Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

McLaren brennt: 1200 Arbeitsplätze werden abgebaut

Von Mathias Brunner
​Die McLaren-Gruppe (bestehend aus Sportwagenfirma, Formel-1-Rennstall und Technik-Spezialfirma) baut rigoros Stellen ab – wegen der Coronakrise und des kommenden Formel-1-Budgetdeckels.

McLaren reagiert auf die Coronakrise: Die Gruppe beschäftigt rund 4000 Fachkräfte in den drei Bereichen Sportwagenbau, Formel-1-Rennstall und technische Sonderaufgaben. Rund 1200 Arbeitsplätze davon werden abgebaut. Der Markt für Supersportwagen ist in Corona-Zeiten komplett eingebrochen, zudem zwingt der 2021 kommende Kostendeckel in der Formel 1 zum Personalabbau. Beim zweitältesten GP-Rennstall (nach Ferrari) sollen 70 Stellen verschwinden.

Gruppen-CEO Paul Walsh sagt gegenüber Sky News: «Wir stehen vor grossen Herausforderungen. Wir habern bereits dramatische Kosteneinsparungen umgesetzt, in allen Geschäftsbereichen. Wir bedauern zutiefst, dass wir zu einem weiteren Schritt gezwungen sind. Wir haben lange versucht, diesen Weg nicht einschlagen zu müssen. Aber nun haben wir keine andere Wahl, als den Umfang unserer Belegschaft zu verringern.»

McLaren hatte zuvor die britische Regierung um ein Darlehen in Höhe von 150 Millionen Pfund ersucht (168,6 Millionen Euro), was abgelehnt worden ist – angeblich weil das Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie der Ansicht ist, die Gruppe habe bei der Finanzierung eine Alternative.

McLaren zieht weiter in Betracht, den Hauptsitz von Woking und die historische Rennwagensammlung mit einer Hypothek zu belasten. Nach Schätzungen britischer Finanzexperten wird die Autosammlung von Mclaren auf einen Wert von 250 Millionen Pfund geschätzt, die Fabrik auf 200 Millionen.

Im März hatte Mumtalakat – der Kapitalanleger des Königreichs von Bahrain – 337,2 Millionen Euro eingeschossen, um das Eigenkapital der Gruppe zu stützen. Die Besitzverhältnisse der Gruppe: Mumtalakat hält 56,4 Prozent, die TAG-Gruppe von Mansour Ojjeh aus Saudi-Arabien 14,32%, Nidala Ltd. (vom Unternehmer Michael Latifi, dem Vater des Williams-Piloten Nicholas Latifi) 9,84%, Favorita Ltd. 5,78%, Perlman Investments 5,77%, McKal Holdings 5,24% und Acanitt Ltd. 2,65%.

Walsh hofft, dass die Verkaufszahlen wieder steigen werden, wenn der Supercar vom Typ 765LT ausgeliefert wird und wenn der neue Elva kommt, ein Extrem-Roadster mit 815 PS.

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