MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Politik jetzt auch in LMP1: Rebellion will andere EoT

Von Martina Müller
Bei den 6 Stunden von Spa-Francorchamps ging es auch bei Rebellion zur Sache

Bei den 6 Stunden von Spa-Francorchamps ging es auch bei Rebellion zur Sache

Beim Saisonauftakt der Sportwagen-WM (FIA WEC) fuhren die beiden brandneuen R13 von Rebellion als Dritter und Vierter über die Ziellinie. Hin zum Rennen in Le Mans möchte das Team aber eine Änderung der Einstufung.

Am Rennwochenende in Spa-Francorchamps ging es an der Spitze des LMP1-Feldes enger zu, als im Vorhinein gedacht. Natürlich machten die beiden Hybrid-Renner von Toyota die Pace. Doch die zwei TS050 vom japanischen Hersteller sind im Vergleich zu den privaten Boliden mit einem Vielfachen der Geldmittel entwickelt worden. Als größter Konkurrent für das Werksteam stellte sich Rebellion Racing heraus. Und dass, obwohl die bei Oreca in Frankreich gebauten Wagen vor dem Saisonauftakt nur wenige Testkilometer abgespult hatten. «Wir fuhren mit einem Auto den Prologue. Auch beim privaten Test in Magny-Cours hatten wir nur ein Wagen im Einsatz», erklärte Neel Jani gegenüber SPEEDWEEK.com.

Im Rennbeginn in den belgischen Ardennen hielten die beiden Rebellion die Plätze hinter Toyota. Nach einer Stunde hatten sie einen Rückstand von 38 bzw. 49 Sekunden auf den führenden Hybrid-Wagen. Dies bedeutet, dass im Schnitt pro Runde gut eine Sekunde verloren ging. Rebellion blieb also in Schlagdistanz und wäre in der Lage gewesen, die Führung zu übernehmen, wenn bei Toyota etwas Unvorhergesehenes passiert wäre.

Das Debüt der R13 begann also sehr ermutigend. Erst eine Stunde 50 Minuten vor Ende der 6-Stunden-Distanz gab es technische Probleme. Jedoch standen diese nicht in Zusammenhand mit dem Fahrzeug, sondern mit einem FIA-Teil. Die oberhalb des Cockpits montierte Antenne, welche die Datenübertragung zu den Regelhütern gewährleistet, sendete nicht mehr und musste ausgetauscht werden. Damit fiel der zu diesem Zeitpunkt drittplatzierte Rebellion von André Lotterer, Neel Jani und Bruno Senna bis auf Position fünf zurück. Das starke Fahrer-Trio arbeitete sich jedoch wieder vor und überquerte die Ziellinie als Dritter.

«Wir sind hier der 'best of the rest' und das ist eine seht nette Sache», strahlte Jani vor versammelter Presse nach dem Rennen. «Toyota hat natürlich einen Vorteil. Sie haben die bessere Technologie und sind somit logischerweise auch schneller. Unser Auto ist immer noch in der Entwicklung. Wir müssen einfach so lange wie möglich in der Führungsrunde bleiben. Und dann ist eigentlich alles möglich. Mit all dem Verkehr in Le Mans, kann so manches passieren. Ich denke, wir haben eine Außenseiterchance, um dort zu gewinnen.»

Weniger Freude an der bombenstarken Performance der angloschweizer R13 hatte jedoch die Rebellion-Teamleitung. «Die Autos zeigten, dass sie sehr leistungsfähig waren und dass wir unseren Platz an der Spitze der Konkurrenz haben. Aber der Wettbewerb wird nicht attraktiv sein, wenn der Vorteil der Hybriden nicht überprüft wird», plädiert Calim Bouhadra (Vice President bei Rebellion) vor eine Anpassung der EoT Hinblick auf Le Mans.

In Spa-Francorchamps wurde das Rebellion-Spitzenauto um Jani/Lotterer/Senna nach dem Rennen jedoch aus der Wertung genommen, da sich die hölzerne Bodenplatte des Fahrzeuge bis auf 18,8 Millimeter (durch ständiges Aufsetzen in der Eau Rouge) herunter geschliffen hatte. Den letzten Platz auf den Podium erbten jedoch die Teamkollegen Mathias Beche, Gustavo Menezes und Thomas Laurent. «Die Disqualifikation war unglücklich, aber Regel ist Regel. Ich bin jedoch froh, dass unser Schwesterauto nun auf dem Podium ist. Wir hatten sehr wenig Fahrzeit vor dem ersten Rennen, welches für uns ein bisschen einen Test darstellte! Wir wissen auch, dass wir eine Menge Arbeit für Le Mans haben, besonders wenn wir näher an die Toyota-Autos herankommen wollen», will Jani ohne politische Spielchen das Werksteam herausfordern.


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