Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Twitter: 10 Formel-1-Seiten, die Sie kennen sollten

Kolumne von Mathias Brunner
​Es ist nicht einfach, sich im Dschungel der sozialen Netzwerke zurechtzufinden. Unzählige Seiten locken beispielsweise alleine auf Twitter – wem soll ein Formel-1-Fan folgen? Wir sagen es Ihnen.

Das ganze Gezwitscher kann bisweilen ohrenbetäubend sein: Es ist nicht leicht, beim Twitter-Auftritt von Fahrern, Rennställen und Journalisten den Überblick zu behalten. Vieles ist banal, Vieles ist reine Selbstdarstellung, Vieles ist offensichtlich Pflichtübung.

Wir haben für Sie zehn Seiten zusammengestellt, welchen wir anhaltend vertrauen. Nicht nur des Informationsgehalts wegen. Bei einigen davon steht im Mittelpunkt, worum es beim Motorsport letztlich gehen sollte – Spass. Das Leben ist schon ernst genug.

@charlie_whiting
«Fake Charlie Whiting» macht kein Geheimnis daraus, dass er eben nicht der legendäre Formel-1-Rennleiter ist. Seine Sachkenntnisse sind eindrucksvoll, und Whiting nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn Kritik vonnöten ist. Gleichzeitig fliesst hier viel Herzblut, das macht seine Arbeit umso lesenswerter. Das gilt auch auf Aussagen über das Leben in Nordamerika, denn der falsche Charlie ist Kanadier. Der falsche Whiting sagt: «Ich hätte nie gedacht, welche Eigendynamik meine Tweets erzeugen.» Und was sagt der echte Charlie Whiting? «Es ist ziemlich lustig – die Leute kommen zu mir und sagen „ich liebe ihre Tweets“. Dann antworte ich immer, dass ich das gar nicht sei. Wenn der falsche Whiting dummes Zeugs schreiben würde, hätte ich längst eingegriffen. Aber seine Arbeit ist amüsant, und er stellt mich nicht in einem schlechten Licht dar, also kann ich gut damit leben.» Der falsche Whiting ist inzwischen so beliebt, dass er und seine Gattin sogar zu Grands Prix eingeladen werden. Er sitzt dann aber nicht in der Rennleitung. «Fake Charlie Whiting» über sich selber: «Ich bin geprüft und zu 100 Prozent eine Fälschung. Echt.»

@danielricciardo
Die entwaffnende Persönlichkeit der Frohnatur aus Australien kommt auf seinem Twitter-Account gut rüber. Der vierfache GP-Sieger bietet seinen Fans eine Menge. Immer ehlich, immer auf den Punkt, aber stets auch mit einem Augenzwinkern. Besonders seine Kurzfilme sind umwerfend. Unvergesslich, wie er mit einer Kamera durchs Fahrerlager stoffelte und alles kommentierte, was er gerade sah. Oder wie er sich mit Max Verstappen schlapplacht über den jüngsten Schabernack. Mehrfach im Jahr greift Ricciardo in die Tastatur, um über sein Leben und die laufende Saison zu schreiben.

@EliGP
Der Madrilene Pablo Elizalde kommentiert die Geschehnisse in der Formel 1 mit beissendem Spott. Der Spanier sagt über sich selber: «Ich spreche fliessend Sarkasmus. Jeder hat das Recht, nicht beleidigt zu sein, wenn ich etwas twittere.» Als Formel-1-Urgestein Pat Symonds unlängst zu bedenken gab, dass der GP-Sport in Sachen sozialer Netzwerke weiter in den Kinderschuhen stecke, schrieb Elizalde: «Hey, Kimi Räikkönen ist auf Instagram, was wollt ihr denn noch?» Über die Rallye Dakar meint er: «Die Dakar, das ist eine Rallye, an welcher 200 Fahrer teilnehmen und Peterhansel gewinnt.»

@ForceIndiaF1
Die Twitter-Spezialisten von Renault, Mercedes und Force India necken sich auf herzerwärmende Weise, selbst während laufender GP-Trainings. Dazu hält Force India die Fans mit vielen Infos über die Fahrer auf dem jüngsten Stand.

@GrandPrixDiary
Mit spitzer Zunge, aber mit spürbarer Leidenschaft für den Sport wird seit August 2009 das Geschehen in der Formel 1 kommentiert. Der Autor beschreibt sich selber so: «Früher wurde ich dafür bezahlt, über die Formel 1 zu schreiben. Nun tweete ich es kostenlos für alle. Ich arbeite für Bier.» Mit klugen Hinweisen auf andere Twitter-Accounts, guten Filmen und Kurzanimationen sowie tüchtig Pfeffer. Und es geht ihm mächtig auf die Nerven, wenn die Piloten von ihrem Tag im Büro erzählen (siehe Foto).

@HillF1
Damon Hill, Formel-1-Champion von 1996 mit Williams, rückt die Ereignisse in der Formel 1 ins richtige Licht. Der 56jährige Engländer, heute unter anderem in Diensten der britischen Sky, postet auch immer wieder fabelhafte historische Bilder. Und er geht auf Posts von Fans ein, die ihm seltene Fotos schicken. Klug, hintergründig, mit knochentrocken-britischem Humor.

@MercedesAMGF1
Wie von Renault und Force India sind auch zahlreiche Tweets der Weltmeister brüllend komisch. Mercedes arbeitet oft mit kurzen Animationen (GIFs), um einen Punkt auf den Punkt zu bringen. Mercedes ist auf Twitter äusserst aktiv, mit zahlreichen Hinweisen auf Aktionen für Fans, Filmen und Hintergründen aus den Werken von Brackley (Chassis) und Brixworth (Motoren).

@redbullracing
Viele Informationen für die Fans über den Rennstall aus Milton Keynes, aber immer mit dem spürbaren Willen, sich selber und die beiden Fahrer Daniel Ricciardo und Max Verstappen nicht übertrieben ernst zu nehmen. Besonders sehenswert sind die Kurzfilme aus dem Hause Red Bull, und immer wieder werden wir mit Einblicken ins Rennwagenwerk der vierfachen Weltmeister verwöhnt. Dazu Querverweise auf die zahlreichen weiteren Motorsportaktivitäten des Energy-Drink-Herstellers.

@RenaultSportF1
Eine der drei besten Formel-1-Teamseiten auf Twitter. Wie sich die Fachkräfte hinter dem Account von Renault mit den Kollegen von Force India und Mercedes-Benz die Ironiebälle hin- und herwerfen, ist grosses Kino. Hier sind Querdenker am Werk, die weit über den Tellerrand des GP-Sports hinaussehen – sehr zu unserem Vergnügen. Witzig war 2017 die Serie über AeroCat: Als der Rennstall ein Luftleitelement kurzerhand zur Katze umfunktionierte und sie im Fahrerlager auf Reisen schickte.

@sebvettelnews ‏
Da Sebastian Vettel ein selbsternannter Twitter-Muffel ist, greifen wir ausnahmsweise auf eine Fan-Seite zurück. Diese Seite über den Ferrari-Star ist so professionell gemacht, dass der Heppenheimer die Macher gewähren lässt. Vettel selber bleibt bei seiner Meinung: «Ich kann mit Twitter und Facebook und all dem wenig anfangen. Ich ziehe den persönlichen Kontakt mit den Menschen vor.»

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