Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Franz Tost: «Daniil Kvyat war manchmal zu aggressiv»

Von Andreas Reiners
Daniil Kvyat

Daniil Kvyat

Daniil Kvyats Fall war hart: Vom Red-Bull-Racing- zum arbeitlosen Formel-1-Piloten innerhlab von nicht einmal zwei Jahren. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost glaubt aber weiter an den Russen.

Die Formel 1 ist ein gnadenloses Geschäft, ein Haifischbecken. Daniil Kvyat bekam das auf besonders schmerzhafte Art und Weise zu spüren. 2016 wurde er degradiert, vor dem Rennen in Barcelona ging es für ihn ins Schwesterteam Toro Rosso, Max Verstappen stieg zu Red Bull Racing auf und nahm den Platz des Russen ein.

Kvyat kam danach sportlich nie mehr wirklich auf die Beine, er schwächelte auch bei Toro Rosso. In dieser Saison folgte erneut eine Degradierung, in Malaysia und Japan musste er zugunsten von Pierre Gasly aussetzen, der dann wiederum in Texas fehlte. Toro Rosso veranstaltete eine Art Casting, da man sich nach dem Abgang von Carlos Sainz zu Renault neu aufstellen musste.

In den USA fuhr Kvyat dann gemeinsam mit Brendon Hartley und holte als Zehnter einen Punkt. Die beiden Plätze für 2018 bekamen am Ende aber Gasly und Hartley.

Sein Ex-Chef ist immer noch von Kvyat überzeugt. «Ich bin immer noch davon überzeugt, dass er einen sehr hohen Grundspeed hat. Er war manchmal sogar schneller als Daniel Ricciardo. Aber irgendwie konnte er das in den vergangenen beiden Jahren nicht zeigen», sagte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost formula1.com.

«Er war in viele Zwischenfällt verwickelt. Ich muss zu seiner Verteidigung aber auch sagen, dass er viele technische Probleme hatte, die nicht dazu beigetragen haben, dass er Vertrauen aufbauen kann. Dass er Opfer in zu vielen Zwischenfällen war, hat seine Performance gekillt», sagte Tost, der Kvyat zu einer Pause rät. «Um sich neu zu organisieren. Wahrscheinlich werden wir Daniil dann bei einem anderen Team auf seinem früheren Level sehen.»

Eine Baustelle, die der Russe angehen muss, ist die erste Runde. «Er war zu aggressiv manchmal. Er wollte auf den ersten hundert Metern zu viel. Erfolg – egal, was es kostet. Das setzt dich unter Druck, unnötigen Druck, der niemals etwas bringt. Ich hoffe, er bekommt eine neue Chance, er hat sie verdient.» In der Tat könnte es eine geben: Bei Williams gilt der Russe als Plan B, sollte ein Deal mit dem aktuellen Favoriten Sergey Sirotkin nicht zustande kommen.

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