Formel 1: Die Angst von Lewis Hamilton

Hamilton jubelt: Wie ein rechter Haken von Mayweather

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Mercedes schlägt in Kanada zurück. Sieger Lewis Hamilton jubelt nach seiner «Spazierfahrt», die für ihn bildlich gesprochen ein harter Punch eines Boxers war.

Eines angeschlagenen Boxers, die sind ja bekanntlich die gefährlichsten. Denn zuletzt in Monaco mussten die Silberpfeile einen Tiefschlag einstecken. Mercedes schlug nun in Form eines ungefährdeten Doppelsiegs durch Hamilton und Valtteri Bottas zurück.

Wichtig sind in dieser Hinsicht nicht nur die Punkte – Mercedes zog in der Konstrukteurswertung an Ferrari vorbei, Hamilton verkürzte den Rückstand auf Sebastian Vettel von 25 auf nur noch zwölf Punkte. Wichtig ist vor allem der psychische Effekt nach zwei schwierigen Wochen, in denen Mercedes zumindest in Kanada zurück zu alter Stärke fand.

«Es war unser erster Doppelsieg, was die Punkte betrifft, war es unser bestes Wochenende», jubelte Hamilton.

«Wenn Ferrari so etwas gelingt, dann ist das ein Rückschlag. Wie ein rechter Haken. Diesmal haben wir wie (Boxlegende Floyd) Mayweather zugeschlagen. Ich hoffe, dass sich das während der Saison fortsetzt», sagte er.

Nach seinem überlegenen Sieg mit fast 20 Sekunden Vorsprung auf Bottas verdeutlichte er, wie locker er das Ding nach Hause fuhr. Die schnellste Rennrunde (1:14,551 Minuten) kurz vor Schluss drehte er, damit das Team Daten sammeln konnte. Zumindest einmal musste er das Auto an die Grenze bringen, während sich Vettel durch das Feld kämpfte, um den Schaden in Grenzen zu halten.

«Es war eine tolle Runde. Damit haben wir wichtige Informationen gewonnen, auch in Bezug auf die Abstimmung des Autos. Es war gut, dass ich sie gemacht habe», sagte Hamilton, der seinen Titelrivalen stets im Blick behielt.

Denn der Brite hatte die Zeit und Muße, einen Blick auf die Videoleinwand in Kurve zu werfen. Er erkannte die Bilder zwar nicht, aber die Platzierungen. «Deshalb war mir klar, wo er war. Als er Sechster war, dachte ich: „Großartig“. Als er Fünfter war, habe ich gehofft, dass er dort bleiben würde. Als er dann Vierter war, dachte ich nur: „Verdammt.“» Es wäre besser gewesen, wenn er Fünfter geworden wäre. Aber trotzdem, er war bis jetzt immer Erster oder Zweiter. Gut, dass er jetzt mal Vierter wurde.»

Denn beim nächsten Rennen in Baku kann es schon wieder anders aussehen. Oder wie Vettel es sagt: «Wenn das hier jetzt ein Hin war, dann ist Baku hoffentlich wieder ein Her. Wir hätten ein besseres Ergebnis erzielen können, aber unter den Umständen war es in Ordnung.»

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