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Sao Paulo: Audi siegt, Toyota crasht

Von Oliver Runschke
Unfall von Toyota, brennender Ferrari, Senna dreht sich ins Aus, Audi sammelt Strafen und einen Hinterreifen ein: Die 6h von Sao Paulo waren nicht langweilig.

Audi hat mit André Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Tréluyer die «6h von Sao Paulo», den vierten Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft in Interlagos gewonnen. Die Ingolstädter feierten einen Doppelsieg mit den amtierenden Sportwagen-Weltmeistern vor dem zweiten R18 e-tron quattro der Le-Mans-Sieger Allan McNish/Tom Kristensen/Loic Duval. Nick Heidfeld landete im Rebellion-Lola-Toyota mit Nico Prost und Mathias Beche als Dritter auf dem Podium, nachdem der einzige in Brasilien am Start stehende Toyota TS030 von Anthony Davidson/Stéphane Sarrazin und Sébastien Buemi nach einem Unfall ausschied. 

Der Audi-Sieg in Brasilien war bereits nach knapp 35 Minuten besiegelt. Stéphane Sarrazin überrundete im Toyota TS030 gerade Dominik Kraihammer im Lotus T128, als der Österreicher mit seinem LMP2 etwas zu weit auf die Aussenseite der Strecke kam und mit dem Toyota von Sarrazin kollidierte. Sowohl der Toyota wie auch der Lotus landeten in den Reifenstapeln und waren aus dem Rennen. Der Toyota beschädigte die Reifenstapel durch den Crash so nachhaltig, dass das Safety-Car nahezu eine Stunde auf der Strecke blieb.

Toyota in der Startphase deutlich zu langsam

Hatte Toyota sich nach dem Qualifying noch Hoffnungen gemacht um den Sieg zu fahren, war das Thema im Rennen aber schnell erledigt. Die beiden R18 e-tron quattro brummten Sarrazin in den ersten 15 Rennrunden eine Sekunde pro Runde auf. Der Rückstand des Toyota pendelte sich erst ein, als die Audi sich immer stärker durch den Verkehr der GTE quälten.

Auch die Frage, welcher Audi in Brasilien den Sieg einfährt, war noch vor Rennhalbzeit geklärt. Nach dem Start setzte sich Allan McNish in der #2 an die Spitze, doch in der Safety-Car-Phase verlor der #2 Audi Zeit und nach dem Re-Start lag Lotterer in der #1 an der Spitze. Als Loic Duval, der dritte Pilot in der #2 neben McNish und Tom Kristensen, dann nach einem Boxenstopp ein Rad verlor, war das Rennen für das Le-Mans-Siegertrio gelaufen. Der Radverlust führte zu einer bizarren Szene: Das rechte Hinterrad hüpfte auf den Heckdeckel des Audi, Duval brachte das lose Rad so wieder zurück an die Box. 

Es sollte nicht das einzige Problem für die #2 bleiben. Erst folgte eine 30-Sekunden-Zeitstrafe nach einer Geschwindigkeitsübertretung in der Boxengasse, und anschliessend noch eine 60-Sekunden-Strafe für das nicht korrekt befestigte Hinterrad. Damit war der Weg zum Sieg für Lotterer/Fässler/Treluyer endgültig geebnet.

G-Drive-Oreca dominiert die LMP2-Klasse

So dominant wie Audi an der Spitze war, war der G-Drive-Oreca-Nissan von Mike Conway, John Martin und Roman Rusinov in der LMP2-Klasse. Das G-Drive-Trio fuhr einen blitzsauberen Start-Ziel-Sieg mit einer Runde Vorsprung ein. Pierre Kaffer lag mit Nic Minassian und Luis Perez-Companc im Pecom-Oreca-Nissan in der ersten Rennhälfte auf dem zweiten Platz, musste sich aber schliesslich noch dem OAK-Morgan-Nissan von Bertrand Baguette, Martin Plowman und Ricardo Gonzales geschlagen geben. Kaffer landete so auf Rang drei.

Packendes Duell zwischen Ferrari und Aston Martin bei den GTE-Pro

Die meiste Spannung lieferte die GTE-Pro-Klasse: Der Ferrari 458 Italia von Gianmaria Bruni und Giancarlo Fisichella setzte sich nach dem Start an die Spitze, doch der Aston Martin Vantage von Stefan Mücke und Darren Turner folgte dem Ferrari über die gesamte Renndistanz im Windschatten. Mit knappen Vorsprung von 1,4 Sekunden nach 6h Renndauer rettete das Ferrari-Duo den Sieg vor dem Aston Martin ins Ziel. 

Jörg Bergmeister und Patrick Pilet hatten im Werks-Porsche 911 RSR nicht den Speed der beiden Führenden und landeten mit zwei Runden Rückstand auf dem dritten Rang. Marc Lieb und Richard Lietz hatten im Porsche RSR Pech und wurden nach zwei Reifenschäden Vierte. Noch schlechter lief es bei Toni Vilander: Der Ferrari 458 Italia des Finnen fackelte in der zweiten Stunde spektakulär ab und auch Aston Martin-Werksfahrer Bruno Senna sah keine Zielflagge. Bei seinem Heimrennen schied Senna mit Aufhängungsschaden aus.

Ein spätes Drama gab es in der GTE-Am-Klasse: 70 Minuten vor Rennenden verlor Kristian Poulsen im bis dahin souverän führenden Aston Martin Vantage das rechte Hinterrad und schied aus. Der Klassensieg ging somit an dessen Teamkollegen Stuart Hall und Jamie Campbell-Walter. Der Porsche 911 GT3 RSR von Proton Competition landete mit Christian Ried, Paolo Ruberti und Gianluca Roda als Dritter erstmals in dieser Saison auf dem Podium.

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