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Alain Prost: Was Hamilton besser macht als Vettel

Von Adam Cooper
Alain Prost

Alain Prost

​Der vierfache Formel-1-Champion Alain Prost spricht über die Ausnahmekönner Lewis Hamilton und Sebastian Vettel: «Ferrari hat 2018 zu viele Fehler gemacht, Hamilton hingegen war so gut wie perfekt.»

Die französische Rennlegende Alain Prost hat aufmerksam das Königsduell zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton verfolgt. Der 51fache GP-Sieger meint: «Ich habe schon vor der Saison gesagt – Vettel und Hamilton müssten bis in die Haarspitzen motiviert sein, denn sie wissen genau, dass einer von ihnen fünffacher Champion wird.» Letztlich ist es der Engländer, der sich in Mexiko auf die gleiche Höhe mit Juan Manuel Fangio geschraubt hat. Die Frage ist: Was nun?

Der 63jährige Prost weiter: «Es geht darum, was das nächste Ziel sein soll. Der Rekord von Michael Schumacher mit sieben WM-Titeln? Ich schätze, ob Hamilton dem nachjagen möchte, das wird die Saison 2019 zeigen. Denn vor sieben kommt bekanntlich sechs. Ein Fahrer braucht einen Antrieb. Dieser Antrieb kann auch darin bestehen zu sagen: „Wir haben ein geändertes Reglement, ich will trotzdem meinen Titel erfolgreich verteidigen.“ Letzlich wird aber auch Lewis an den Punkt kommen, an welchem er eines Tages aufwacht und denkt: „Will ich das noch einmal?“»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat davon gesprochen, dass wir von Lewis Hamilton in der Saison 2018 keine Fehler gesehen haben. Und auch Prost lobt: «Das war gewiss eines seiner besten Jahre in der Formel 1, denn der Druck war hoch, vom Anfang bis zur Titelverteidigung. In solch einer Situation ist es entscheidend, dass du ständig auf höchstem Niveau fährst und konstant gute Ergebnisse eroberst. Wenn du nicht gewinnen kannst, musst du aus einem Grand Prix das Beste machen, denn am Ende können wenige Punkte entscheiden.»

«Es gab Rennwochenenden, da war die Pole-Position vorentscheidend, und Hamilton hat geliefert. Ich erinnere nur an Singapur. Manchmal hatte er auch ein wenig Glück. Als Sebastian Vettel das eine oder andere Mal patzte, liess sich Hamilton diese Chancen nicht entgehen und nutzte sie brutal aus.»

«Ferrari hat viele Fehler gemacht, und Sebastian auch – wenn du an Baku denkst oder an Deutschland. Lewis Hamilton und sein Team sind mit Druck besser umgegangen.»

Klar diskutieren die Fans: Wie reiht sich Hamilton unter den ganz Grossen ein? Alain Prost findet: «Es ist immer schwierig, Rennfahrer aus verschiedenen Generationen miteinander zu vergleichen. Es gab Zeiten, da hat die Konkurrenzfähigkeit der Rennställe stark geschwankt, die Standfestigkeit hat eine grössere Rolle gespielt als heute. Ein modernes Rennauto läuft unfassbar zuverlässig. Das bedeutet aber nicht, dass die Aufgabe der Fahrer einfacher geworden ist. Was ich zu Hamilton sagen kann: Er ist einer der Besten, wenn nicht der Beste seiner Generation. Es ist sehr schwierig, in fast jedem Jahr Weltmeister zu werden.»

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