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Kanada-GP: Noch mehr Kritik an Vettel-Strafe

Von Otto Zuber
Viele fühlten nach dem Kanada-GP mit Sebastian Vettel, der den Sieg abgeben musste

Viele fühlten nach dem Kanada-GP mit Sebastian Vettel, der den Sieg abgeben musste

Die 5-sec-Strafe, die Sebastian Vettel in Kanada den Sieg gekostet hat, sorgt immer noch für Empörung in der Formel-1-Szene. Viele Beobachter sind sich sicher: Es besteht Handlungsbedarf.

Nur wenige GP-Experten gaben nach dem Kanada-GP den Rennkommissaren recht, die Sebastian Vettel eine 5-Sekunden-Strafe aufgebrummt hatten. Was war passiert? Der Ferrari-Pilot war in Führung liegend im Duell mit Lewis Hamilton in der 48. Rennrunde von der Strecke gekommen und musste durchs Gras. Der Heppenheimer konnte die Führung zwar bis ins Ziel retten, musste dann aber seinen Sieg an seinen Verfolger abgeben, weil ihn die Zeitstrafe auf den zweiten Platz zurückwarf.

Die Regelhüter brummten ihm diese – und zwei Strafpunkte – auf, weil Vettel ihrer Ansicht nach auf unsichere Art und Weise wieder auf die Strecke zurückfuhr, als er seinen Ausritt beendet hatte. Tatsächlich musste Hamilton bremsen, um eine Kollision zu vermeiden. Dennoch war sich die grosse Mehrheit der GP-Beobachter einig, dass Vettel gar keine Wahl hatte.

So erklärte etwa Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle: «Das war schwach von den Rennkommissaren, Vettel eine 5-Sekunden-Strafe aufzubrummen. Ich fand diese Strafe nicht zwingend. Aber selbst wenn die Regelhüter fanden, man müsste etwas unternehmen, so hätte man damit bis nach dem Rennen warten können – das hätte den Fans ein spannendes Finale beschert, und die Kommissare hätten in Ruhe mit beiden Piloten sprechen können, um ihre Standpunkte zu hören.»

In die gleiche Kerbe schlägt Ex-F1-Teamchef Giancarlo Minardi. Das frühere Oberhaupt des gleichnamigen Rennstalls erklärt auf seiner Website: «Die Stewards folgten den Vorschriften, aber ich bin immer noch der Meinung, dass Vettel in dieser Situation nichts anderes hätte tun können, so wie fast alle seine Kollegen bestätigt haben, einschliesslich Hamilton, die einzige Ausnahme war Nico Rosberg.»

«Man muss angesichts dieser Ereignisse die Regeln überprüfen, damit man weiterhin die Sicherheit gewährleistet, ohne die Duelle abzuschaffen, welche die DNA dieses Sports sind», erklärt der Italiener. «Bis zur 48. Rennrunde haben wir ein grossartiges Duell zwischen zwei Champions gesehen, die sich einen Vorsprung erarbeitet hatten, und es ist schade, dass der zweite Teil des GP durch eine einzige fragwürdige Entscheidung beeinflusst wurde.» Deshalb fordert er: «Wir müssen die Glaubwürdigkeit der Formel 1 bewahren.»

Auch Minardi findet, dass man bis nach dem Rennen hätte warten können, um alle zur Verfügung stehenden Daten analysieren zu können. «Statt Vettel gleich eine 5-sec-Strafe aufzubrummen, hätten die Stewards die Entscheidung verschieben können, damit sie die Telemetrie beider Autos nach dem Abschalten der Motoren analysieren und sich das Video ansehen können. Sie hätten dann dem Ferrari-Piloten eine Strafe für den nächsten Grand Prix in Frankreich geben können», schreibt er.

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