Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Ross Brawn: Was er Weltmeister Mercedes 2018 zutraut

Von Mathias Brunner
Seit Einführung der neuen Turbo-Ära in der Formel 1 ist Mercedes-Benz ungeschlagen. Der frühere Teamchef Ross Brawn, heute in Diensten von Formula One Management, blickt voraus auf die Saison 2018.

Die neue Turbo-Ära der Formel 1 steht unter gutem Stern: Seit 2014 haben wir nun diese 1,6-Liter-V6-Turbomotoren mit Energierückgewinnung, seit 2014 sind die Silberpfeile von allen Renngeräten am schärfsten – vier Konstrukteurs-Pokale in Serie, vier Fahrer-WM-Titel in Serie, 2014, 2015 und 2017 mit Lewis Hamilton, 2016 mit Nico Rosberg.

An 79 Grand-Prix-Wochenenden standen Rennwagen von Mercedes-Benz 72 Mal auf der Pole-Position und haben 62 Mal gewonnen. Am meisten Gegenwind hat es 2017 gegeben, von Ferrari, die letztlich aber um 146 WM-Punkte distanziert wurden.

Der Engländer Ross Brawn hat bei Mercedes den Grundstein zu diesen WM-Titel gelegt. Der frühere Wegbegleiter von Michael Schumacher war von 2010 bis 2013 Teamchef von Mercedes, bevor der Engländer Paddy Lowe übernahm.

Brawn, heute bei «Formula One Management» für die Entwicklung von Technik und Sport zuständig, kennt die Truppe aus Brackley und warnt daher gegenüber ESPN: «Das sind fabelhafte Mitarbeiter, daher steht zu befürchten, dass Mercedes noch stärker wird. Wir dürfen nicht vergessen, dass sie in der Führungsetage einen Wechsel hatten, Paddy Lowe ging, James Allison kam, dazu der Wechsel im Reglement, das ist alles nicht einfach.»

«Mercedes selber hat zugegeben, dass der 2017er Wagen eine Diva gewesen ist. Die Vermutung liegt nahe, dass der nächstjährige Rennwagen weniger launisch sein wird. Also gehe ich davon aus, dass die Vormachtstellung von Mercedes anhält. Aus Sicht des Sports hoffe ich, dass ich falsch liege.»

Derzeit wird viel über das Überholproblem der Formel 1 gesprochen. Eine Arbeitsgruppe von Brawn arbeitet an Konzepten für die kommenden Jahre, angestrebt werden aerodynamisch weniger sensible Renner. Auch von Änderungen an den Rennstrecken ist die Rede. «Aber wir müssen ausgewogen bleiben», sagt der passionierte Rosenzüchter und Fliegenfischer Brawn weiter. «Wir hatten 2017 einige atemraubende Rennen, da war Abu Dhabi zugegeben im Vergleich wenig spektakulär. Schwierigkeiten beim Überholen gehen zurück auf die Eigenheiten dieser Renner, auf das Pistenlayout, aber auch auf die Fahrer.»

«Wir werden einige Zeit brauchen, um die Situation zu verbessern. Aber wir haben die Situation verstanden und werden entsprechende Änderungen einführen. Ich verspreche – jede Änderung, die wir in Sachen Technik und Reglement umsetzen, wird zum Wohle des Rennsports und zur Verbesserung der Show sein.»

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