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Boxenstopp-Drama Ferrari: Mechaniker 8 Monate out

Von Mathias Brunner
​​Der Ferrari-Mechaniker Francesco Cigarini zog sich bei einem verpatzten Boxenstopp von Kimi Räikkönen im Bahrain-GP Beinbrüche zu. Nun ist der Italiener zurückgekehrt, er war acht Monate out.

Acht Monate nach dem schweren Unfall konnte Francesco Cigarini endlich in die Ferrari-Fabrik zurückkehren. Der Mechaniker hatte sich bei einem missglückten Boxenstopp von Kimi Räikkönen im Bahrain-GP am 8. April Schien- und Wadenbein links gebrochen, er wurde noch in Manama operiert. Die Reha hat jedoch erheblich länger gedauert als im Frühling vermutet worden war.

Auf Instagram schreibt Francesco Cigarini: «Ich bin zurück, erster Schultag. Danke an alle, vor allem an meine Familie. Jetzt will ich die letzten acht Monate hinter mir lassen und vorwärts blicken.» Cigarini wurde vier Tage nach dem Unglück von Bahrain nach Italien zurückgeflogen.

Die Regelhüter des Autoverbands FIA büssten den Rennstall mit 50.000 Euro und wollten von Ferrari wissen: Wie konnte Kimi Räikkönen ein grünes Signal zu Losfahren erhalten, obschon links hinten am Wagen das alte Rad noch nicht einmal abgenommen war? Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene: «Im Grunde haben wir eine Prozedur, die sicherstellen soll – der Boxenstopp läuft so sicher als möglich ab. In diesem Falle hatten wir drei Faktoren, die zum Unfall beigetragen haben: den Mechaniker, den Schlagschrauber, die Elektronik.

Passiert ist: Der Schlagschrauber links hinten war falsch eingestellt (anziehen, statt Radmutter lösen). Aus diesem Grund musste Cigarini links hinten am Wagen den Schlagschrauber nochmals ansetzen, während an den anderen drei Ecken der Radwechsel vollzogen war. Die Elektronik verstand die zweite Drehbewegung des Schlagschraubers als “Rad festgeschraubt“ und meldete dem Galgen über Räikkönens Wagen grünes Licht. Kimi fuhr los und riss Francesco zu Boden.

Die Ferrari-Elektroniker haben daraufhin das Prozedere so geändert, dass der Sensor nicht mehr zu einem falschen Schluss kommen kann. Arrivabene versichert: «So einen Fall wird es nicht mehr geben.» Ferrari wird auch einen zusätzliche Mann aufstellen, der das elektronische Signal überwacht und im Notfall über Funk den Befehl geben kann, den Wagen anzuhalten. Normalerweise messen die Sensoren eines Schlagschraubers, ob er lange genug gegen Widerstand gelaufen ist und ob das Rad festgeschraubt ist.

Ferrari hatte beim auf Bahrain folgenden WM-Lauf in China FIA-Rennleiter Charlie Whiting den ganzen Ablauf im Detail erklärt: Was in Bahrain passiert war und welche Massnahmen ergriffen wurden. Ferrari übte in Shanghai überdurchschnittlich oft Boxenstopps.

An den Ferrari-Schlagschraubern fiel auf: Neu sind zwei Leuchtdioden zu sehen, eine rot, eine grün. Und das grüne Licht geht nur dann an, wenn sichergestellt ist, dass das neue Rad am Wagen festgezurrt ist. Ferrari hat zudem den Mechanikertanz ums Auto so umgestellt, dass kein Fachmann mehr ein Bein vor dem Rad stehen hat.

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