Wirbel bei Ferrari: Zweiter Chef für Sebastian Vettel
Das junge Formel-1-Jahr 2019 begann mit einem Paukenschlag: Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene erhielt keinen neuen Vertrag mehr, letztlich musste er den Kopf dafür hinhalten, dass Sebastian Vettel 2017 und 2018 am WM-Titel vorbeigeschrammt war. Technikchef Mattia Binotto wurde zum neuen Teamleiter ernannt. Schon damals lag die Frage auf der Hand: Wie soll der in Lausanne geborene Binotto mit dieser Doppelbelastung fertigwerden? Denn der hochangesehene Italiener leitet auch weiterhin die Technikabteilung.
Was sagt Brundle, Sportwagen-Weltmeister 1988 und heute Sky-TV-Experte, zu Binotto? «Mattia hat einen exzellenten Ruf als Techniker, er ist zweifellos ein Leader. Aber als Teamchef ist er jetzt auch Blitzableiter. (Brundle schmunzelt.) Er muss mit bösen, schrecklichen Menschen wie mit mir reden. Er wird Rede und Antwort stehen müssen, wieso die Dinge gut gelaufen sind oder eben nicht. Das ist ein ganz anderer Job und eine neue Herausforderung.»
Mitte Januar kursierte: Der frühere Teamchef Stefano Domenicali (heute Lamborghini-CEO) werde zurückkehren. Was alle beteiligten Parteien sofort dementiert haben.
Und doch könnte Sebastian Vettel einen weiteren Chef erhalten, wenn es nach einem Informanten der italienischen Sky geht. Sie nennen ihn dort salopp den Sky-Spy, also den Sky-Spion, und der Italiener lag schon vor Monaten richtig, als er ankündigte – Arrivabene raus, Binotto rein.
  
  Nun sagt der Sky-Spy: «Es gibt noch einen fehlenden Dominostein in der Aufstellung. Binotto ist eine mit viel Talent gesegnete Person, in der Technik, aber auch bei der Organisation. Er kennt das Ausmass der Aufgaben genau, die auf ihn zukommen. Er wird nichts dem Zufall überlassen. Seine Lösung – er wird Ferrari verstärken, mit einer grosskalibrigen Figur, mit einem erfahrenen Mann. Binotto braucht Ruhe, um seine Arbeit machen zu können. Und das kann er am besten, wenn ihn jemand entlastet, da sich Binotto auch um die komplizierten Gespräche mit der FIA und Liberty Media bezüglich der Zukunft der Formel 1 kümmern muss.»
  
  Der Ferrari-Insider weiter: «Ich bin davon überzeugt, dass ein weiterer Techniker kommt, der Binotto das Tagesgeschäft abnehmen kann; ein Mann, dem Binotto vertraut und der sofort einsatzfähig ist.»
Alle Ferrari-Teamchefs
2019: Mattia Binotto
  2014–2018: Maurizio Arrivabene
  2014: Marco Mattiacci
  2007–2014: Stefano Domenicali
  1993–2007: Jean Todt
  1992/1993: Sante Ghedini
  1991: Claudio Lombardi
  1989–1991: Cesare Fiorio
  1978–1988: Marco Piccinini
  1977: Robert Nosetto
  1976: Daniele Audetto
  1976: Guido Rosani
  1974/1975: Luca Montezemolo
  1973: Sandro Colombo
  1971/1972: Peter Schetty
  1968–1970: Franco Gozzi
  1967: Franco Lini
  1962–1966: Eugenio Dragoni
  1958–1961: Romolo Tavoni
  1957: Mino Amorotti
  1956: Eraldo Sculati
  1952–1955: Nello Ugolini
  1947–1951: Federico Giberti
  1935–1940: Nello Ugolini
  1934: Federico Giberti
  1932/1933: Mario Lolli
  1930/1931: Saracco Ferrari
 
                             
                            





















