Formel 1: So heißen die neuen Autos

So entstand die Aerodynamik des neuen BMW M8 GTE

Von Felix Schmucker
In der Saison 2018 debütiert der BMW M8 GTE sowohl in der FIA WEC wie auch in der IMSA-Serie. Bei der Entwicklung des neuen Modells spielte auch die Aerodynamik eine zentrale Rolle. Das sind die wichtigsten Fakten dazu.

Die Testarbeit geht in die heiße Phase, im Januar wird der neue BMW M8 GTE bei den 24 Stunden von Daytona sein Renndebüt geben. Einen Schwerpunkt in der Entwicklung des Fahrzeugs für den Einsatz in der FIA World Endurance Championship und der IMSA WeatherTech SportsCar Championship legten die Ingenieure auf die Aerodynamik. «Eine der Prämissen in der Entwicklung des BMW M8 GTE ist die enge Verbindung von Rennsport und Serie», sagte BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt. «Die verschiedenen Abteilungen haben auch im Bereich Aerodynamik Hand in Hand zusammengearbeitet. Wir haben sehr von der intensiven Kooperation mit dem Zentralen Prototypenbau und dem Aero Lab der BMW Group profitiert. So war es möglich, in der Entwicklung speziell auf den Langstreckeneinsatz ausgelegter Aero-Komponenten noch effizienter als bisher zu arbeiten. Zugleich haben auch die Kollegen aus der Serienentwicklung wertvolle Erkenntnisse im High-Performance-Bereich sammeln können.»

Der neue BMW M8 GTE wird nicht nur in Sprint-, sondern vor allem auch bei Langstreckenrennen auf der ganzen Welt eingesetzt. Entsprechend zielten die BMW Motorsport Ingenieure auf eine maximal effiziente und gleichzeitig robuste Aerodynamik ab. Dies bezieht sich nicht nur auf die Bauteilfestigkeit, sondern auch auf die aerodynamische Stabilität und die Fahrbarkeit des Rennwagens insgesamt.

Die Entwicklung der Komponenten startete mit der Konzeption, in der sich die Aerodynamik-Experten eng mit den Kollegen aus den Bereichen Fahrdynamik und Simulation abstimmten. Insgesamt wurden für den BMW M8 GTE weit über 1.000 CFD-Berechnungen durchgeführt.

Für eine schnellere und effizientere Entwicklungsarbeit sorgte auch der Einsatz innovativer Technologien wie Additive Manufacturing, in enger Kooperation mit dem Additive Manufacturing Centre der BMW Group. Von der Idee des Aerodynamikers über die Fertigung der Komponente bis hin zur Erprobung des Bauteils im Windkanal lagen dabei teilweise unter 24 Stunden.

Auch im Windkanal selbst nutzte BMW Motorsport die Synergien mit der Serienentwicklung und profitierte von den perfekten Testbedingungen im BMW Group Aero Lab. Insgesamt wurden in der Aero-Entwicklung des BMW M8 GTE mehrere hundert Windkanalversuche durchgeführt, zunächst mit Modellen, dann mit dem Fahrzeug selbst.

Nach dem erfolgreichen Einsatz im Windkanal ging es für die Aero-Komponenten dann zum Test unter Realbedingungen auf der Rennstrecke. Dabei zeigte sich unter anderem, welchen Einfluss die Aerodynamik auf die Temperaturen von Motor und Bremse hat, welches Gefühl der Fahrer bei verschiedenen Fahrmanövern hat und auch, wie sich die Aerodynamik durch sich verändernde Streckenbedingungen verändern kann.

Ein Ergebnis der intensiven Aero-Entwicklung ist der neuartige 'Swan-Neck'-Heckflügel. Die Form eines Schwanenhalses ermöglicht auf der kritischen Unterseite des Heckflügels einen besonders saubereren Luftstrom und steigert so die Effizienz. Zudem begünstigt die vom BMW 8er Coupé übernommene flach abfallende Dachlinie den Luftstrom hin zum Heckflügel. Der auffällig breite Heckdiffusor trägt ebenfalls zu einer verbesserten aerodynamischen Effizienz bei.

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