Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Toto Wolff: Mercedes-Offerte für Ferrari-Technikchef?

Von Mathias Brunner
​Monatelang war von Streit zwischen Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene und Technikchef Mattia Binotto die Rede – und von angeblichen Angeboten der Konkurrenz. Wie etwa von Mercedes-Benz.

Im Haifischbecken Formel 1 gehört das zum Rüstzeug der Gerissenen: Gerüchte gezielt streuen, um einen Gegner zu destabilisieren. Die Medien erweisen sich dabei als willfährige Instrumente. Und so schimpfte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene zu Geschichten um einen Streit zwischen ihm und Technikchef Mattia Binotto: «Einmal mehr wurden da Dinge in die Öffentlichkeit getragen, die ich nur als Fake News bezeichnen kann. Das wird doch nur verbreitet, um uns zu destabilisieren. Ich weigere mich, so etwas zu kommentieren.»

Die Stories aus Italien gingen so: Angeblich solle der im Sommer 2018 verstorbene Ferrari-Präsident Sergio Marchionne mit dem Gedanken gespielt haben – wenn es wieder nichts wird mit dem WM-Titel, dann muss Arrivabene weichen; Nachfolger würde dann Binotto. Doch Marchionnes Nachfolger Louis Camilleri hält zu Arrivabene. Im Fahrerlager wurde verbreitet: Binotto werde als Konsequenz den Zeichenstift nehmen, ihm lägen verschiedene Angebote vor. Aber Maurizio Arrivabene sagte im Rahmen des Ferrari-Finales von Monza Anfang November: «Unsere Mannschaft bleibt für kommende Saison kompakt.» Ein Dementi kann von geringem Wert sein: Bevor James Allison im Juli 2016 Ferrari verliess (um zu Mercedes zu gehen), hiess es auch lange, es sei nichts an Gerüchten, wonach der Engländer Ferrari verlasse.

Leider werden wir nie erfahren, was Sergio Marchionne gemacht hätte. Ende Juli hörte sein Herz im Zürcher Unispital auf zu schlagen. Und selbst wenn der charismatische Spitzenmanager noch leben würde, ist es kaum anzunehmen, dass er uns in seine Pläne eingeweiht hätte. Aber wo Rauch ist, da ist auch Feuer, und nicht alle Gerüchte um Ferrari sind frei erfunden. Mein Kollege Giorgio Terruzzi ist in Maranello hervorragend vernetzt. Der Buchautor und Journalist der «Corriere della Sera» weiss: «Ferrari-Präsident John Elkann besucht wesentlich öfter Maranello als zuvor. Er hat die Organisation weitgehend unangetastet gelassen, welche der verstorbene Fiat/Chrysler-Chef Sergio Marchionne in Maranello etabliert hatte.»

«Teamchef Maurizio Arrivabene hat immer dementiert, dass es im Rennstall Unstimmigkeiten gäbe, und er hat die Möglichkeit einer Trennung von Mattia Binotto als Fake News bezeichnet. In Wahrheit jedoch hat Binotto in den Tagen nach dem WM-Finale von Abu Dhabi um eine Sitzung mit der Ferrari-Führung gebeten. Er wollte wissen, wo sich die Dinge hinentwickeln. Es mangelt dem Technikchef nicht an einer Alternative. Er hat Angebote von verschiedenen Rennställen erhalten. Allerdings müsste er bei einem Wechsel zu einem anderen Team eine Arbeitsfreistellung von einem Jahr in Kauf nehmen. Doch Binotto will bleiben, denn er will mit Ferrari Weltmeister werden, das ist seine Mission.»

«Um dies zu schaffen, fordert er eine klare Rollenverteilung und Ruhe im Arbeitsumfeld. Es hat ihm wenig gefallen, wie Arrivabene und Sebastian Vettel wiederholt auf die Grenzen des Rennwagens hingewiesen haben. So als habe die WM-Niederlage gegen Mercedes nur etwas mit dem Auto zu tun gehabt.»

Klar entstand aus einem Gerücht schnell das nächste: So wie zuvor Aldo Costa von Ferrari zu Mercedes gewechselt habe und dann auch James Allison, so habe Mercedes die Angel nach Mattia Binotto ausgeworfen. Aber Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt meinem Kollegen Andrea Cremonesi von der Gazzetta dello Sport zu angeblich ausgeworfenen Angel: «Nein, das ist nicht wahr. Mattia ist ein fabelhafter Ingenieur, aber wir haben eine optimale Technikertruppe unter der Leitung von James Allison.»

Formel 1 2019

Team-Präsentationen
12. Februar: Renault (Enstone)
13. Februar: Force India (Toronto)
15. Februar: Ferrari (Maranello)

Wintertestfahrten
18. bis 21. Februar: Wintertest 1, Barcelona
26. Februar bis 1. März: Wintertest 2, Barcelona

Saison 2019
17. März: Australien, Melbourne
31. März: Bahrain, Sakhir
14. April: China, Shanghai
28. April: Aserbaidschan, Baku
12. Mai: Spanien, Barcelona
26. Mai: Monaco, Monte Carlo
9. Juni: Kanada, Montreal
23. Juni: Frankreich, Le Castellet
30. Juni: Österreich, Spielberg
14. Juli: Grossbritannien, Silverstone
28. Juli: Deutschland, Hockenheim
4. August: Ungarn, Budapest
1. September: Belgien, Francorchamps
8. September: Italien, Monza
22. September: Singapur, Singapur
29. September: Russland, Sotschi
13. Oktober: Japan, Suzuka
27. Oktober: Mexiko, Mexiko-Stadt
3. November: USA, Austin
17. November: Brasilien, São Paulo
1. Dezember: Abu Dhabi, Yas Marina

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