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Renault-Gegner sauer: Carlos Sainz zu wenig bestraft

Von Adam Cooper
Carlos Sainz (links) neben Max Verstappen

Carlos Sainz (links) neben Max Verstappen

​Im Kampf um WM-Rang 4 geht es unter den Teams um viel Geld. Die Teamchefs von Force India und Haas regen sich über Renault auf – sie finden, Carlos Sainz wurde in Texas mit Samthandschuhen angefasst.

Der Madrilene Carlos Sainz hat im Verlauf des Grand Prix der USA in Austin (Texas) eine Fünfsekundenstrafe erhalten. Der Renault-Fahrer war als Elfter ins Rennen gegangen, aber eine, nennen wir es mal eher ungewöhnliche Linienwahl in der ersten Kurve legte den Grundstein zu seiner Fahrt auf Rang 7. Die Rennkommissare in Texas bestraften Sainz mit einer Fünfsekundenstrafe. Das bringt die Konkurrenz auf die Palme. Sie finden: Das war nicht genug.

Sainz sass die fünf Sekunden ab, als er sich in Runde 24 neue Reifen abholte. Gemäss Reglement durften die Mechaniker den Wagen fünf Sekunden lang nicht anfassen, nachdem der Spanier gestoppt hatte. Dann erst erhielt der Renault-Pilot frische Pirelli. Das kostete ihn ein Lächeln, denn er verlor keinen Platz!

Haas-Teamchef Günther Steiner: «Wir werden das innerhalb der üblichen Sitzungen der Team-Manager zur Sprache bringen. Sainz hat einen klaren Vorteil erlangt, dann brauchte die Rennleitung fünf Runden, um überhaupt zu merken, das da etwas vorgefallen war, fünf weitere, um eine Strafe auszusprechen. Zu diesem Zeitpunkt war Sainz den direkten Gegnern enteilt, daher war die Strafe überhaupt keine, als er sie endlich absass. Das ist nicht richtig. Entweder ein Fahrer wird in solch einem Fall härter bestraft oder er muss auf die ursprüngliche Position zurück.»

«Ich kann verstehen, dass die Rennkommissare in den ersten Runden in Texas sehr viel zu tun hatten. Ich kann auch verstehen, dass die Fahrer weiter vorne wichtiger sind und zuerst abgehandelt werden müssen. Aber ich bleibe dabei: Hätte Sainz keinen Vorteil gewonnen, dann hätte sich dieses Rennen ganz anders entwickelt.»

Steiner bekommt Rückendeckung von Force-India-Teamchef Otmar Szafnauer: «Carlos fuhr neben die Bahn und erhielt dadurch einen Vorteil, keine Frage. Er hat sehr, sehr spät gebremst, dann hat er aussen neben der Strecke alle überholt. Eine Fünfsekundenstrafe für so etwas reicht nicht. Wenn er die Positionen nicht zurückgibt, dann müsste man ihm mindetens zehn Sekunden aufbrummen oder eine Stop-and-go-Strafe.»

Doch Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting nimmt die Arbeit der Rennkommissare in Schutz: «Die erste Runde war in Texas ein ziemliches Kuddelmuddel. Es steht ausser Frage, dass Sainz einen Vorteil gewonnen hat. Aber das Strafmass obliegt den Kommissaren, und die Strafe für Carlos ist angemessen, wenn wir frühere Vergehen betrachten. Es war für uns klar, dass er in der ersten Kurve nicht absichtlich weit aussen herumgefahren ist.»

Durch die Ränge 6 (Nico Hülkenberg) und 7 (Sainz) hat Renault im Kampf um WM-Rang 4 etwas Luft erhalten: Die Franzosen stehen bei 106 Punkten, Haas hat 84. Force India musste wegen des Besitzerwerchsel alle Zähler preisgeben und hat seit Belgien 47 Punkte erobert, damit liegen sie hinter McLaren (58) auf Rang 7.

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