Formel 1: So heißen die neuen Autos

Ferrari-Stallorder schenkt Porsche Podium

Von Oliver Runschke
Jörg Bergmeister und Patrick Pilet dürfen sich bei Ferrari für Platz drei in Schanghai bedanken. Porsche-Piloten kämpften in China mehr mit Reifen als mit Gegnern. Lieb/Lietz wahren Minimalchance in der WM.

Ein obskurer Boxenstopp von Toni Vilander (Ferrari) schenkte Jörg Bergmeister und Patrick Pilet im Werks-Porsche 911 RSR in China die dritte Sportwagen-WM-Podiumsplatzierung in der aktuellen Saison. Zehn Minuten vor dem Ende der Sechs Stunden von Schanghai bog der drittplatzierte Finne in die Box ab und verweilte dort 1:49 Min.. Teamkollege Kamui Kobayashi sprach nach dem späten Boxenstopp nebulös von etwas, was mit dem Auto nicht gestimmt ab – ohne das dies allerdings zuvor an den Rundenzeiten erkennbar gewesen war. Resultat des späten Stopps: Vilander fällt auf Platz fünf zurück, dessen um die WM kämpfende Teamkollegen Giancarlo Fisichella und Gianmaria Bruni werden ebenso um eine Position nach vorn gespült wie Bergmeister und Pilet.

Vom reinen Speed her hätte Porsche das Geschenk von Ferrari in Schanghai allerdings nicht gebraucht. Zum ersten Mal in einem Sechs-Stunden-Rennen der WEC in diesem Jahr hatte Porsche den Speed aus eigener Kraft auf das Podium zu fahren. Doch zwischen Theorie und Praxis stand noch die Reifenperformance und die war erschütternd und beim Porsche von Marc Lieb/Richard Lietz sogar erbärmlich. Wie schon in Austin litten die 911 RSR auch in China unter den hohen Temperaturen knapp unter der Marke von 30 Grad.

Während Bergmeister und Pilet mit Mühe und Not einen Stint schafften, klagte Lietz: «Unsere Reifen halten noch nicht einmal einen kompletten Stint, wir mussten sogar vorzeitig zum Stopp und Reifenwechsel kommen.» Dazu addierte sich ein Reifenschaden, am Ende belegten Lieb und Lietz Rang mit zwei Stopps mehr als die Konkurrenz Rang sechs. In der WM haben die beiden Porsche-Werksfahrer nun vor dem Finale in Bahrain mit 15,5 Punkten Rückstand allenfalls noch theoretische Titelchancen. Denn dazu müssten in dem sechs Fahrzeuge kleinen GTE-Pro-Feld sowohl der führende Aston Martin von Mücke/Turner wie auch der zweitplazierte Ferrari von Fisichella/Bruni ausscheiden.

Die Porsche-Piloten hoffen nun auf ein gutes Ergebnis zum Ende der Premierensaison des 911 RSR beim Finale in Bahrain. Bei dem Rennen in Arabien sind zwar keine winterlichen Temperaturen zu erwarten, allerdings findet das Rennen am späten Nachmittag und am Abend statt, das dürfte der Reifenperformance helfen. Zudem bringt Porsche beim Finale die lang ersehnten Updates für den RSR, die das Porsche AG Team Manthey kürzlich in Portimão intensiv getestet hat.

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