Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Stefan Mücke: «Training diesmal wichtiger als Quali»

Von Oliver Müller
Sportwagen-Pilot Stefan Mücke liegt in der GTE-Tabelle der Sportwagen-WM (FIA WEC) aktuell auf Gesamtrang zwei. Bei SPEEDWEEK.com schaut der Ford-Pilot voraus auf das nächste Saisonrennen im britischen Silverstone.

Für Ford-Werksfahrer Stefan Mücke lief die Saison 2018/19 der FIA WEC bisher wie am Schnürchen. Nach einem Sieg in der GTE-Pro-Klasse beim Auftakt im belgischen Spa-Francorchamps folgte ein sechster Platz bei den 24 Stunden von Le Mans. «Doch dadurch, dass wir im Klassement drei IMSA-Autos vor uns hatten, die in der WEC-Tabelle nicht gewertet wurden, bekamen wir die Punkte, als ob wir Dritter geworden wären. Das bedeutet, dass wir aktuell auf Rang zwei in der WM-Gesamtwertung liegen», rechnet Mücke im Gespräch mit SPEEDWEEK.com vor. «Für unser Meisterschaftsvorhaben sind wir somit voll im Plan. Mehr als die Zähler für Platz drei hätten wir in Le Mans wohl sowieso nicht einfahren können. Denn Porsche war dort einfach nicht zu schlagen!»

«Grundsätzlich schielen wir jetzt natürlich voll in Richtung des Titels. Einzelresultate sind schön. Doch wir sind ein bisschen mehr auf das Gesamtbild fokussiert und wollen möglichst viele Punkte mitnehmen», blickt Mücke auf das nächste WEC-Rennen in Silverstone. «Dort treten wir mit der gleichen Einstufung wie in Spa an und erwarten ein ähnlich enges Rennen mit den beiden Porsche», prognostiziert der 36-Jährige, der wieder mit seinem üblichen Wagenpartner Olivier Pla fährt.

Ein großer Entscheidungsfaktor könnte in Silverstone der neu verlegte Asphalt sein. Vor einigen Wochen haben die GTE-Teams von Aston Martin, Ford und Porsche den neuen Untergrund bei geheimen Testfahren bereits ausprobieren können. Doch im Zusammenhang mit den damals vorherrschenden hohen Temperaturen, gingen die Reifen regelrecht in die Knie. Sollte es im Rennen am kommenden Sonntag (19. August) ähnlich heiß sein, so könnten Doppelstints zur großen Herausforderung werden. «Die Strecke ist auf jeden Fall schneller geworden, was sehr schön ist. Der Asphalt ist aber aggressiver und das setzt den Reifen sehr zu. Vom Test bis hin zum Rennwochenende entwickelt sich der Asphalt zwar noch etwas, doch die Situation kann unter Umständen tatsächlich einiges durcheinander würfeln», ist sich der Berliner bewusst.

«Dadurch gibt es strategisch diesmal noch viel mehr Möglichkeiten. Die Optionen werden sich über die Trainings entwickeln. Somit ist das freie Training diesmal sogar wichtiger als die Qualifikation», legt Mücke dar. Insgesamt dürfte die herausragende Rolle der Pneus dem Ford-Team um Stefan Mücke jedoch sehr gelegen kommen. Denn nachdem die beiden amerikanischen GT in der Saison 2017 noch etwas Probleme mit dem Reifen-Management hatten, gelten sie 2018 diesbezüglich als Klassenprimus.

Auch das flüssige Layout des 5,901 Kilometer langen Kurses in Zentralengland dürfte den sehr auf Aerodynamik ausgelegten rot-weiß-blauen Werks-Flundern liegen. «Erfahrungsgemäß kommt unserem Ford GT Silverstone tatsächlich entgegen. Jedoch sind die Unterschiede der einzelnen GTE-Autos mittlerweile sehr klein geworden. Eigentlich gibt es heutzutage nicht mehr die speziellen Strecken, auf welchen das eine Fahrzeug extrem besser ist als das andere. Wir bewegen uns alle innerhalb eines kleinen Fensters», stellt Mücke klar.

«Grundsätzlich finde ich Silverstone super. Wie bereits angesprochen hat die Strecke einen gewissen Fluss. Und für einen Fahrer läuft das irgendwann fast automatisch. Neben ein paar Abschnitten, die in den vergangenen Jahren etwas limitiert wurden, gibt es dort schon richtig tolle Stellen, wie beispielsweise die Esses vor der Hangerstraight. Wenn das Auto da perfekt liegt und man zudem in einer Quali-Runde mit wenig Benzin unterwegs ist, dann macht das schon richtig Spaß. In Silverstone steigt man zumeist mit einem richtig breiten Grinsen aus dem Auto aus», kann Mücke das anstehende Rennwochenende schon gar nicht mehr abwarten.

Mit der Action auf der Strecke geht es in Silverstone am Freitag ab 12:15 Uhr Ortszeit los (13:15 Uhr MESZ). Das prestigeträchtige 6-Stunden-Rennen startet am Sonntag ab 12:00 Uhr Ortszeit (13:00 Uhr MESZ).

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