Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Fernando Alonso im McLaren-IndyCar: Countdown läuft

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso und Zak Brown

Fernando Alonso und Zak Brown

​Der spanische McLaren-Superstar Fernando Alonso wird in der kommenden Woche in Alabama ein 2018er IndyCar testen. McLaren-CEO Zak Brown: «Bis Ende September entscheiden wir, was wir machen.»

Medienrunde mit McLaren-Chef Zak Brown im Fahrerlager von Monza. Klar dreht sich unsere erste Frage um Superstar Fernando Alonso. Der Asturier wird am 5. September in Birmingham (Alabama) ein IndyCar testen, aber was passiert dann? Zak Brown antwortet: «Fernando will herausfinden, wie sich ein diesjähriges IndyCar auf einer normalen Rennstrecke anfühlt. Er fährt einen Wagen aus dem Rennstall von Michael Andretti. Darauf basierend  wird er eine Entscheidung treffen, was er 2019 machen will. IndyCar spielt in seinen Überlegungen eine grosse Rolle.»

«Das Gleiche trifft auf McLaren zu. Wir überlegen uns das ernsthaft. Bis Ende September wollen wir entscheiden, ob und in welcher Form wir IndyCar-Sport machen möchten. Es gibt drei Wege: Eine ganze Saison, nur das Indy 500 oder gar nichts.»

Viele Fans fragen sich: Was ist mit McLaren passiert? Der Rennstall scheint sich in Sachen Konkurrenfähigkeit im Rückwärtsgang zu bewegen. Der Kalifornier Brown meint: «Fakt ist, dass die anderen Teams besser entwickelt haben als wir. Wir gehen nicht rückwärts, wir gehen jedoch nicht so rasant vorwärts wie die Anderen. Daher rutschten wir zurück. Wir wussten auch, dass die Highspeed-Strecken von Belgien und Italien für uns ganz schwierig werden. Die Entwicklung des 2018er Autos wird aber nicht abgebrochen, weil wir für 2019 etwas lernen wollen. Leider haben wir für 2018 ein Auto gebaut, das nicht gut reagiert auf Veränderungen. Wir müssen davon ausgehen, dass wir ungefähr dort bleiben, wo wir derzeit sind.»

Anderes Thema: Was wird aus James Key? Zak Brown: «Wir haben James Key als Technikchef engagiert, und er wird diesen Posten bei uns übernehmen. Wir arbeiten noch am Timing. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er vor Ende der Saison zu uns kommt. Das bedeutet auch, dass er keinen Einfluss auf die Technik des 2019er Autos haben wird. Was angebliche Bedingungen von Red Bull angeht, unter welchen James aus seinem Abkommen herauskommen könnte – ihre Bedingungen interessieren uns  nicht.»

Nochmals Themawechsel: Was passiert mit dem McLaren-Juwel Lando Norris, der Ende September 2018 frei ist, sollte er für 2019 kein GP-Auto erhalten? Zak Brown: «Lando entwickelt sich bei uns pächtig und hat in den freien Trainings von Belgien und Italien einen hervorragenden Job gemacht. Er ist auf unserer Liste von Piloten, die nur aus vier Namen besteht – Lando, Stoffel Vandoorne, Esteban Ocon und Sergio Pérez.»

Sergio Pérez? Hat der nicht gesagt, er habe einen Vertrag für 2019 unterzeichnet? Hat er nicht ebenfalls gesagt, es liege am Team, das zu verkünden? Heisst dieses Team McLaren? Zak Brown: «Wir haben mit niemandem einen Vertrag gemacht. Ich weiss nicht, was Sergio mit wem zu welchem Zeitpunkt unterzeichnet hat, was auch davon beeinflusst werden könnte, wie die Besitzerverhältnisse bei Force India gewechselt haben. Der Fahrermarkt ist in grosser Bewegung, wir möchten alle Optionen behalten. Wir wissen, dass Sergio ein toller Rennfahrer ist, daher steht er auf unserer Liste.»

Zurück zu Norris: Würde Brown erwägen, Lando Norris an Red Bull auszuleihen, um ihn oder Stoffel Vandoorne in einen Toro-Rosso-Renner zu bringen? Zak Brown: «Es gab keine entsprechende Anfrage, es gab keine Diskussion über so etwas.»

Macht sich Brown Sorgen, dass ein mögliches McLaren-Duo aus Sainz und Norris zu wenig Erfahrung hat? «Nein, denn wir haben ja auch viel Erfahrung im Team. Wir arbeiten auch daran, die Expertise von Fernando bei uns zu behalten und ihn in einer gewissen Form einzubringen.»

Welche Anfrage es hingegen durchaus gibt: McLaren ist bei der FIA vorstellig geworden. Zak Brown macht sich Sorgen: «Früher hat ein Hersteller einem kleineren Rennstall den Motor zur Verfügung gestellt, dann kam das Getriebe hinzu, dann war es die ganze Hinterachse, inzwischen sprechen wir von Kooperationen, die weit über das hinausgehen. Hersteller, die mit, nennen wir das mal B-Teams arbeiten, das ist für einen unabhängingen Hersteller wie uns ein Grund zur Besorgnis, das ist alles viel zu weit gediehen, und wir wollen vom Autoverband wissen, wo das alles noch hinführen soll. Die FIA und auch die Formel-1-Führung haben uns beteuert, dass sie sich des Problems bewusst seien und an einer Lösung arbeiten, die für alle erträglich ist.»

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