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Sebastian Vettel: Vorteil durch die Pirelli-Tests?

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Viel wird darüber spekuliert: Hat Sebastian Vettel in der WM 2017 einen Vorteil, weil er sich 2016 bei den Testfahrten mit Pirelli so ins Zeug gelegt hat?

Den Ferrari-Stars Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen fällt es in dieser Saison offensichtlich leichter, die neuen Pirelli-Reifen im besten Wirkungsfenster zu halten, als den Piloten von Mercedes.

Das führte zur Unterstellung: Sind die Pirelli-Reifen dieser Saison auf Ferrari maßgeschneidert worden? Die Beteiligten wiesen das zurück. Aber: Bei Mercedes waren Nico Rosberg und Lewis Hamilton 2016 so sehr mit sich und dem Titelkampf beschäftigt, dass kaum Zeit blieb, um die neuen Walzen die Saison über zu testen.

«Unsere Position war im vergangenen Jahr anders als jene von Ferrari. Wir waren voll in dieses Team-interne WM-Duell zwischen Rosberg und Hamilton eingebunden. Da wollte sich keiner der beiden Fahrer übermäßig um die Entwicklung künftiger Reifen kümmern», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Wer immer zur Stelle war, wenn es um das Testen ging, war Vettel. Er spulte über 2000 Kilometer in den Hybridautos ab, um die Pirelli-Pneus zu testen. Was nun zur These führte, dass dies der Grund sei, warum vor allem er so gut mit den Reifen klar komme.

Pirellis Motorsportchef Paul Hembery glaubt aber, dass da zu viel hineininterpretiert wird. «Ja, Sebastian hat viel getestet, es war sehr intensiv und er hat uns eine Menge Feedback gegeben. Das war es, was wir wollten: Die Topfahrer, die uns gutes Feedback geben», sagte Hembery formula1.com.

Hembery schränkte aber auch ein: «Weil er nicht wirklich wusste, was er testet – es waren Blindtests – mag es ihm vielleicht psychologisch geholfen haben, aber ich bezweifle, dass es ihm auch praktisch geholfen hat», so Hembery.

Der Brite geht zudem davon aus, dass Mercedes die Probleme mit den Reifen im Laufe der Saison lösen werden. In Kanada waren die Silberpfeile nach zwei Wochen intensiver Arbeit bereits in die Erfolgsspur zurückgekehrt, auch wenn Wolff noch nicht von einem Durchbruch sprechen wollte.

«Die Mercedes-Probleme sind mit bestimmten Strecken verbunden: In Barcelona war alles gut, und so wird es auch in Silverstone und Spa sein. Es sind die Strecken, die weniger Grip bieten, wo sie ein paar Probleme haben. Ich bin sicher, dass sie im Laufe der Saison die Probleme lösen werden», sagte Hembery.

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