Formel 1: So heißen die neuen Autos

Porsche zeigt den neuen 911 für die GTE-Klasse

Von Oliver Müller
Der neue Porsche 911 für die GTE/GTLM-Klasse

Der neue Porsche 911 für die GTE/GTLM-Klasse

Werksseitig tritt Porsche in der GTE/GTLM-Kategorie in diesem Jahr lediglich bei den 24 Stunden von Le Mans und in der IMSA-Serie an. Der neue 2017er Rennwagen für die Kategorie hat jetzt den Testbetrieb aufgenommen.

Überraschung aus Zuffenhausen: Porsche gewährt einen ersten Blick auf den neuen 911, der ab kommender Saison in der GTE/GTLM-Klasse an den Start gehen wird. Das neuentwickelte Fahrzeug hat bereits erste Kilometer auf der hauseigenen Strecke in Weissach absolviert. Im Anschluss werden nun weitere Rennstrecken in das Testprogramm integriert.

Bei der Erprobung in Weissach sassen bereits diverse Porsche-Werksfahrer im Cockpit des neuen Rennwagen. «Es ist sicher ungewöhnlich, gleich beim Rollout mehrere Fahrer ans Steuer zu lassen», erklärte Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport. «Doch da alle unsere Werksfahrer an der Entwicklung des neuen Autos beteiligt sind, durfte jeder, der es zeitlich einrichten konnte, nach Weissach kommen und ein paar Runden drehen.»

Der noch namenlose Renner basiert weiterhin auf dem 991 – sprich der siebten Generation des 911. Er beerbt den 911 RSR, der seit 2013 in FIA WEC und somit auch bei den 24 Stunden von Le Mans (bzw. seit 2014 in der amerikanischen IMSA-Serie) eingesetzt wird. Schon im beim ersten Auftritt konnte damit mit den Piloten Marc Lieb, Romain Dumas und Richard Lietz der Klassensieg beim Langstrecken-Klassiker an der französischen Sarthe eingefahren werden.

Zur aktuellen Saison wurde das technische Reglement in der GTE/GTLM-Klasse neu definiert. Somit sind unter anderem grössere/weitere Heckflügel und Diffusoren erlaubt. Porsche hat den aktuellen 911 RSR jedoch lediglich an das neue Reglement angepasst (so wie Aston Martin und Corvette auch) – im Gegensatz zur Konkurrenz von BMW, Ferrari und Ford.

Zwar tritt man damit auch 2016 weiter werksseitig in der IMSA-Serie an, doch in der Sportwagen-WM (FIA WEC) wurde das Programm auf einen Kundeneinsatz unter dem Banner von Dempsey-Proton Racing mit den Piloten Richard Lietz und Michael Christensen reduziert. Grund dafür ist die Bündelung der Ressourcen auf die Entwicklung des jetzt erstmals gezeigten Wagens. Lediglich bei den 24 Stunden von Le Mans wird Porsche in diesem Jahr mit zwei Werkswagen in der GTE-Pro-Klasse antreten – zusätzlich zum Dempsey-Proton-Wagen.

Auf technische Spezifikationen zum neuen Rennwagen muss jedoch noch bis zur öffentlichen Präsentation gegen Ende des Jahres gewartet werden. Gerüchten zufolge soll der Motor nicht mehr komplett im Heck des Wagens verbaut sein, sondern etwas weiter vorne. Das neue technische Reglement der Klasse lässt dies übrigens neuerdings zu... Zufall??

Damit wäre es den Porsche-Ingenieuren möglich, den Diffusor ähnlich extravertiert zu gestalten wie bei der Konkurrenz. Ebenso würde dies positive Auswirkungen auf die Gewichtsverteilung haben. Ein Bild vom Heck des Fahrzeuges wurde passenderweise ebenfalls nicht veröffentlicht.

Der ersten Auftritt im Wettbewerb ist bei den 24 Stunden von Daytona, dem Saisonauftakt der IMSA-Serie, Ende Januar 2017 geplant. «Die Rennpremiere eines komplett neuen Fahrzeugs bei einem 24-Stunden-Rennen ist eine grosse Herausforderung. Aber wir liegen gut im Zeitplan», verkündete Porsche-Sportchef Dr. Frank-Steffen Walliser. Und so wie es scheint, könnte im kommenden Jahr dann auch wieder die FIA WEC mit zwei Werksautos beschickt werden.

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