.

Beim Prologue in Monza hatte Porsche-Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser schon einen erste Meinung zum neuen System: «Ich kann sagen, dass es – gerade auch im Vergleich zu letztem Jahr - große Bemühungen gab, die BoP so gut und so fair wie möglich zu gestalten. Die automatische BoP ist ein Teil davon, die einfach klare Regeln aufsetzt. Das macht es für die Hersteller und die FIA im operativen Sinne einfacher. Wir schätzen diese Regelungen sehr und unterstützen es, wo wir nur können. Wir haben viel gemeinsame Arbeit in eng mit allen Herstellern zusammenarbeiten, um eine BoP auf die Füße zu stellen, die so gut ist, wie es eben derzeit geht.»

In der GTE-Am-Klasse wird es im Jahr 2017 noch bei der alten BoP-Reglung bleiben. Ob hier für 2018 ebenfalls auf das neue System umgestellt wird, hängt sicherlich auch vom Erfolg der Neuerung in dieser Saison ab.


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