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Porsche forciert Konvergenz für GTE/GT3 aktuell nicht

Von Oliver Müller
Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com gab Porsche Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser einen Überblick über seine GT-Programme. Für die neue Hypercar-Klasse der FIA WEC besteht bei Porsche momentan kein Bedarf.

Im Regel-Chaos des GT-Sports geht es gerade zu wie auf einem Basar. Obwohl es mit GTE, GT3 und GT4 eigentlich schon genügend Kategorien gibt, stehen bereits die zwei Neuankömmlinge vor der Tür. Im SRO-Bereich hat Stéphane Ratel im letzten Monat gerade erst die Neuinstallierung der GT2 verkündet. Und auch das neue Hypercar-Format von FIA/ACO für die große Prototypen-Klasse der WEC bzw. der 24 Stunden von Le Mans hat gewisse Auswirkungen auf den GT-Sport. Grund genug für SPEEDWEEK.com, sich mit Porsche Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser zusammenzusetzen und seinen Standpunkt zu erfragen.

Den neuen Hypercar-Regeln, die ab 2020 die LMP1-Klasse in der FIA WEC ablösen sollen, erteilte Walliser eine Absage. Porsche nimmt definitiv nicht an den Meetings der sogenannten 'Working Group' teil, die bis Ende 2018 ein fertiges technisches Reglement erstellen soll. «Wir schauen uns Vieles an, um über alle Kategorien im Motorsport einen Überblick zu haben. Wir haben es momentan jedoch zur Seite gelegt, da wir für die nächsten Jahre eine Strategie haben. Somit haben wir keinen Bedarf für etwas Zusätzliches. Wir sind mit Formel E und dem GT-Sport gut sortiert», erklärt Walliser.

Mehr Interesse besteht hausintern jedoch an der GT2-Kategorie. «Wenn wir hier grünes Licht bekommen, brächten wir 18 Monate, um ein Auto auf die Räder zu stellen. Die GT2 ist jedoch keine Konkurrenz für GTE oder GT3, sondern eher für den Gentleman-Markt. GT2 als Werkssport oder auf GT3-Niveau funktioniert nicht. Das muss man den Privatleuten überlassen. Ich sehe das im Bereich kleinerer Sprint-Serien. Denn auch über 'Long Distance' wird das nicht klappen», kommentiert der Motorsport Chef das von SRO-Boss Stéphane Ratel neu geschaffene Konstrukt.

Mit der GT2 am Horizont könnte theoretisch auch die vor einigen Jahren geplatzte Fusion vor GTE und GT3 wieder auf den Tisch der internationalen Regelhüter kommen. Zumal Ratel (der damals vehement opponierte) bereits offenbarte, dass die GT2-Kategorie für seine eigenen Serien als Rettungsanker dient, falls der GT3-Sport zukünftig zu teuer werden würde.

Dr. Frank-Steffen Walliser sieht aktuell jedoch sowohl für GTE als auch für GT3 eine Zukunft. «Ich glaube es wird dabei bleiben. Es wurden ein paar Dinge ausgeräumt, die aus meiner Sicht unnötig waren, sodass nun gleiche Technik angewendet werden kann - gleiche Radstände, usw. Je mehr wir gemeinsam machen können, desto besser. Wir von Porsche sind sowieso in einer Sondersituation, da wir den RSR ja komplett anders gebaut hatten als den GT3. Aktuell funktionieren beide Klassen sehr gut. Somit haben wir das Ganze nicht forciert. Der Druck dafür ist momentan draußen», sieht Walliser derzeit keinen Grund für eine GTE/GT3-Konvergenz. «Wir schauen aus dies jedoch in jedem Lebenszyklus, also alle drei Jahre, wieder an!»

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