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6h Fuji: Hintergründe zum japanischen Lauf der WEC

Von Oliver Müller
Nach den 24 Stunden von Le Mans fuhr ein Toyota TS020 im Jahre 1999 auch noch beim 1000km-Rennen in Fuji

Nach den 24 Stunden von Le Mans fuhr ein Toyota TS020 im Jahre 1999 auch noch beim 1000km-Rennen in Fuji

Die Sportwagen-WM beginnt am Wochenende ihre Tournee in Übersee. Beim Rennen in Fuji ist Toyota wieder der große Favorit. Der japanische Hersteller hat seit 2012 fünf von sechs Rennen der WEC dort gewonnen.

Nach einer zweiten Sommerpause mit einer unglaublichen Länge von satten acht Wochen startet die FIA WEC nun wieder durch. Schauplatz des vierten Laufs der 'Super-Season' 2018/19 ist am 14. Oktober das Fuji Speedway in Japan. Der 4,563 Kilometer lange Kurs (ca. 100 km südwestlich der Hauptstadt Tokio gelegen) weist ein sehr spezielles Layout auf. Das liegt zum einen an der ultralangen Start/Zielgeraden von über 1475 Metern Länge, auf der die LMP1-Fahrzeuge um die 320 km/h erreichen werden. Im Streckenabschnitt danach folgen eher langgezogene Kurven für aerodynamischen Anpressdruck, bevor am Ende der Runde in den sehr engen Ecken ein gutes mechanisches Set-up gefragt ist. Gebaut wurde die Fuji-Strecke im Jahre 1965. Damals wurde nach Start/Ziel sogar eine Steilkurve errichtet, da man die Idee verfolgte, NASCAR-ähnliche Rennen in Japan auszutragen. Seit dem Jahr 2000 gehört der Komplex zum Toyota-Imperium.

Der japanische Hersteller ist bei der diesjährigen Auflage des 6-Stunden-Rennens der haushohe Favorit. Zwar haben die Regelhüter von ACO/FIA den zwei TS050 Hybrid für Fuji eine andere Einstufung verpasst, doch auch mit 26 Kilogramm an Mehrgewicht werden die einzigen beiden Hybrid-Renner im Feld wieder allen davon fahren. Insbesondere im dichten Überrundungsverkehr ist die zusätzliche Hybrid-Power unschlagbar.

Insgesamt hat Toyota eine sehr gute Bilanz beim Heimspiel vorzuweisen. Seitdem die FIA WEC im Jahre 2012 gegründet wurde, macht die WM in Fuji Station. In den ersten drei Saisons gelang dem japanischen Werksteam gleich der Sieges-Hattrick. Dieser wurde erst 2015 durch den Triumph vom Porsche-Trio Timo Bernhard/Mark Webber/Brendon Hartley unterbrochen. 2016 und 2017 stand dann aber wieder Toyota ganz oben auf dem Podest. Für Toyota ist der nächste Sieg also fast schon Pflicht. Zudem wird unweit der Strecke auch der Antriebsstrang des TS050 Hybrid (im Technik-Zentrum Higashi-Fuji) gefertigt. Somit werden viele interne Mitarbeiter das Event von vor Ort aus verfolgen.

Die schnellste LMP1-Runde in Fuji stammt aus dem Jahre 2015. Diese erzielte Mark Webber mit einer Zeit von 1:22,639 Minuten. Die beste Formel-1-Marke geht auf das Jahr 2008 zurück, als Ferrari-Pilot Felipe Massa im zweiten Qualifikationsabschnitt auf 1:17,287 Minuten kam. Die grundsätzlich schnellste Runde in Fuji fuhr der unvergessene Stefan Bellof. Im Porsche 956 schaffte er 1983 eine Zeit von 1:10,02 Minuten. Der Vergleich zur Neuzeit hinkt jedoch, da damals ein Streckenlayout von nur 4,360 Kilometern Länge verwendet wurde.

Ein ganz besonderes Sportwagen-Rennen gab es im Jahre 1999 in Fuji zu bestaunen. Seinerzeit begann der Le-Mans-Veranstalter ACO seine weltweite Expansionsidee. Ähnlich wie 1998 das erste 'Petit Le Mans' auf der Strecke von Road Atlanta (aus dem 1999 die American Le Mans Series entstand) sollte das Fuji-Event das Interesse für eine LMP-Serie auf dem asiatischen Markt abklopfen. Toyota schickte seinen TS020 und Nissan den offenen R391. Sowohl die Pole-Position als auch die schnellste Runde ging an den Toyota von Ukyo Katayama, Toshio Suzuki und Keiichi Tsuchiya. Doch den Sieg sicherte sich Nissan mit Érik Comas, Satoshi Motoyama und Masami Kageyama.

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