MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Niki Lauda erfuhr Wahrheit über Nico Rosberg im Klo

Von Mathias Brunner
Niki Lauda mit Nico Rosberg

Niki Lauda mit Nico Rosberg

​Die Nachfolge für Nico Rosberg ist an Williams geknüpft. Niki Lauda gibt zu bedenken: «Habt ihr euch gefragt, wieso Felipe Massa in Brasilien weinte?» Und er enthüllt: Er erfuhr vom Rosberg-Rücktritt in einem Klo.

Spannende Diskussionen in der Weihnachtsgala von «Sport und Talk aus dem Hangar-7» zwischen Niki Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko und dem Fachjournalisten Roger Benoit. Natürlich geht es zwischen den drei Formel-1-Urgesteinen um die Fahrerfrage bei Mercedes. Die Nachfolge von Nico Rosberg ist seit dem 5. Dezember und dem überraschenden Rücktritt des Formel-1-Weltmeisters das heisseste Thema im Grand-Prix-Sport. Dr. Marko hat Lauda gesagt: «Ihr nehmt den Valtteri Bottas.»

SPEEDWEEK.com-Leser wissen seit gestern: Felipe Massa ist mit einem konkreten Angebot von Williams nach Hause geflogen. Die Chance ist gross, dass er sich in São Paulo zu einem Comeback entschliessen wird, die Gründe dafür liegen auf der Hand.

Niki Lauda gibt in Salzburg zu bedenken: «Jetzt mal eine Frage – hat Massa nicht geweint in Brasilien? Wie er mit der brasilianischen Flagge nach seinem Dreher zurück an die Box marschierte? Die Frau hat ihn umarmt, das Kind hat ihn umarmt. Die ganze Nation hat geweint. Ich frage: Warum weinte er? Wenn man aufhört, dann lacht man! Ich werde ihn nachher anrufen und ihn das fragen.»

Apropos Comeback: Kann sich Niki Lauda nicht vorstellen, dass Nico Rosberg eines Tages zurückkehrt? Immerhin ist der Deutsche erst 31 Jahre alt.

Niki Lauda: «Ich habe mich natürlich mit ihm auseinandergesetzt durch diesen Rücktritt, der auch mich überrascht hat. Wenn man von diesem intensiven Leben als Rennfahrer eine Pause braucht, um sich seiner Familie oder anderen Dingen zu widmen, dann kann ich das verstehen. Aber in dieser Phase kann ich mir keine Rückkehr vorstellen, das haben wir sehr genau abgeklärt.»

«Die Hintergründe waren einfach: Nico Rosberg flog als Weltmeister zusammen mit Toto Wolff nach Kuala Lumpur zu Petronas, dort gab es eine Super-Veranstaltung. Dann sind sie von Malaysia zurück nach Frankfurt geflogen, sie haben sich den ganzen Flug über unterhalten.»

«Ich habe Toto dann in Stuttgart getroffen, er kam aus Frankfurt, ich kam aus Wien, Toto steigt aus dem Flugzeug, kommt zu mir und sagt – ich muss mit dir unter vier Augen reden, nicht hier, wo alle zuhören. Wir haben uns dann auf die Herrentoilette zurückgezogen. Toto sagt: „Stell dir vor, Nico hat mich angerufen, nachdem wir gelandet sind und mir gesagt, er trete zurück.“ Ich sagte dann: Bist du dir sicher? Ist das so? Ich war wirklich geschockt, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Das war für mich nicht vorhersehbar.»

«Wir sind dann sofort zu Dr. Zetsche gegangen, um ihn zu informieren. Und dann begann die Arbeit, um einen Nachfolger zu finden. Ich habe am Nachmittag den Nico angerufen. Weil ich mich an meinen eigenen Rücktritt erinnerte und an die Worte meines damaligen Brabham-Teamchefs Bernie Ecclestone – denk nochmals darüber nach, emotionelle Entscheidungen bringen nichts. Also habe ich den Nico das gefragt, aber er hat mir gesagt, die Entscheidung stehe tausendprozentig fest, da wusste ich, dass sich nichts mehr ändern lässt.»

Dr. Helmut Marko über den Wirbel bei Mercedes: «Weil wir kurz vor Weihnachten stehen – ich bin für Niki ein wenig traurig, weil das für ihn auf gut Deutsch eine Scheiss-Situation ist mit nur einem Top-Fahrer. Das ist in so kurzer Zeit einfach nicht mehr zu lösen.»

«Die Konkurrenzfähigkeit eines Rennstalls setzt sich zusammen aus Fahrerpaarung, Motor und Chassis. Nach dem Abgang von Rosberg hat Red Bull Racing mit Daniel Ricciardo und Max Verstappen deutlich die stärkste Fahrerpaarung. Wir bekommen von Renault ein komplett neues Triebwerk, da werden wir Mercedes also näher rücken. Und wenn wir ein gutes Chassis bauen, dann sehen wir positiv in die Zukunft. Mercedes wird wissen, dass die Überlegenheit der früheren Jahre vorbei ist. Daher wird auch nicht auf einen jungen Piloten gesetzt, denn für Mercedes ist die Markenwertung ganz wichtig. Daher setzt Mercedes mit Bottas auf eine kalkulierbare Grösse.»

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