Die MotoGP kommt zurück nach Ungarn

Günther Steiner (Haas): Formel E ist keine Bedrohung

Von Mathias Brunner
​Der Südtiroler Günther Steiner, Teamchef des US-amerikanischen Haas-Rennstalls, sagt zur Formel E: «Mehr und mehr Autohersteller gehen in die Elektrikserie. Aber sie ist keine Bedrohung für die Formel 1.»

Der Spanier Alejandro Agag, Chef der florierenden Elektro-Einsitzerserie Formel E, hat im Frühling festgehalten: «Ich stufe uns nicht als Rivale für die Formel 1 ein. Wir fahren nicht auf klassischen Rennstrecken, wir fahren auf kurzen Kursen mitten in den Städten, auf Pisten, wo die Grand-Prix-Renner teilweise gar nicht fahren könnten. Zudem ist die Technik unserer Rennwagen ganz anders.»

Aber Agag ist erneut ein toller Coup gelungen: Mercedes-Benz macht von der Option Gebrauch, in die Elektroserie einzusteigen. Dafür wird es über 2018 hinaus kein DTM-Engagement mehr geben. Und Porsche steigt zum Schluss der Saison 2017 aus der Langstrecken-WM aus, der Sportwagenhersteller wird wie Mercedes zur Saison 2019/2020 hin die Formel E aufhübschen. Dort treffen die deutschen Hersteller auf Renault, Jaguar, DS, Audi und BMW.

Fiat-Chrysler-Konzernchef Sergio Marchionne am Rande des Hungarorings: «Ich habe mich mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff über die Formel E unterhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ferrari dort direkt einsteigt. Aber wir überlegen uns, mit einer Marke von FCA (Fiat Chrysler Automobiles, die Red.) einzusteigen. Mit welcher Marke wir das tun könnten, das steht noch nicht fest.» Marchionne hat diese Auswahl: Fiat, Alfa Romeo, Maserati, Chrysler und Dodge.

Im Rahmen des Ungarn-GP ist Haas-Teamchef Günther Steiner auf die Formel E und den grossen Erfolg dieser Serie angesprochen worden. Der Südtiroler sagt gegenüber Autosport: «Ich sehe die Formel E als Bereicherung des Rennsports, aber nicht als Bedrohung für die Formel 1. Der Grand-Prix-Sport ist als Königsklasse weltweit solide verankert. Formel E, das ist gegenwärtig ein Trend. Jeder will auf den Elektrozug aufspringen, das ist nachvollziehbar. Aber wenn wir dort eines Tages sieben oder acht Hersteller haben, dann wir nicht jeder davon gewinnen können. Es wird automatisch zu Konflikten um den Einfluss kommen.»

«Ich sehe auch nicht so viele Zuschauer, also weiss ich nicht, wie richtig Einnahmen erzeugt werden sollen. Es ist schon schwierig genug in der Formel 1, die Ränge zu füllen, mit einer Serie, welche historisch ganz anders verwurzelt ist. Und wir haben die besten Fahrer bei uns.»

Der 52jährige Steiner sieht die Formel E «als eine Alternative, nicht als Rivale. Die Anziehungskraft der Serie ist für mich logisch, weil du als Hersteller in Sachen Elektrik auf dieser Welle mitschwimmen musst. Im Verhältnis zur Formel 1 gesehen ist die Formel E zudem kostengünstiger. Mercedes wird viel weniger Geld in die Hand nehmen müssen, um Formel-E-Sport zu betreiben, und die Formel E kostet Porsche auch erheblich weniger als ein Langstrecken-WM-Programm.»

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