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Sergio Pérez: «Keine Stallorder bei Force India»

Von Mathias Brunner
Sergio Pérez

Sergio Pérez

​Der Mexikaner Sergio Pérez bereut nicht, dass er in Kanada keinen Platz für seinen Stallgefährten Esteban Ocon gemacht hat: «Ich würde alles genau gleich machen, es gibt keine Stallorder bei Force India.»

Nach dem Kanada-GP war dicke Luft bei Force India. Esteban Ocon war davon überzeugt: Hätte ihn sein Teamgefährte Sergio Pérez ziehenlassen, dann hätte er, Ocon, eine Chance gehabt, Daniel Ricciardo Rang 3 abspenstig zu machen. Statt dessen wurde rundenlang über Funk diskutiert, die Chance verflüchtigte sich, statt eines Podestplatzes gab es für die rosaroten Panther am Ende die Ränge 5 und 6, weil Sebastian Vettel im Ferrari vorbeizog.

«Du musst das verstehen», sagt Pérez im Fahrerlager von Baku. «Nach einem Grand Prix bist du noch von Adrenalin überflutet, da sagst du vielleicht Dinge, die du mit etwas Abstand anders betrachtest.»

«Wir haben nach dem Rennen geredet, wir haben auch in der Woche nach dem Kanada-GP telefoniert, mit Esteban ist alles klar. Und mit dem Team auch – ich habe die Zusicherung, dass es auch künftig keine Stallorder geben wird, wir dürfen frei fahren.»

«Fakt ist, dass Esteban auch nicht an Daniel Ricciardo vorbeigekommen wäre, das Team hat genügend Daten, um das zu belegen. Ich wollte vorne bleiben, weil ich nicht daran glaubte, dass Ocon eine bessere Möglichkeit als ich hatte. Und genau so ist es gekommen. Ich würde alles wieder so machen. Ocons Reifen waren um dreizehn Runden jünger, das ist wahr, aber Reifenverschleiss ist in Kanada kein Thema.»

Vor einem Jahr ist Pérez in Baku hervorragender Dritter geworden: «Es war das beste Wochenende des ganzen Jahres. Der Kurs schien zu unserem Auto zu passen, und ich glaube nicht, dass ich durch die neue Modellgeneration daran etwas geändert hat. Ich erwarte einen harten Kampf mit Williams, aber an sich sollten wir wieder in der Lage sein, hier ein Wörtchen ums Podest mitreden zu können. Wenn es ein Rennen gibt, bei dem wir stark sind, dann hier. Ich gehe davon aus, dass wir auf Augenhöhe mit Red Bull Racing fahren.»

«Es gibt durch die ganzen Mauern kaum Wind, das ist gut für uns. Die Piste ist auch sehr glatt, mit solchen Oberflächen kommen wir ebenfalls gut zurecht.»

Das Erfolgsrezept für Baku gemäss des Mexikaners: «Die Runde ist sehr lang, Fehler wirken sich daher besonders gravierend aus. Du musst sehr auf die Reifentemperaturen achten. Ich fahre gerne hier, weil ich es eine tolle Herausforderung finde, fehlerfrei zu fahren.»

«Ingesamt bin ich mit meinen Leistungen in diesem Jahr zufrieden. Ich habe mit Ausnahme des Monaco-GP aus jedem Rennen das Maximum geholt. Auch das Team macht einen hervorragenden Job, so wie schon letztes Jahr.»

«Wie stark wir sind, ist auch jeweils pistenabhängig. Ich sehe uns auf Augenhöhe mit Williams, Toro Rosso mischt sich je nach Streckenlayout ebenfalls ein. Aber wir sind von all diesen Teams im starken Mittelfeld am konstantesten. Das zeigt sich auch in der WM.»

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