Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Bremsen-Schlitzohr Max Verstappen ist nicht alleine

Von Mathias Brunner
​Über das Fahrerlager des Circuit of the Americas hinaus herrscht die Meinung: Die FIA hat eine Regel zum Verhalten in der Bremszone wegen Max Verstappens Fahrstil geändert. Aber das ist falsch.

Die Austin-Rennkommissare Paul Gutjahr (Schweiz), Silvia Bellot (Spanien), Dennis Dean (USA) und Mark Blundell (England) stehen vor einer kniffligen Aufgabe. Fans und Fachleute sind gleichermassen gespannt, ob es nach der Reglementsänderung in Sachen Verteidigungsverhalten zu Strafen im USA-GP kommen wird.

Zur Erinnerung: Bei der Fahrerbesprechnung am Circuit of the Americas in Austin musste sich Red Bull Racing-Talent Max Verstappen von seinen GP-Kollegen einiges anhören. Romain Grosjean, Sebastian Vettel, Fernando Alonso, Lewis Hamilton und selbst der sonst so mundfaule Kimi Räikkönen meldeten sich zu Wort, um das Verhalten von Verstappen anzuprangern.

Sie alle verlangten endlich eine Klärung der Frage, ob Max’ Umplatzieren des Autos in der Bremszone nicht besser verboten gehört. Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting reagierte in Form einer neuen Direktive.

Artikel 27.5 der Sportregeln besagt: «Kein Auto darf in einer Art und Weise gefahren werden, die potenziell gefährlich für andere Piloten ist.» Artikel 27.8 verbietet dazu Fahrmanöver, «die andere Piloten behindern, einschliesslich eines nicht normalen Richtungswechsels». Vor diesem Hintergrund wird künftig jeder Richtungwechsel in der Bremszone, der dazu führt, dass der Hintermann ausweichen muss, als abnormal und potenziell gefährlich eingestuft. Jede solche Aktion wird daher den Rennkommissaren gemeldet – in Texas eben den vier genannten FIA-Fachleuten.

Es wird spannend sein zu sehen, wie das Grand Prix in Texas umgesetzt wird. Aber die landläufige Meinung, dass es sich hier um eine Anti-Verstappen-Regel handelt, ist komplett falsch.
Weltmeister Lewis Hamilton: «Ich bin zehn Jahre in der Formel 1, und es gab eine Regel, die alle Piloten verstanden haben. Nun kamen junge Piloten, welche sich anders verhalten. Letzlich geht es um gegenseitigen Respekt. Wir fahren mit hohen Tempi. Ich habe kein Problem damit, wenn sich einer entschlossen verteidigt, aber sein Auto in der Bremszone herumwandern zu lassen, finde ich nicht gut. Schaut euch die IndyCars an, da reicht eine falsche Bewegung, und ein Auto hebt ab. Ich bin froh, hat sich Rennleiter Charlie Whiting die Einwände der Fahrer zu Herzen genommen. Wenn du mit dem Wagen in der Bremszone herumzacken darfst, dann werden das früher oder später alle Piloten machen, und das würde die Tür zu einer gefährlichen Fahrweise öffnen. Die neue Regel ist richtig.»

Haas-Fahrer Romain Grosjean sagt in einer Medienrunde beim US-amerikanischen Team: «Ich habe in der Fahrerbesprechung auf einige Szenen aus dem Japan-GP hingewiesen. Da verhielt sich nicht nur Verstappen so. Carlos Sainz und Jolyon Palmer taten mir das Gleiche an. Es war Zeit für das Eingreifen der FIA. Du siehst zwar in den Nachwuchsklassen viele solcher Manöver, aber dort wird mit ganz anderen Geschwindigkeiten gefahren. Irgendwann wird beim ganzen Herumgezacke der Vordermann zur Startrampe. Kimi in Belgien oder Lewis in Japan sollten nicht in letzter Sekunde ausweichen müssen. Wenn du dich als Vordermann für eine Seite entschieden hast, dann solltest du auch dort bleiben und basta.»

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