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Maurizio Arrivabene (Ferrari): Jahrelang verprügelt

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

​Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat seine Medienrunden auf ein Minimum eingedampft. Im Rahmen des Fan-Fests von Mailand spricht der 61-Jährige über dem WM-Kampf mit Mercedes-Benz.

Schon im Testwinter fiel auf: Ferrari hat sich offenbar zum Motto gemacht – liefern statt labern. Eine Mauer des Schweigens befremdete die Berichterstatter. Nicht nur die italienischen Medien waren baff. Mein Kollege Luigi Perna von der «Gazzetta dello Sport» urteilte: «Nach einem Winter des Schweigens, in dem Ferrari praktisch untergetaucht ist, gab es unter Medien und Tifosis enormes Interesse. Stattdessen fanden wir geschlossene Münder. Das kam von ganz oben.»

Teamchef Maurizio Arrivabene hat früher regelmässig Medienrunden veranstaltet. Heute ist er nur noch bei offiziellen FIA-Runden zu hören. Ansonsten: niente. Ein Top-Team mit einem Teamchef, der sich den Medien entzieht, das war ein wenig gewöhnungsbedürftig und bleibt unprofessionell. Einzige Ausnahme: Wenn ihn eine TV-Kameramannschaft nach einem Rennen umstellt. Dann gibt es für die Sky eine karge Wortspende, ein paar Sätze vielleicht, basta.

Vielleicht war es der ungezwungene Rahmen des Fan-Fests von Mailand, der die Zunge von Arrivabene ein wenig lockerte. Da sagte der Italiener: «Es ist schön, die Wärme der Fans zu spüren. Im Fussballjargon würde ich sagen – die Tifosi sind unser zwölfter Mann.»

Ferrari kommt im Hoch nach Monza, Sebastian Vettel ist in Belgien unwiderstehlich zum Sieg gefahren. Arrivabene weiter: «Wir sind nach dem Sieg in Spa-Francorchamps mit Lob überschüttet worden, klar tut das gut – vor allem unseren ganzen Fachkräften, die sich im Werk und an der Rennstrecke die Hände schwielig schuften. Aber Tatsache ist: Wir liegen hinten. Also sage ich: Kopf runter, Ärmel höher krempeln, und weiter geht’s!»

«Es wäre schön, unseren Tifosi einen Sieg in Monza zu schenken (es wäre der erste seit Fernando Alonso 2010, M.B.). Der Druck ist in Monza immer gross, ganz besonders dann, wenn du das Rennen zuvor gewonnen hast. Wir ernten langsam die Früchte jahrelanger Arbeit.»

Die Vorgehensweise gemäss Arrivabene: «Wir üben weiter Druck aus auf jene, welche die gleiche Marke haben wie das Safety-Car. Sie kennen diesen Druck nicht. Also erhöhen wir den noch. Und wenn wir sie erreicht haben, dann legen wir erst recht nach. Wir haben jahrelang Prügel einstecken müssen, es ist an der Zeit, etwas zurückzugeben.»

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