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Valtteri Bottas: Wieso Mercedes für 2018 noch zögert

Von Adam Cooper
Toto Wolff mit Valtteri Bottas

Toto Wolff mit Valtteri Bottas

​Der Finne Valtteri Bottas hat in der ersten Saisonhälfte 2017 zwei Rennen gewonnen und liegt in der WM-Zwischenwertung auf Rang 3. Dennoch zögert Mercedes-Benz mit der Vertragsverlängerung. Wieso?

Valtteri Bottas hat sich als Nachfolger von Nico Rosberg bei Mercedes gut eingelebt: Mit siebem Podestplatzierungen aus zehn Rennen – mit den Siegen in Russland und Österreich als Sahnehäubchen – hat er entscheidend dazu mitgeholfen, dass Mercedes in der Markenwertung führt (mit 330:275 gegen Ferrari). Und in der Fahrer-WM-Tabelle liegt er auf Rang 3, mit 154 Punkten ist er nicht weit entfernt von WM-Leader Sebastian Vettel (177) und Lewis Hamilton (176).

Daher stellt sich die Frage: Worauf wartet Mercedes-Benz mit der Vertragsverlängerung? Bottas selber meinte in England mit feinem Lächeln: «Bevor ich etwas verkünden kann, müssten wir zuerst einmal verhandeln.»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff in Silverstone: «Eigentlich versteht sich eine Verlängerung für Valtteri von selber. Aber ich will das grosse Bild zusammensetzen. Es geht nicht nur um die Saison 2018. Es geht auch darum, wie sich das Feld in den Jahren 2019 und 2020 verändert, es geht um das Abwägen von Risiken und Gelegenheiten.»

«Aus diesem Grund werde ich nach dem Ungarn-GP in aller Ruhe an einem Strand darüber nachdenken, was für das Team das Richtige ist.»

Zur Erinnerung: Das Dreijahres-Abkommen von Lewis Hamilton läuft Ende 2018 aus. Der Engländer hat in Silverston zu seiner Zukunft gesagt: «Keiner weiss, was in sechs Monaten ist. Hoffentlich sitze ich dann in den Winterferien und freue mich über meinen vierten Titel! Wenn ich heute von der Rennstrecke zurückkomme, dann weiss ich – ich fahre auf der Höhe meines Könnens. Wenn du fest an dich glaubst, ein gewisses Ziel erreichen zu können, und du schaffst das dann tatsächlich, dann ist das ein unübertreffliches Gefühl. Ich weiss nicht, warum ich so gut Rennfahren kann. Aber ich fühle mich gesegnet, dass ich es kann. Am glücklichsten bin ich, wenn ich einen Rennwagen auf der Rasierklinge balanciere. Ich weiss nicht, was in sechs Monaten ist, aber im Moment liebe ich den Sport so innig wie immer. Selbst wenn ich einen weiteren Titel gewinnen darf, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass ich so bald den Helm an den Nagel hänge. Ich habe noch immer einen gewaltigen Erfolgshunger.»

Am Silverstone-Wochenende zeichnete sich ab: Sebastian Vettel wird mit grosser Wahrscheinlichkeit bei Ferrari bleiben, die Rede ist von einem neuen Vertrag bis Ende 2020. Der Heppenheimer macht sich dafür stark, dass Kimi Räikkönen für ein weiteres Jahr bleibt.

Mercedes will Lewis Hamilton unbedingt halten. Bindet sich Vettel tatsächlich längerfristig an Ferrari, ist der Weg von Hamilton nach Maranello verbaut – Ferrari-Präsident Sergio Marchionne will keinen Team-internen Kampf, wie er jahrelang zwischen Hamilton und Nico Rosberg bei Mercedes tobte.

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