Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Robert Kubica: «Bin nicht wegen der guten Story hier»

Von Rob La Salle
Das Formel-1-Comeback von Robert Kubica wird oft als Sport-Märchen bezeichnet, doch das kümmert den Polen wenig. «Ich muss trotzdem sicherstellen, dass ich bereit bin, sollte sich die Chance ergeben», erklärt er trocken.

Die Formel-1-Rückkehr von Robert Kubica wird immer wahrscheinlicher. Der Pole, der sich im Frühjahr 2011 bei einem Rallye-Unfall schwer verletzt und beinahe seinen rechten Arm verloren hatte, will seine GP-Karriere nach einer siebenjährigen Verletzungspause fortsetzen. Und beim jüngsten Reifentest in Abu Dhabi bewies er im Williams, dass er durchaus in der Lage ist, konkurrenzfähige Zeiten zu fahren.

«Ich habe gute Chancen, mein Ziel zu erreichen», freut sich der Kanada-GP-Sieger von 2008 nach getaner Arbeit. Auch Williams-Technikchef stellt klar: «Wir sehen kein Problem, was seine körperlichen Fähigkeiten angeht, ein solches Auto zu fahren. Robert hat grossartige Arbeit geleistet, wir sind sehr zufrieden – mit der Anzahl Runden und auch mit der Arbeit an sich.»

Viele im Formel-1-Fahrerlager und auch Fans aus der ganzen Welt drücken Kubica die Daumen. Im Rennen um das zweite Williams-Cockpit neben Nachwuchshoffnung Lance Stroll geniesst er mehr Sympathien als die restlichen Bewerber. Das weiss der 32-Jährige aus Krakau zu schätzen, wie er in Abu Dhabi erzählt. «Viele Leute hegen grosse Hoffnungen und wünschen mir das Beste, und natürlich finde ich das super, aber letztlich weiss ich auch, wie die Realität aussieht», sagt er aber auch.

«Viele wünschen sich meine Rückkehr, weil es eine gute Story ist», weiss Kubica. «Eis ist eine nette Geschichte, doch ich bin nicht deswegen hier. Am Ende muss ich sicherstellen, dass ich bereit bin, sollte sich die Chance ergeben», betont er, und fügt an: «Fakt ist: Wenn ich im Auto sitze, gibt es keine Geschichte mehr. Dann muss ich bei mir sein und meinen Job erledigen.»

Zum Schluss erklärt der zwölffache GP-Podeststürmer kämpferisch: «In erster Linie muss ich mir sicher sein, dass ich in der Lage bin, den Job machen zu können. Jeder Tag stimmt mich zuversichtlich. Um meinen eigenen Ansprüchen zu genügen, muss ich auf einem sehr hohen Niveau fahren. Wenn ich zurückkomme, dann nicht, um einfach mitzufahren. Ich will trotz meiner siebenjährigen Abwesenheit und meiner Einschränkungen sicherstellen, dass ich in Bestform antreten kann.»

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