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Valtteri Bottas (Mercedes) in Monza: Chance verpasst

Von Mathias Brunner
Andrew Shovlin, Sportchef Ron Meadows und Valtteri Bottas

Andrew Shovlin, Sportchef Ron Meadows und Valtteri Bottas

​Die Strafe für Lewis Hamilton in Monza war für Valtteri Bottas die Chance, auf den WM-Leader aufzuholen. Aber das Auto des Finnen wirkte, als würde es mit angezogener Handbremse fahren – nur Rang 5.

Was war mit Valtteri Bottas los in diesem verrückten Grossen Preis von Italien? Die Strafe für seinen Mercedes-Stallgefährten Lewis Hamilton (Reifenwechsel, obschon die Rennleitung die Boxengasse geschlossen hatte) bedeutete – nun hätte der Finne tüchtig Boden auf den WM-Leader gutmachen können. Aber sein Mercedes wirkte merkwürdig gehemmt. Am Ende sprang nur ein magerer fünfter Platz heraus.

Der achtfache GP-Sieger sagt: «Mein Start war schwach, und ich hatte auf der ersten Runde eine Berührung (mit Lando Norris, die Red.). Danach dachte ich zunächst, dass ich einen Reifenschaden davongetragen hätte. Es sollte sich jedoch herausstellen, dass dem nicht so war. Aber ich hatte trotzdem starkes Untersteuern, und das Auto zog zur Seite.»

«Das besserte sich zwar, aber dann hatte ich im Verkehr Überhitzungsprobleme mit dem Motor. Dagegen konnte ich nicht viel unternehmen. Immer, wenn ich einem anderen Auto näherkam, musste ich wegen des Überhitzens zurückstecken oder auf den Geraden zur Seite fahren. Dadurch verlor ich aber den Windschatten. Nach der roten Flagge und gegen Rennende fühlte es sich ein wenig besser an, aber es gibt jetzt viele Punkte, die wir analysieren und verstehen müssen.»

Der leitende Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin sagt zu Bottas’ Fahrt: «Valtteri erlebte einen schwierigen Nachmittag. Er verlor nach dem Start einige Plätze und dachte zunächst, dass er einen Reifenschaden hätte, weil sein Auto in Rechtskurven nicht richtig einlenkte. Wir konnten aber erkennen, dass seine Reifendrücke okay waren. Deswegen blieben wir draußen, aber er kämpfte das gesamte Rennen über damit, nah genug an den Vordermann heranzukommen, um ihn anzugreifen. Das lag zum Teil daran, dass wir im Verkehr zu heiss wurden. Gleichzeitig überhitzten auch seine Reifen, weil das Auto rutschte. Dadurch konnte er sich nicht wie erhofft verbessern.»

Italien-GP in Monza

1. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1.20:11,783h
2. Carlos Sainz (E), McLaren, +0,415 sec
3. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +3,358
4. Lando Norris (GB), McLaren, +6,000
5. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +7,108
6. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +8,391
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +17,245
8. Esteban Ocon (F), Renault, +18,691
9. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +22,208
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +23,224
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +32,876
12. Romain Grosjean (F), Haas, +35,164
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +36,312
14. George Russell (GB), Williams, +36,593
15. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +37,533
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +55,199
Out
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Motor
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Antriebsschaden
Sebastian Vettel (D), Ferrari, Bremsen

WM-Stand Fahrer nach 8 von 17 Rennen

1. Hamilton 164 Punkte
2. Bottas 117
3. Verstappen 110
4. Stroll 57
5. Norris 57
6. Albon 48
7. Leclerc 45
8. Gasly 43
9. Sainz 41
10. Ricciardo 41
11. Pérez 34
12. Ocon 30
13. Vettel 16
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Kvyat 4
16. Giovinazzi 2
17. Magnussen 1
18. Latifi 0
19. Räikkönen 0
20. Grosjean 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 281
2. Red Bull Racing 158
3. McLaren 98
4. Racing Point 82 (81)*
5. Renault 71
6. Ferrari 61
7. AlphaTauri 47
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung


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