Valentino Rossi sucht das Glück

Fernando Alonso über Kanada-GP: «Viel zu aggressiv»

Von Vanessa Georgoulas
Aggressiver Start: Fernando Alonso geriet gleich mit mehreren Gegnern zusammen

Aggressiver Start: Fernando Alonso geriet gleich mit mehreren Gegnern zusammen

McLaren-Star Fernando Alonso wollte nach seinem Ausfall in Montreal lieber über das anstehende 24h-Rennen von Le Mans als über den Kanada-GP sprechen. Denn der siebte WM-Lauf verlief für ihn so gar nicht nach Wunsch.

Wie schon beim vorangegangenen WM-Lauf in Monaco musste Fernando Alonso auch im Kanada-Rennen auf Punktekurs liegend einen Ausfall hinnehmen. Der Weltmeister von 2005 und 2006 kam bei seinem 300. GP-Wochenende nur 40 Runden weit, dann sorgte ein Problem mit seinem Auspuff dafür, dass er seinen Renner an der Box abstellen musste.

«Es ist schade, frustrierend und ich bin enttäuscht mit diesem Ergebnis. Bereits in Monaco fiel ich auf Position 7 liegend aus, nun war ich Zehnter, als ich aufgeben musste – wir haben also viele Punkte verloren», klagte der McLaren-Pilot, der seit mehr als fünf Jahren auf seinen 33. GP-Sieg wartet. «Wir waren dieses Wochenende einfach nicht konkurrenzfähig», fügte er seufzend an.

Ärgern durfte er sich aber nicht nur über die eigene Performance, auch die Konkurrenz sorgte für Frust beim zweifachen Champion, der sich hinterher auch beschwerte: «Ich denke, der Start verlief viel zu aggressiv! Ich geriet mit Charles Leclerc zusammen und dann auch noch mit Sergey Sirotkin im Williams. Dadurch habe ich gleich mehrere Positionen eingebüsst.»

Alonso räumte aber auch unumwunden ein: «Vielleicht rettete mich das jedoch davor, in den Unfall verwickelt zu werden, der sich daraufhin vor mir ereignete.» Deshalb erklärte er auch: «Ich denke, wir hatten in den ersten paar Kurven zu viele Berührungen, aber das gehrt zu Kanada irgendwie auch dazu und macht auch die Magie dieser Strecke aus.»

Viel lieber als über den GP sprach der 36-Jährige über das anstehende Le-Mans-Abenteuer, das in dieser Woche ansteht. Alonso verriet, dass er noch in der Nacht auf Montag nach Frankreich reiste, um sich ganz seinem Debüt beim 24h-Klassiker an der Sarthe zu widmen, das er zusammen mit den früheren GP-Stars Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima im LMP1-Renner von Toyota Gazoo Racing bestreitet.

«Nach dem Saisonauftakt in Spa führen wir die Langstrecken-WM an und nach dem Ausfall von Kanada fokussiere ich mich natürlich ganz auf diese Herausforderung, die vor uns liegt», erklärte Alonso, der beim offiziellen Test vor einer Woche die Bestzeit bejubeln durfte. Der Spanier strebt dort nichts weniger als den Sieg an, schliesslich will er sich die sogenannte Triple Crown des Motorsports aufsetzen, die jeweils einen Sieg in Monaco (das hat er abgehakt), beim Indy 500 und beim 24h-Rennen von Le Mans voraussetzt.

Auch sein Mitstreiter Sébastien Buemi, der am Sonntag sein Formel-E-Heimspiel in Zürich bestritt und als Fünfter ins Ziel kam, bestätigte nach seinem Zieleinlauf: «Klar, es ist natürlich unser Ziel, das Rennen zu gewinnen und in einer Woche werden wir wissen, ob wir in Le Mans gut gefahren sind.» Dass er in diesem Jahr durch seinen prominenten Teamkollegen Alonso besonders viel Aufmerksamkeit bekommt, spielt für den Schweizer keine Rolle: «Natürlich wäre es schön, wenn wir gemeinsam gewinnen – aber das ist es mit jedem anderen Teamkollegen auch», winkt er ab.

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