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Sebastian Vettel (Ferrari): «Wichtig ist der Glaube»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und seine Mitarbeiter bei der Pistenbesichtigung

Sebastian Vettel und seine Mitarbeiter bei der Pistenbesichtigung

​Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel spricht darüber, was Ferrari fehlt, um in der Saison 2019 regelmässig gewinnen zu können. Und welche Rolle dabei der Glaube spielt.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto stapelt tief. Vor dem Rennwochenende in England hat der Italiener festgehalten: «Silverstone passt nicht optimal zu unserem Auto.» Sebastian Vettel meint: «Ganz so pessimistisch bin ich nicht. Klar sind wir nicht Favorit, aber die letzten Rennen waren nicht schlecht für uns. Das Tempo war teilweise da, im Qualifying wie im Rennen.»

Um das umzusetzen, muss alles klappen. In Österreich wurde Vettel im Training von einem Defekt gebremst (Problem mit einem Luftdruckschlauch der Hydraulik). «Daran denke ich nicht mehr», sagt der vierfache Weltmeister. «Wir haben verstanden, was kaputt gegangen ist, schon am Sonntag war das temporär behoben. In der Zwischenzeit sind wir der Sache auf den Grund gegangen, daher ist das kein Thema mehr.»

Ein grosses Thema war die mögliche Strafe in Österreich für Sieger Max Verstappen. Sebastian Vettel meint: «Ich bin kein Fan von Strafen, wie man meinen Meinungen anhören konnte. Wir sollten generell Entscheidungen für den Sport fällen.»

Zwei Mal ist bei Grenzfällen nun gegen Ferrari entschieden worden, in Kanada gegen Vettel und zu Gunsten von Hamilton, in Österreich gegen Leclerc und zu Gunsten von Verstappen. Spürt Vettel da ein Muster? «Nein, ich sehe das nicht so. Ich sehe das eher aus der Perspektive, dass wir zwei Mal in der Lage waren, ein Rennen zu gewinnen. Einmal waren wir Erste im Ziel, einmal haben wir das ganz knapp verpasst. Was in Österreich passiert ist, das war Racing, das war kein Kindergarten, es ist dort für den Sport entschieden worden. Also kann ich gut damit leben.»

Vettel freut sich auf Silverstone: «Eine schnelle Strecke, die weiten Bögen machen irre Spass. Ich bin gespannt, wie sich die Bahn mit dem neuen Asphalt anfühlt. Grundsätzlich freuen sich immer alle Piloten auf Silverstone.»

Was kann Vettel auf der englischen Traditionsbahn ausrichten? «Noch fehlt uns die Konstanz, wir haben ein stetes Auf und Ab, wir lernen noch immer Neues über dieses Auto. Das gelingt uns immer besser, aber letztlich fehlt die Gleichmässigkeit. An einigen Rennwochenenden läuft es besser als an anderen. Ganz wichtig ist der Glaube, gerade Team-intern, dass wir das packen. Wichtig ist, dass uns selber klar ist, wo wir stehen. Dass wir selber damit sehr kritische umgehen, ist klar, nur so machst du Fortschritte. Natürlich sind wir vor der Saisonmitte nicht dort, wo wir gerne sein wollen. Aber es ist nun mal, wie es ist, wir müssen nach vorne schauen.»

«Wie gut wir hier sein werden, kann ich nicht sagen. Dazu muss ich am Freitag erst mal auf die Bahn gehen und ein Gefühl für den Wagen bekommen.»

Vettel ist happy, dass Silverstone im WM-Kalender bleibt: «Das sind fabelhafte Neuigkeiten für die Formel 1. Silverstone ist die Wiege des Motorsports. Ich bin glücklich, dass wir hierbleiben und in England nichts Kunstvolles versuchen.» Wie etwa einen Grand Prix in London. Vettel: «Ich sehe keinen Grund, mit jedem Rennen in die Städte zu gehen. Ich glaube nicht, dass wir in London mehr Fans hätten als hier in Silverstone.»

Glaubt Vettel noch an den Titel? «Ich habe keinen Grund, nicht daran zu glauben. Aber der Titel ist nicht der dominierende Gedanke, wenn ich am Abend ins Bett gehe. Wir haben viel Arbeit vor uns. Die Zeit wird zeigen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Um das Ruder herumzuwerfen, müssen wir durchs Band stärker werden. Es reicht nicht, um den Sieg mitzureden, wir müssten dominieren.»


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