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Sebastian Vettel: Statt Ferrari lieber einen Williams

Von Mathias Brunner
​Sebastian Vettel lindert den diesjährigen Schmerz bei Ferrari mit einem Williams: Der Heppenheimer soll einen Williams FW14B aus dem Jahre 1992 erworben haben, wie ihn Nigel Mansell zum WM-Titel fuhr.

Bei so viel Frust mit Ferrari ist der Griff zum Williams verständlich: Aber Sebastian Vettel gönnt sich nicht etwa einen Birnenschnaps, der vierfache Weltmeister hat gemäss Informationen der Bild-Zeitung vielmehr einen 1992er Williams FW14B gekauft, einen jener Rennwagen, mit dem Nigel Mansell damals unwiderstehlich dem WM-Titel entgegenstrebte. Wir kennen drei gute Gründe, warum Vettel zugegriffen hat.

Grund 1: Es ist der Wurm drin in der Formel-1-Saison 2020, wegen Corona und der wenig rühmlichen Art und Weise, wie Vettel bei Ferrari abserviert worden ist. Die Zukunft des 53fachen GP-Siegers ist ungewiss. Dazu kommt ein Auto, das nicht schnell genug ist. Wir würden nicht unbedingt von einem Frustkauf sprechen, aber in schwierigen Zeiten gönnt man sich schon mal etwas Schönes fürs Wohlbefinden.

Grund 2: Sebastian Vettel ist ein absoluter Historien-Fan. Wir kennen nur wenige Piloten im Feld mit solch profundem Wissen über die Renngeschichte (Fernando Alonso ist auch so einer). Vettel hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er mit der aktuellen Turbohybrid-Ära wenig anfangen kann – hochdrehende Saugmotor-Renner, das hingegen ist etwas ganz Anderes. Vettel war zum Beispiel der einzige Star, der im Rahmen des Brasilien-GP das Fahrerlager verliess, um sich in Ruhe den McLaren MP4/4-Honda der Rennlegende Ayrton Senna anzuschauen.

Grund 3: Sebastian Vettels Startnummer ist die 5, und der Williams-Renner von Nigel Mansell wurde als «Red 5» bekannt. Der Engländer und sein italienischer Stallgefährte Ricciardo Patrese gewannen 1992 mit diesem Modell 10 von 16 WM-Läufen.

Es ist nicht bekannt, wie tief Sebastian Vettel in die Tasche gegriffen hat. Aber als Richtwert haben wir 2019 beim Auktionshaus Bonhams erlebt, was Sammler für solche Renner auf den Tisch legen. Damals kam eines der sechs gebauten FW14B-Chassis für mehr als drei Millionen Euro unter den Hammer.

Die Bild-Zeitung zitiert Vettel so: «Die Red 5 war sehr interessant für mich. Das Auto ist für mich eine absolute Ikone unter den Formel-1-Rennwagen und trägt die gleiche Startnummer wie ich sie verwende.»

Belgien-GP 2020, Circuit de Spa-Francorchamps

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24:10,55 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +8,176 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +15,259
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,349
5. Esteban Ocon (F), Renault, +40,846
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +42,261
7. Lando Norris (GB), McLaren, +42,745
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +48,319
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +52,691
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +53,666
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:09,346 min
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1:10,178
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:11,821
14.  Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,609
15. Romain Grosjean (F), Haas, +1:15,150
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1:17,869
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:25,762
Out
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Unfall
George Russell (GB), Williams, Unfall
Carlos Sainz (E), McLaren, Motorschaden, nicht gestartet

WM-Stand Fahrer nach 7 von 17 Rennen

1. Hamilton 157 Punkte
2. Verstappen 110
3. Bottas 107
4. Albon 48
5. Leclerc 45
6. Norris 45
7. Stroll 42
8. Ricciardo 33
9. Pérez 33
10. Ocon 26
11. Sainz 23
12. Gasly 18
13. Vettel 16
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 264
2. Red Bull Racing 158
3. McLaren 68
4. Racing Point 66 (81)*
5. Ferrari 61
6. Renault 59
7. AlphaTauri 20
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung

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