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Tomitsuka: Der schlaue Fuchs hinter dem Haas-Erfolg

Von Vanessa Georgoulas
Der Reifenflüsterer von Haas: Hiroshi Tomitsuka mit GP-Star Kevin Magnussen

Der Reifenflüsterer von Haas: Hiroshi Tomitsuka mit GP-Star Kevin Magnussen

Mit dem ehemaligen Bridgestone-Ingenieur Hiroshi Tomitsuka hat sich Haas einen Spezialisten an Bord geholt, der laut den GP-Stars Kevin Magnussen und Romain Grosjean ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der US-Truppe ist.

Obwohl das Haas-Team in diesem Jahr durch Pech und Patzer einige wertvolle WM-Punkte hat liegen lassen, rangiert der US-Rennstall von Unternehmer Gene Haas nach zehn WM-Läufen auf dem fünften Platz der Team-Wertung – 19 Punkte hinter dem viertplatzierten Renault-Team und zwei Punkte vor dem Vorjahres-Vierten Force India.

Dass Kevin Magnussen und Romain Grosjean im VF-18 so konkurrenzfähig sind, hängt laut den GP-Stars mit einem Teammitglied zusammen, der eine entscheidende Rolle beim Weg auf die Erfolgsspur gespielt hat: Hiroshi Tomitsuka, den alle im Team Tommy-san nennen. Der ehemalige Bridgestone-Mitarbeiter stiess diesen April zum amerikanischen Rennstall – und erstaunte dort nicht nur die Ingenieure.

«Es ist verrückt, was Tommy-san alles erkennt, wenn er die Reifen nur anschaut», schwärmt etwa Romain Grosjean. «Für uns ist es das gleiche Feeling, wenn die Reifen zu kalt oder zu heiss werden. Uns fehlt dann einfach der Grip und es ist schwer zu sagen, ob die Reifen zu kalt oder zu heiss sind. Tommy-San schaut sich die Reifen einfach an, und sagt uns dann, was wir auf dem Weg zu unserer Qualifying-Runde tun müssen, und wo wir welche Reifentemperaturen wir an welchen stellen anpeilen müssen.»

«Dadurch sind wir bei der Reifenarbeit sehr viel besser geworden», freut sich der Genfer, der aber auch eilends anfügt: «Natürlich müssen wir noch mehr über die Reifen lernen, aber er ist eine grosse Unterstützung für das Team.» Das sieht auch Grosjeans Stallgefährte Kevin Magnussen so. «Es ist eine grosse Hilfe für das Team, Tommy-san an Bord zu haben. Denn man braucht jemand, der Erfahrung mit Reifen hat und auch die Pirellis versteht, denn das ist gar nicht so einfach. Es sind sehr komplizierte Reifen, die nicht für uns Fahrer am Steuer knifflig zu managen sind, sondern auch bei der Abstimmung des Fahrzeugs für Kopfzerbrechen sorgen.»

Reichlich Erfahrung mit dem schwarzen Gold durfte Tomitsuka bereits bei seinem vorherigen Brötchengeber sammeln, denn der Ingenieur war mehr als 20 Jahre für Bridgestone tätig und folglich auch von 1997 bis 2010, als die Japaner in der Formel 1 mitmischten (zuvor war Bridgestone nur 1976 und 1977 beim Japan-GP präsent, als Reifenausrüster für Kazuyoshi Hoshinos Heros Racing-Team und Kojima Engineering.

Auch Haas-Teamchef Günther Steiner lobt Tomitsuka: «Den grössten Vorteil bringt er uns am Trainingsfreitag, denn wenn er einen Reifen nur anschaut, weiss er schon, in welche Richtung es gehen muss und ob die Reifen zu heiss oder zu kalt sind sowie ob man den Reifendruck senken oder erhöhen muss. Das liegt an seinem enormen Erfahrungsschatz. Er hilft den Ingenieuren auch bei der Entscheidung, wie die Reifen im Rennen und im Qualifying gemanagt werden müssen. Er weiss, unter welchen Bedingungen und bei welchen Temperaturen die Reifen am besten arbeiten.»

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