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Red Bull Racing: Bald Verträge Honda und Ricciardo?

Von Gerhard Kuntschik
Red Bull Racing: 2019 mit Honda und Daniel Ricciardo?

Red Bull Racing: 2019 mit Honda und Daniel Ricciardo?

​In Kanada mehren sich Hinweise, dass Red Bull Racing der Scuderia Toro Rosso folgen und ab 2019 mit Honda-Motoren fahren wird – und dass Daniel Ricciardo mit RBR verlängert.

Eigentlich wollte Motorpartner Renault von Red Bull Racing schon Mitte Mai wissen, ob es 2019 weitergehen soll. Dann wurde es Ende Mai, nun haben wir bald Mitte Juni, und Dietrich Mateschitz muss im Einvernehmen mit Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, Red-Bull-Renndirektor Dr. Helmut Marko sowie Technikchef Adrian Newey bekennen, wohin die Reise in Zukunft gehen wird.

Vor dem Grossen Preis von Kanada auf der Powerstrecke Circuit Gilles Villeneuve in Montreal mehren sich Anzeichen, dass Red Bull Racing wie Toro Rosso zu Honda wechseln wird. Von Red-Bull-Seite gibt es dazu hartnäckiges Schweigen, Marko bestätigt lediglich: «Bei unserem Heim-GP in Spielberg wird es eine Bekanntgabe geben.»

Für Honda spricht, dass Red Bull Racing dann erstmals seit der Übernahme von Jaguar Racing Ende 2004 zum Werkteam werden würde, bisher war das Team aus Milton Keynes nur Kunde – von Cosworth, Ferrari und seit 2007 von Renault. Ein Insider sagt mir: «Die Fortschritte bei Honda sind augenscheinlich. Ich bin überzeugt, dass Honda 2019 Renault überholt haben wird.»

Mit der jüngsten Ausbaustufe, in Kanada eingesetzt, hat Honda sich auf Augenhöhe mit Renault geschoben. Mit den Ressourcen und dem Ehrgeiz einer jungen Technikermannschaft sollte der Sprung ganz nach vorn gelingen. Für Honda spricht auch, dass es zwischen den beiden Red-Bull-Teams bei gleichem Antriebspartner viele Synergiemöglichkeiten gäbe.

Für Renault wiederum spricht, dass mit Red Bull Racing vier WM-Titel gewonnen wurden, von 2010 bis 2013. Den Schritt ins Turbo-Zeitalter hat Renault verschlafen oder unterschätzt, je nach Betrachtungsweise. Die Ehe mit RBR ist seit Problemen mit den neuen Antriebseinheiten zerrüttet und von wechselseitigen Schuldzuweisungen geprägt. Dennoch gelangen in der Hybrid-Ära zehn Siege (sieben von Ricciardo, drei von Verstappen).

Honda-Vertrag, dann Ricciardo-Vertrag?

Die zweite Baustelle für die Red-Bull-Führung sind die Fahrer. Max Verstappen hat 2017 vorzeitig verlängert. Der zweifache Saisonsieger Daniel Ricciardo ist derzeit glänzend in Form und damit bei allen Top-Teams ein Thema. Ricciardo weiss, dass er es bei Mercedes mit Lewis Hamilton und bei Ferrari mit Sebastian Vettel mit gesetzten Nummer-1-Fahrern zu tun bekäme. Der Engländer und der Deutsche sind wenig scharf auf Ricciardo, weil sie ihn als Gefahr einstufen. Vettel beispielsweise zog 2014 bei Red Bull Racing gegen Daniel den Kürzeren. Der Australier wurde WM-Dritter, Vettel nur Fünfter.

Von Ricciardos Entscheidung – Verlängerung oder Abgang – hängt auch ab, wo Carlos Sainz 2019 ins Lenkrad greifen wird. Der Madrilene, im Herbst 2017 an Renault ausgeliehen, steht bei Red Bull unter Vertrag. Sein Vater, Rallye-Champion Carlos Sainz senior, erklärt in Montreal: «Red Bull muss bis Ende September sagen, ob man Carlos zurückhaben will oder freigibt. Aber so lange wollen wir nicht warten. Renault will jedenfalls mit ihm weiterarbeiten.»

Der Sonntag des Österreich-GP würde sich also für zwei Bekanntgaben von Red Bull Racing eignen: Abkommen mit Honda, Verlängerung mit Ricciardo. Das Timing würde passen: Am 1. Juli wird Daniel Ricciardo 29 Jahre alt.

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