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Formel 1: Dank Regeländerungen mehr neue Teile

Von Vanessa Georgoulas
Force India-Technikchef Andy Green

Force India-Technikchef Andy Green

Die umfassenden Formel-1-Regeländerungen wirken sich auch auf die Entwicklungsrate der Teams aus. Technikchef Andy Green erklärt, warum die Fans in diesem Jahr besonders viele Neuerungen an den GP-Autos sehen werden.

Die neuen Formel-1-Regeln haben uns nicht nur einen spannenderen Spitzenkampf auf der Strecke beschert, sondern auch das Wettrüsten neben der Piste angeheizt. Denn die neuen Auto-Konzepte der Teams sind vergleichsweise unausgereift und bieten entsprechend viel Entwicklungspotenzial. Dies bestätigte Force India-Technikchef Andrew Green im Interview mit «F1i.com». Darin bestätigt er: «Der grösste Unterschied zu früher sind die neuen Regeln, die grosse Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen.»

Der Kopf des Konstruktionsteams aus Silverstone mahnt aber auch: «Die Regeln hemmen die Entwicklung aber auch gleichzeitig, so schränken etwa die FIA-Vorgaben zur Nutzung von Windkanal und CFD unsere Arbeit ein. Deshalb ist das Auto auch noch sozusagen unterentwickelt, dafür ist das Entwicklungspotenzial umso grösser.»

Dies führe wiederum dazu, dass schneller Fortschritte erzielt werden können. «Im vergangenen Jahr war das Auto schon auf einem sehr hohen Niveau entwickelt, deshalb war die Entwicklungskurve auch flacher», erklärt Green. «In diesem Jahr ist sie hingegen sehr steil, deshalb ist es wichtig, die Teile schnell ans Auto zu bringen.»

Vor allem im Bereich der sogenannten Bargeboards, wie die Luftleitelemente vor den Seitenkästen genannt werden, bestehe ein grosses Entwicklungspotenzial. «Das ist auch ein sehr kosteneffizienter Entwicklungsbereich, denn diese Teile sind zwar komplex, können aber relativ schnell produziert werden, was wiederum die Entwicklung beschleunigt. Ich erwarte gerade in diesem Bereich viele Veränderungen, genauso wie beim Unterboden oder beim Diffusor», zählt Green auf.

Schwieriger werde hingegen die Umsetzung eines neuen Frontflügel-Konzepts, betont der Brite: «Die Frontflügel sind auch strukturell sehr komplex, sie müssen grossen Belastungen standhalten und deshalb einige strenge FIA-Belastungstests bestehen. Es dauert also eine ganze Weile, bis man ein neues Konzept entwickelt hat. Kleinere Anpassungen sind kein Problem, aber bei neuen Konzepten dauert es etwa vier Monate vom Start der Entwicklungsphase bis zum Test auf der Rennstrecke.»

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