Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Qualifying: Hamilton auf Pole, Ferrari verzockt sich

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton holt sich in Suzuka die Pole Position für den Japan-GP vor seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas. Sebastian Vettel startet nach einem Fehler von Ferrari nur von Platz neun.

Für Mercedes läuft im Formel-1-Titelkampf auch in Suzuka alles nach Plan: Lewis Hamilton holt sich im Qualifying zum 17. Saisonrennen die 80. Pole Position seiner Karriere.

Dank eines taktischen Kniffs war der Brite bei widrigen Wetterbedingungen am Ende mal wieder ganz vorne. Valtteri Bottas machte die erste Startreihe für Mercedes perfekt und damit auch einen weiteren Schritt in Richtung Titel sehr wahrscheinlich. Vor dem Rennen am Sonntag (7.10 Uhr) hat Hamilton 50 Punkte auf Sebastian Vettel. Der erlebte einen Rückschlag.

Denn Ferrari hat sich böse verzockt: Sebastian Vettel landete nach einer Fehlentscheidung in Q3 nur auf Startplatz neun. Ferrari hatte im letzten Abschnitt zunächst auf Regenreifen gesetzt, während Mercedes sich in letzter Sekunde für die Supersofa-Pneus entschied. Der Call, der die Zeitenjagd für die Silberpfeile entschied.

Hülkenberg scheidet aus

Nach seinem Crash im dritten Training wurde der Renault von Nico Hülkenberg rechtzeitig repariert. Er konnte das Qualifying aufnehmen, das Getriebe musste auch nicht gewechselt werden – Glück im Unglück also für den Deutschen. «Nico macht wenig Fehler. Aber wenn er einen macht, dann kommt er schnell darüber hinweg», sagt sein Boss, Renault-Teamchef Cyril Abiteboul.

Glück hatte auch der Rest des Feldes, und zwar mit dem Wetter. Regen war zwar angesagt, zum Auftakt der Zeitenjagd war es aber trocken. Hamilton setzte in seinem ersten schnellen Umlauf die Bestzeit, war 0,3 Sekunden schneller als Vettel, ehe der Deutsche sich in Kurve elf drehte. Er konnte aber weiterfahren, ganz im Gegensatz zu Marcus Ericsson, der mit seinem Sauber in der Dunlop-Kurve von der Strecke abkam und in die Streckenbegrenzung rauschte. Nach rund acht Minuten wurde das Qualifying abgebrochen, um den Sauber zu bergen. Für den Schweden sehr bitter, nachdem es für ihn an diesem Wochenende bislang gut lief.

Gegen Ende von Q1 berichteten die Fahrer von ersten Regentropfen, und im Kampf um den Einzug in Q2 wurde es dramatisch, als Hülkenberg von Platz elf auf Rang 16 durchgereicht wurde und den zweiten Abschnitt um zwei Zehntelsekunden verpasste. Neben dem Emmericher schieden auch die beiden McLaren-Piloten Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne, Sergey Sirotkin und Ericsson aus.

Ricciardo mit Motorproblem

In Q2 gab es zunächst einen Wechsel an der Spitze: Bottas setzte erstmals an diesem Wochenende so etwas wie ein kleines Ausrufezeichen, der Finne verwies Hamilton bei der ersten schnellen Runde auf Platz zwei, dahinter lagen Vettel und Räikkönen, der Deutsche war dabei weiterhin rund drei Zehntelsekunden langsamer als die Spitze.

Bitter: Daniel Ricciardo wurde durch die Boxengasse geschoben, berichtete am Funk über einen Leistungsverlust. An seinem Red Bull wurde eifrig geschraubt, er schaffte es aber nicht mehr zurück auf die Strecke, startet von Platz 15. Es ist das fünfte Mal in den letzten sieben Rennen, dass der Australier Q3 verpasst.

Als zahlreiche Fahrer noch einmal auf eine schnelle Runde gehen wollten, machte ihnen der leicht einsetzende Regen einen Strich durch die Rechnung, Verbesserungen der Zeiten waren nicht mehr möglich. Was das Aus für Charles Leclerc, Kevin Magnussen, Carlos Sainz, Lance Stroll und Ricciardo bedeutete.

Ferrari verzockt sich

Der letzte Abschnitt war auch ein Rennen gegen den immer wieder leicht einsetzenden Regen. Ferrari verzockte sich zu Beginn, als man Vettel und Räikkönen mit Regenreifen auf die dafür noch zu trockene Strecke schickte. Ferrari korrigierte den Fehler, doch es war zu spät.

Denn die Bedingungen waren auf dem feuchten Kurs schwierig und wurden immer widriger, während sich Hamilton und Bottas an die Spitze setzten, hatte der Deutsche Probleme und schaffte es mit 4,4 Sekunden Rückstand nur auf Platz neun. 

Danach war es für Ferrari und Vettel vorbei: Er kam auf der immer nasser werdenden Strecke nicht mehr in die Spur und konnte seine Zeit nicht mehr verbessern. Hinter dem Mercedes-Duo wurde Max Versteppen Dritter vor Vettels Teamkollegen Kimi Räikkönen.

Ebenfalls vor Vettel landeten Romain Grosjean im Haas, das Toro-Rosso-Duo Brendon Hartley und Pierre Gasly sowie Esteban Ocon im Force India. Sein Teamkollege Sergio Pérez komplettierte als Zehnter die Top Ten.

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