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Red Bull Racing: Zweitstärkste Kraft in Silverstone

Von Vanessa Georgoulas
Pierre Gasly kam in Silverstone vor Sebastian Vettel und Max Verstappen ins Ziel

Pierre Gasly kam in Silverstone vor Sebastian Vettel und Max Verstappen ins Ziel

Das Red Bull Racing Team musste in Silverstone auf einen Podestplatz verzichten. Dennoch durfte der Rennstall aus Milton Keynes das Heimspiel als Erfolg verbuchen, betont Formel-1-Sportchef Ross Brawn.

Dass Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen im Heimrennen auf dem Silverstone Circuit nicht auf dem Treppchen landete, lag nicht zuletzt am Crash des Niederländers mit Sebastian Vettel. Der 21-Jährige, den keine Schuld am Unfall traf, musste sich mit dem fünften Platz begnügen – hinter den Podeststürmern Lewis Hamilton, Valtteri Bottas und Sebastian Vettel sowie seinem Teamkollegen Pierre Gasly.

Trotzdem war Red Bull Racing die zweitstärkste Kraft im Feld, wie F1-Sportchef Ross Brawn in seiner Analyse zum zehnten WM-Lauf betont: ««Obwohl keiner der beiden Red Bull Racing-Piloten in Silverstone auf dem Podest gelandet ist, war das Team aus Milton Keynes am Ende des Grossbritannien-Wochenendes die zweitstärkste Kraft hinter Mercedes», erklärt er. «Im Qualifying kamen sie immer näher an die Silberpfeile und Ferrari heran und im Rennen lagen sie leistungsmässig deutlich vor der Scuderia. Erst die Kollision zwischen Max Verstappen und Sebastian Vettel nahm dem Niederländer alle Chancen auf einen Podestplatz.»

Der Ingenieur ist sich sicher: «Die Fortschritte gehen zu gleichen Teilen auf die Arbeit von Red Bull Racing und Honda zurück. Das Team hat einmal mehr bewiesen, wie gut es an der Chassis- und Aerodynamik-Front entwickeln kann. Und die Japaner haben zweifellos einige Leute mit dem Tempo überrascht, mit dem sie mit ihrer Antriebseinheit vorankommen.»

Brawn weiss: «Für die Formel 1 ist es wichtig, dass das japanische Unternehmen wieder an die Spitze kommt, weil es für mehr Wettbewerb sorgt.» Und er erinnert sich: «Vor zwei Jahren bestand die reale Gefahr, dass Honda den Stecker ziehen und die Beteiligung an der Hybrid-Ära beenden würde, und ich denke, es ist lobenswert, dass sie einen Weg gefunden haben, ohne grossen Druck voranzukommen.»

«Unser Ziel ist es, alle vier Motorenhersteller an ein wirklich wettbewerbsfähiges Team zu binden, und das ist jetzt geschehen», erklärt der Brite. «Denn man darf nicht vergessen, dass Renault, die 2014 mit Red Bull Racing noch zwölf Rennen gewonnen haben, auch gut vorankommt – und zwar mit dem eigenen Werksteam als auch mit dem Kundenteam McLaren.»

Brawn lobt auch Verstappens Teamkollegen, der nach einem schwierigen Auftakt in seine erste Saison mit dem A-Team von Red Bull stark in die Kritik geriet. Der 64-Jährige lobt: «Es war auch ein gutes Wochenende für Pierre Gasly. Nach einem schwierigen Saisonstart beendete er letztlich ein Rennen vor seinem Teamkollegen, was immer das erste Ziel für jeden Rennfahrer darstellt. Der junge Franzose hatte in allen neun Rennen vor Silverstone Mühe, aber an diesem Wochenende lief es anders. Angesichts seiner Bestzeit im ersten Training und seiner Qualifying-Performance, mit der er den vierfachen Weltmeister Vettel in den Schatten stellte, war klar, dass er sich in seinem RB15 wohl fühlte.»

«Im Rennen, blieb Pierre am Ball und nutzte die Chancen, die sich ihm auf dem Weg zum vierten Platz boten», fährt Brawn fort, und fügt zum Schluss an: «Diese Performance sollte seiner Saison einen Schub verleihen, gerade in Kombination mit den deutlichen Fortschritten, die das Team mit dem Auto gemacht hat. Red Bull Racing ist eine harte Schule für junge Piloten und nur diejenigen, die das Zeug dazu haben, kommen auch voran. Pierre ist sich dessen bewusst und hat jetzt auch die Krallen ausgefahren.»

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