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Also doch: Robert Kubica – Ungarn-Test mit Renault

Von Mathias Brunner
Robert Kubica

Robert Kubica

​In Italien wird gemeldet: Bald werde Renault bestätigen, dass der Pole Robert Kubica (32) den Ungarn-Test für das französische Werks-Team bestreite. Ein wichtiger Schritt Richtung GP-Comeback.

Wenn Renault wirklich herausfinden will, ob Robert Kubica 2018 für sie Formel-1-Rennen fahren könnte, dann ist es für die Franzosen naheliegend, den Polen schleunigst in einen 2017er Rennwagen zu setzen. Und diese Gelegenheit bietet sich am 1./2. August auf dem Hungaroring. Es sind die letzten Testfahrten innerhalb der GP-Saison, weitere Probefahrten sind erst nach dem WM-Finale von Abu Dhabi (26. November) geplant. Wie die italieniesche Gazzetta dello Sport am Montagmorgen berichtet, ist die Entscheidung gefallen, und Renault werde sie bald bestätigen: Robert Kubica erhalte einen Testtag in Ungarn. Es wird der erste Testtag des WM-Vierten von 2008 mit seinen früheren Kollegen sein.

Am 7. Juni hatte Kubica mit einem 2012er Lotus E20-Renault auf dem engen Valencia-Kurs eine Quali- und Rennsimulation gefahren. Rund 310 Kilometer. Am 12. Juli folgte ein Test auf dem Circuit Paul Ricard bei Le Castellet in Südfrankreich, dieses Mal legte der Pole 500 km zurück und arbeitete eng mit den Ingenieuren zusammen.

Ungarn wird Neuland: Zum ersten Mal im 2017er Auto, zum ersten Mal mit einem 1,6-Liter-V6-Turbomotor, zum ersten Mal mit den breiten Reifen unterwegs, zum ersten Mal wieder mit einem Auto, das in den Kurven höhere Kliehkräfte aufbaut. Im Rennsimulator hat Kubica bewiesen, dass er den RS17 ohne Probleme bewegen kann. Die Frage ist: Wie schnell ist der GP-Sieger von Kanada 2008 wirklich, wenn er im echten Wagen sitzt?

Kubica hat sich zusammen mit dem früheren Radprofi Alessandro Petacchi vorbereitet, Robert bezeichnet sich selber als körperlich in Bestform. Angeblich hat er gemessen an 2016 zehn Kilo abgenommen.

Der heute 32jährige Pole hatte sich bei einer Rallye im Februar 2011 schwerste Armverletzungen zugezogen. Kurz vor hatte er mit seinem Renault bei einem Wintertest Bestzeit erzielt. Kubica, Kanada-GP-Sieger und WM-Vierter 2008 mit BMW-Sauber, galt als kommender Weltmeister, Fernando Alonso wollte ihn zu Ferrari holen. Und dann kam der Unfall.

Jahre hat es gedauert, bis Kubica seinen rechten Arm wieder so brauchen kann, dass ein Einsatz im GP-Renner überhaupt möglich ist. Der Test in Valencia im vergangenen Juni zeigte – das alte Feuer lodert noch. Vor allem jedoch konnte Kubica unter Beweis stellen, dass er eine Quali- und Rennsimulation ohne körperliche Beschwerden fahren kann. Bei einem zweiten Test im Juli in Le Castellet erhielt Renault Gewissheit, dass der frühere Werksfahrer den alten Speed hat. Auf die Frage meines Kollegen Giorgio Terruzzi vom Corriere della Sera, ob er sich für ein Comeback bereit fühle, sagt der 76fache GP-Teilnehmer: «Wenn ich ganz trocken antworten soll, ja. Ich ich sage das basierend auf der Realität. Ich fühle mich wesentlich selbstsicherer als vor einigen Monaten. Die beiden Tage am Formel-1-Lenkrad waren entscheidend. Gerede und Hoffnungen sind einem wachsenden Vertrauen gewichen. Und ich habe verstanden – was gewesen ist, das kann ich nicht ungeschehen machen. Aber alles hat seinen Sinn.»

«Es war für mich eine Überraschung, die ganzen Emotionen wiederfinden zu dürfen. Vor zwei Monaten hatte ich gehofft, beweisen zu können, dass ich noch ein Rennfahrer bin. Als ich dann in Valencia das Auto in der Box stehen sah, habe ich mich gefühlt wie Jahre nicht mehr. Ich habe mir gesagt: Das ist meine Leidenschaft, das ist mein Leben. Beim zweiten Test in Le Castellet war ich ganz unbekümmert. Ich wusste, dass ich mir keine Sorgen mehr machen musste. Ich habe einfach die frische Luft in den Lungen genossen. Ich bin ins Auto gestiegen und habe einen Frieden gefunden, den ich sechs Jahre lang vermisst hatte. Der Rest ist wie durch Zauberei passiert und bleibt mir erhalten, ganz egal, was jetzt passiert.»

 

 

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