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Kimi Räikkönen (Alfa Romeo-Sauber): «Ist mir egal»

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen mit seiner Mannschaft

Kimi Räikkönen mit seiner Mannschaft

​Grosser Bahnhof bei Kimi Räikkönen: Das Team feiert in Monaco das 300. Grand-Prix-Wochenende von Kimi Räikkönen. Typisch Kimi, wenn er meint: «Das ist doch nur eine Zahl, die ist mir völlig egal.»

Alfa Romeo-Sauber feiert seinen «Iceman» – oder eben nicht. Denn Kimi sagt: «Ich habe dem Team erklärt, ich will keine Feier, keinen Kuchen, keine Drinks, gar nichts. Das ist doch nur eine Zahl, die ist mir völlig egal. Ich versuche, das Team zu zwingen, jede Form von Feier zu unterlassen, aber ich fürchte, ich werde damit keinen grossen Erfolg haben.»

Das Team feiert hier das 300. GP-Wochenende des Finnen, nur vier Fahrer haben mehr WM-Läufe bestritten: Rubens Barrichello (323), Fernando Alonso (312), Michael Schumacher (307) und Jenson Button (306). Die Zahlen variieren je nach Zählweise. Weil es die Formel-1-Führung bis heute nicht geschafft hat, so etwas wie eine offizielle Statistik zu führen, kabbeln sich die Fans über die wahren Zahlen.

Die Streitfälle: Der Skandal von Indianapolis 2005, als die Michelin-Fahrer nach der Aufwärmrunde alle an die Box fuhren. Dann Malaysia 2017, als der Ferrari-Motor vor dem Start Mucke machte. Dann Belgien 2001, als im Sauber-Renner die Kraftübertragung schlappmachte.

Wie auch immer: Ob 297 oder 300, Kimi Räikkönen lässt das völlig unberührt. Der 39jährige Finne meint: «Ich fühle mich nicht anders als vor einer Woche, und in zehn Tagen in Kanada werde ich mich auch nicht anders fühlen. Wir leben an einem GP-Wochenende immer nach dem gleichen Ablauf, kopieren und einsetzen. Klar hat sich die Formel 1 geändert, seit ich angefangen habe. So wie auch euer Leben anders ist als im Jahr 2000. Das ist normal, nicht nur beim Sport.»

«Doch das Fahren an sich hat sich nicht geändert, du versuchst immer, so schnell als möglich zu fahren, egal in welchem Auto du sitzt. Am meisten Spass macht es natürlich, wenn du ein schnelles Fahrzeug hast und gute Ergebnisse erringen kannst. Es gehört zum Geschäft, dass du gute Tage hast und weniger gute Tage. Klar wurmt es dich, wenn es nicht so gut läuft, aber letztlich geht die Welt dann auch nicht unter, es ist nur Motorsport.»

Ein Mythos von Monaco: Auf diesem Strassenkurs kann sich der Fahrer besser einbringen als auf jeder anderen Strecke. Stimmt das überhaupt? Der 21fache GP-Sieger meint: «Es war wohl so, als ich angefangen habe. Heute weniger, weil das nicht mehr jenes Monaco ist, wo ich 2001 zum ersten Mal gefahren bin. Der Kurs war viel tückischer. Wir hatten eine Leitschiene in der ersten Kurve, die Passage beim Schwimmbad war enger, der ganze letzte Teil der Strecke ebenfalls. Seither hat sich die Bahn erstaunlich entwickelt. Aber letztlich ist es heute so: Mit einem guten Auto bist du hier gut bei der Musik, aber mit einem schlechten kannst du das als Fahrer auch nicht rausreissen. Wenn der Wagen nicht gut liegt, ist hier sogar alles schlimmer. Denn wenn du beginnst, über den Möglichkeiten des Autos zu fahren, liegst du ganz schnell in der Pistenbegrenzung.»

Kimi erliegt dem Glamour von Monaco nicht: «Das mag ein schöner Ort sein, um Rennwagen zuzugucken. Aber zum Arbeiten ist dies der übelste aller Orte, für die Mechaniker und auch für mich als Fahrer. Je schneller das Wochenende vorüber ist, desto besser.»

In Spanien kam der Weltmeister von 2007 erstmals in dieser Saison nicht in die Top-Ten. Er hatte sichtlich mit seinem Arbeitsgerät zu kämpfen und zeigte einen seiner seltenen Fahrfehler. «Wir haben bei den anschliessenden Barcelona-Tests ein wenig besser verstanden, wieso wir in Spanien nicht so konkurrenzfähig wie üblich waren. Doch ich gehe nicht davon aus, dass es hier in Monaco arg viel besser wird. Monaco ist für Sauber über die Jahre immer ein schwieriges Pflaster gewesen.»

Die Strassenstrecke ist an verschiedenen Stellen frisch asphaltiert worden. Kimi weiter: «Schwer zu sagen, wie sich das auswirken wird. Einige Passagen werden mehr Grip bieten als andere. Bevor ich darauf gefahren bin, ist das schwer einzuschätzen. Hier ändert sich die Fahrbahn ohnehin jedes Jahr. Erstens wird immer wieder ein Teil der Bahn mit einem neuen Belag versehen, zweitens werden die Strassen das ganze Jahr über gebraucht und müssen einiges aushalten. Ich bin selber gespannt, wie das gehen wird.»

Die Antwort erhalten wir kommenden Donnerstag ab 11.00 Uhr.

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