Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Gerechtere Verteilung der F1-Preisgelder im Visier

Von Vanessa Georgoulas
Die Privilegien des Ferrari-Teams sind den neuen Formel-1-Machthabern ein Dorn im Auge

Die Privilegien des Ferrari-Teams sind den neuen Formel-1-Machthabern ein Dorn im Auge

Das Ferrari-Team muss um seine Privilegien in der Königsklasse bangen: Der älteste GP-Rennstall der Welt bekommt für seine Formel-1-Treue jedes Jahr viele Millionen. Damit könnte bald Schluss sein.

Kommt mit den neuen Formel-1-Besitzern auch eine gerechtere Verteilung der Preisgelder? Das ist eine der grossen Hoffnungen, die viele im Fahrerlager mit den neuen Machthabern der Königsklasse verbinden.

Seit sowohl der Automobilweltverband FIA als auch die Liberty-Media-Teilhaber der Übernahme der Formel-1-Rechteinhaberin durch den Konzern des US-Medienmoguls John Malone zugestimmt haben, scheint die Einführung einer gerechteren Preisgeld-Struktur auch nicht mehr unmöglich.

Vor allem, weil die Liberty-Media-Verantwortlichen um den Formel-1-Vorstandsvorsitzenden Chase Carey darüber nachdenken, die üppigen Extra-Zahlungen an das Ferrari-Team zu kürzen. Der älteste GP-Rennstall der Welt bekommt für seine Formel-1-Treue eine stolze Prämie im hohen zweistelligen Millionen-Bereich. Diese führt dazu, dass Ferrari das grösste Stück vom Kuchen abbekommt – auch wenn der Erfolg ausbleibt.

So wurden 2015 insgesamt 903,8 Mio. Dollar (rund 844,5 Mio. Euro) an die elf GP-Rennställe verteilt, wobei Ferrari mit geschätzten 172 Mio. Dollar (etwa 160,7 Mio. Euro) deutlich mehr als alle anderen Teams bekommen hat. Und das, obwohl die Scuderia in der Konstrukteurspokal-Wertung seit 2008 keinen Sieg mehr errungen hat.

Liberty-Media-CEO Greg Maffei ist überzeugt, dass eine Umverteilung eines Teils der Treueprämie nötig ist, um die Show zu verbessern. Sein Hintergedanke: Denn wenn das Geld an die kleineren Teams geht und der Unterschied zu den Budgets der grossen Teams damit schrumpft, könne man auch spannendere Rennen erwarten.

Gegenüber «Forbes» betonte der Geschäftsmann deshalb: «Wenn du Ferrari bist, dann kannst du enorme Sponsoring-Einnahmen generieren, wenn die Show stimmt. Und diese steigen, wenn die Rennen besser werden. Eine gerechtere Verteilung der Preisgelder sollte Ferrari also schon aus Eigeninteresse in Erwägung ziehen.»

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