Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

FP1 Singapur: Daniel Ricciardo lässt Red Bull hoffen

Von Vanessa Georgoulas
Die erste Bestzeit des Singapur-Wochenendes sicherte sich im ersten freien Training Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo. Hinter dem Australier reihte sich Ferrari-Star Sebastian Vettel ein.

Die GP-Stars durften das erste freie Training zum Singapur-GP auf abtrocknender Piste in Angriff nehmen: Nachdem zuvor noch ein Regenschauer über dem rund fünf Kilometer langen Stadtkurs niedergegangen war, war die Bahn an einigen Stellen noch nass. Weil das erste Training im Gegensatz zum Qualifying und Rennen am Nachmittag stattfand, herrschten mit 29 Grad Celsius Luft- und 33 Grad Streckentemperatur noch ziemlich heisse Bedingungen.

Mit Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi und Sean Gelael durften zwei Nachwuchshoffnungen die ersten 90 Trainingsminuten bestreiten. Der Italiener rückte im Haas-Renner von Kevin Magnussen aus, während der Indonesier Gelael im Toro Rosso-Boliden von Carlos Sainz Platz nehmen und Gas geben durfte.

Der Erste, der sich auf der Piste zeigte, war aber Pascal Wehrlein. Der Sauber-Pilot blieb nicht lange alleine, bald füllte sich die Strecke, unter anderem rückten auch die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen früh aus. Räikkönen und Daniel Ricciardo rückten mit dem umstrittenen Halo-Kopfschutz aus, der am 2018 auf jedem Cockpit thronen und damit die Sicherheit im Bereich des Kopfes des Piloten erhöhen soll.

Bis auf die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas liessen sich sämtliche GP-Stars in den ersten fünf Minuten auf der Strecke blicken. Die meisten drehten nur eine Installationsrunde, Vettel, Wehrlein und Ericsson drehten zwei Umläufe, liessen sich dabei aber keine Rundenzeit notieren.

Erste Rundenzeit von Valtteri Bottas

Erst neun Minuten nachdem die Boxenampel auf grün gesprungen war, rückte auch Bottas aus, der die superweichen Reifen für seine Ausfahrt wählte – genauso wie Wehrlein, Gelael, Daniil Kvyat, Stoffel Vandoorne, Romain Grosjean und Giovinazzi. Der Finne war auch der Erste, der mit 1:48,770 min die erste gezeitete Runde drehte.

Auf seinem schnellen Versuch legte Bottas einen Verbremser hin und sein Teamkollege Lewis Hamilton, der mittlerweile auch ausgerückt war, bestätigte über Funk: «Die Strecke ist an vielen Stellen noch nass.» Entsprechend deutlich fiel die Verbesserung beim zweiten schnellen Umlauf aus, den er in 1:46,334 min schaffte. Auch diesmal musste Bottas einen Rutscher auf der Brücke abfangen.

Hamilton reihte sich hinter seinem Teamkollegen ein und wenig später schaffte es Nico Hülkenberg mit einer starken Runde, sich zwischen die beiden Silberpfeil-Fahrer zu schieben. Hamilton wollte sich damit nicht begnügen, gab nochmals Gas und übernahm mit 1:44,236 min die Spitzenposition, während mit Vettel, Fernando Alonso, Ricciardo und Max Verstappen nunmehr vier Fahrer noch keine gezeitete Runde gedreht hatten.

Die beiden Red Bull Racing-Fahrer rückten kurz darauf zur Zeitenjagd aus. Haas-Pilot Romain Grosjean sorgte derweil mit einem Ausritt in der ersten Kurve für Action auf der Piste. Der Genfer war nicht der Einzige, der Probleme bekundete. Renault-Wackelkandidat Jolyon Palmer blieb kurz am Streckenrand stehen, weil sein Bremspedal versagte. Er konnte das Problem aber schnell in den Griff bekommen und weiterfahren.

Red Bull Racing schnell

Währenddessen sicherte sich erst Ricciardo die zweite Position auf dem Zeitenmonitor, kurz darauf legte sein Teamkollege Verstappen nach und drehte die bis dato schnellste Runde. Auch der Australier gab nochmals Gas und schaffte es als Erster, die 1:43er-Grenze zu knacken.

Beide Red Bull Racing-Piloten waren auf den ultraweichen Reifen unterwegs, die Mercedes-Fahrer hinter ihnen hatten ihre schnellsten Runden auf der superweichen Mischung gedreht. Kurz darauf gesellte sich auch Vettel zu den Spitzenreitern, er sicherte sich mit seinem ersten Versuch die dritte Position.

Kurz nachdem die erste halbe Trainingsstunde durch war, wurden die gelben Flaggen geschwenkt: Ericsson hatte sich in Kurve 18 vertan und musste zurücksetzen, um wieder auf die Strecke zu kommen. Kurz darauf legte Grosjean in Kurve 16 innen Dreher hin, der ohne grossen Konsequenzen blieb.

Williams-Rookie Lance Stroll meldete derweil ein Problem mit seinem Motor. Der Kanadier dürfte mit einer älteren Antriebseinheit unterwegs sein, denn die Teams setzen zum ersten Training meist noch ein älteres Triebwerk und Getriebe ein. In der Box stellten die Mechaniker fest: Das Problem lag am Getriebe, das getauscht wurde. Das hiess: Für Lance war das erste Training damit gelaufen.

Schliesslich liessen sich auch die Silberpfeil-Stars die weichste Reifenmischung geben und durften sich daraufhin über freie Fahrt freuen. Während Bottas nicht an die Zeit von Verstappen herankam – der Niederländer hatte sich wieder an die Spitze setzen können – und sich auf Position 2 einreihte, schaffte es Hamilton 3 Zehntel schneller als der Teenager um den Rundkurs.

Mit frischen ultraweichen Gummis bewaffnet griffen Verstappen und Ricciardo nochmals an und sicherten sich die ersten beiden Positionen, wobei Ricciardo mit 1:42,489 min die Nase vorn behielt. Auch Vettel konnte sich verbessern und die fünfte Position vor seinem Teamkollegen Räikkönen besetzen – hinter den beiden Silberpfeil-Fahrern Hamilton und Bottas.

Sebastian Vettel dreht auf

Für besondere Unterhaltung sorgte Fernando Alonso, der sich am Funk wieder einmal über seine Honda-Antriebseinheit ausliess. 20 Minuten vor dem Ende des Trainings drehte Vettel nochmals auf und schaffte es bis auf eine Zehntel an die aktuelle Spitzenmarke von Ricciardo heran, der mit 1:42,489 min eine neue Rekordrunde gedreht hatte. Der vierfache Singapur-GP-Sieger Vettel schob sich mit seinem schnellen Versuch auf die zweite Position.

Zehn Minuten vor dem Ende beklagte sich Bottas, der auf den sechsten Platz zurückgefallen war, über das Fahrverhalten seines Hecks. Sein Teamkollege Hamilton unternahm derweil in der 14. Kurve einen Ausflug neben die Piste und musste zurücksetzen, um den Notausgang wieder zu verlassen. Auch Grosjean, der neben Giovinazzi der einzige Pilot im Feld war, der seine schnellste Runde auf den superweichen Reifen gedreht hatte, verbremste sich. Der Haas-Pilot vertat sich in der zweiten Kurve.

Am Ende durfte sich Ricciardo mit 1:42,489 min über die erste Bestzeit des Wochenendes freuen. Vettel, Verstappen, Hamilton, Sergio Pérez, Bottas, Räikkönen, Alonso, Hülkenberg und Kvyat reihten sich auf den weiteren Top-10-Positionen ein. Vandoorne, Palmer, Esteban Ocon, Felipe Massa, Grosjean – der noch einen Ausflug in der 18. Kurve unternahm – Giovinazzi, Stroll, Gelael, Ericsson und Wehrlein komplettierten die Zeitenliste.

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