Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Jean Todt: Vettel gegen Hamilton – was entscheidet

Von Mathias Brunner
Jean Todt

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​FIA-Chef Jean Todt (71) spricht darüber, wie er die Formel-1-WM 2017 sieht und wer beim atemraubenden Duell zwischen Sebastian Vettel (Ferrari) und Lewis Hamilton (Mercedes) am Ende vorne liegen wird.

Der Franzose Jean Todt ist nach Monza gekommen, um für sein Lebeswerk zu werben – mit aller Macht kämpft der frühere Ferrari-Rennchef darum, die Strassen auf der Welt sicherer zu machen. Das wird sein Vermächtnis sein. Aber natürlich wird der Präsident des Automobilweltverbands FIA in Italien auch auf das aktuelle Renngeschehen angesprochen.

«Ich erkenne eines sehr interessante Formel-1-WM», sagt Todt gegenüber den Kollegen der Gazzetta dello Sport. «Das Duell der beiden Top-Fahrer in Belgien war wirklich ein Leckerbissen. Je nach Art der Rennstrecke schwingt das Pendel hin und her. Ferrari darf wirklich stolz sein auf die erstklassige Arbeit, die sie geleistet haben. Wer hätte denn vor einem Jahr erwartet, dass Ferrari 2017 so konkurrenzfähig sein würde?»

«Ferrari-Chef Sergio Marchionne gebührt viel Lob. Er hat die richtigen Weichen gestellt, und die Früchte all der Arbeit dürfen nun geerntet werden.»

Für Jean Todt steht fest, was am Ende beim Königsduell zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton den Ausschlag geben wird: «Die Standfestigkeit. Bis jetzt haben es Vettel und Hamilton geschafft, immer in die Punkte zu fahren. In Baku hat Lewis den Sieg nur deshalb verloren, weil sich an seinem Mercedes der Kopfschutz gelöst hat. Vettel hat dafür den Kopf verloren.»

Auf die Frage, ob die Entschuldigung von Sebastian für den Rammstoss gegen Hamilton ehrlich gewesen sei, meint Todt: «Vettel hat eine Riesendummheit gemacht. Es war wichtig, sich in aller Öffentlichkeit hinzustellen, sich zu entschuldigen und zum Fehler zu stehen.»

Heikle Frage: Würde Todt als Teamchef die beiden Alphatiere Vettel und Hamilton fürs gleiche Team engagieren? Jean meint: «Ich hätte nichts dagegen. Dann würde jedenfalls das Gerede aufhören, Michael Schumacher sei immer die Nummer 1 gewesen. In Tat und Wahrheit hatte Michael immer das gleiche Material wie sein Stallgefährte. Aber er holte halt in den ersten Rennen immer mehr Punkte als seine Teamkollegen, und das machte ihn automatisch zur Nummer 1.»

Anderes heisses Thema: Die Einführung des Kopfschutzes Halo. Jean Todt meint: «Ich verstehe die ganzen negativen Reaktionen nicht. Für mich ist der Halo eine logische Evolution wie die Einführung eines Vollvisierhelms oder von Mehrpunkt-Sicherheitsgurten. Wir haben uns dafür entschieden, den Kopf des Fahrers besser zu schützen. Mir ist auch klar, dass es nie hundertprozentige Sicherheit geben wird, aber der Halo ist ein Fortschritt.»

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