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Brendon Hartley: Strafe zum Formel-1-Debüt in Austin

Von Vanessa Georgoulas
Brendon Hartley: «Ich habe alle meine Freunde in diesem Sport um Rat gefragt»

Brendon Hartley: «Ich habe alle meine Freunde in diesem Sport um Rat gefragt»

Toro Rosso-Rookie Brendon Hartley muss seinen ersten GP mit einer Hypothek in Angriff nehmen: Der Neuseeländer startet mit einem neuen Motor ins 17. Rennen und wird deshalb wohl ans Ende des Feldes versetzt.

Die erste Hürde seines GP-Debüts hat Brendon Hartley geschafft: Der Neuseeländer, der als Ersatz für den in der Super Formula antretenden Toro Rosso-Aufsteiger Pierre Gasly ins Formel-1-Cockpit befördert worden ist, stellte sich in der FIA-Pressekonferenz den Fragen der Journalisten – und machte dabei eine gute Figur.

Kein Wunder, schliesslich ist der 27-Jährige kein gewöhnlicher Rookie. Als diesjähriger Sieger des legendären 24h-Rennens von Le Mans und Langstrecken-Weltmeister von 2015 verfügt Hartley über viel Erfahrung – sowohl am Lenkrad als auch vor der Linse. Der frühere Red Bull-Nachwuchspilot, der seinen letzten Testeinsatz mit dem Rennstall aus Faenza 2009 bestritten hat, gesteht rückblickend: «Ich schätze, ich war damals einfach nicht bereit.»

«Ich hatte in meinen jungen Jahren einige Erfolge eingefahren und den Titel in der Formel Renault geholt, ich wurde Formel-1-Reservist und hatte meinen ersten Formel-1-Test als ich 18 Jahre alt war. Ich konnte einfach nicht mit dem Druck umgehen», erklärt der Kiwi offen. Und er verrät: «Ich hatte keine Freude mehr daran und war nicht glücklich. Ich war noch ziemlich jung und weit weg von zuhause.»

«Als der Formel-1-Traum dann sozusagen stoppte, musste ich mich wieder aufraffen und dann habe ich die Langstreckenrennen für mich entdeckt. Durch diese Erfahrung habe ich viel gelernt. Ich bin nun sehr viel stärker als damals», macht sich Hartley vor dem Auftakt zum Rennwochenende Mut.

«Als Achtzehnjähriger war ich nicht bereit, aber ich denke, jetzt bin ich es. Natürlich ist meine Vorbereitung auf dieses Wochenende nicht optimal, da ich dieses Auto noch nie bewegt habe und auch sonst keinen Formelrenner seit 2012. Ich hoffe dennoch, dass ich durch die LMP1-Erfahrung mit Porsche gut gerüstet bin, diese Herausforderung zu meistern», fügt der aktuelle WM-Leader der WEC an.

Der Toro Rosso-Pilot wird mit einer Hypothek in sein erstes Formel-1-Rennen steigen müssen, denn er wird das Debüt mit einer frischen Antriebseinheit in Angriff nehmen. Hartley tröstet sich mit der Tatsache, dass er seine GP-Premiere auf einem ihm bekannten Kurs bestreiten darf. «Seit 2013 war ich nahezu jedes Jahr auf dem Circuit of The Americas unterwegs. Ich denke aber, dass die Strecke ohnehin nicht die grösste Herausforderung ist. Ich erwarte, dass es sehr viel schwieriger wird, das Auto kennen zu lernen.»

Darüber, ob es bei diesem einen GP-Gastspiel bleiben wird, kann Hartley nichts sagen: «Was das angeht, habe ich nicht viel erfahren. Ich versuche einfach, mich auf dieses Wochenende zu konzentrieren. Danach werde ich schauen, was sich ergibt.»

Um sich bestmöglich auf den US-GP vorzubereiten, wandte sich der ehrgeizige Blondschopf auch an seine Freunde mit Formel-1-Erfahrung, wie er unumwunden einräumt: «Ich habe alle meine Freunde in diesem Sport um Rat gefragt. Ich habe etwa Mark (Webber, Anm.) zum Frühstück getroffen. Ich habe auch Daniel Ricciardo, der zu meinen besten Freunden gehört, über die Reifen ausgequetscht. Aber am Wichtigsten ist es, das Auto erst einmal auszuprobieren, viele dieser Fragen, die ich habe, werden erst dann richtig relevant.»

Und welche Ziele hat er sich für sein Formel-1-Debüt gesteckt? Hartley bleibt vorsichtig: «Das Team hat mir keine Vorgaben gemacht und auch ich versuche, die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben, denn ich weiss, dass meine Vorbereitung nicht optimal war. Ich habe erst gestern meine Sitzprobe absolviert und da haben wir noch nicht darüber geredet. Ich werde einfach versuchen, so gut wie nur möglich zu sein.»

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