Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lewis Hamilton: Wieso Bremsen in Mugello rauchten

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton und die rauchenden Bremsen

Lewis Hamilton und die rauchenden Bremsen

​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Wieso rauchten die Bremsen am Mercedes-Benz-Rennwagen von Lewis Hamilton in Mugello? Ingenieur Andrew Shovling nimmt Stellung.

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will unsere Leserin Gisela Tanner aus Gütersloh wissen: «Beim Start zum Toskana-GP haben die Bremsen am Wagen von Lewis Hamilton stark geraucht, und auch beim Boxenstopp ist mir an seinem Auto Rauch aufgefallen. Was stimmte nicht mit der Bremse von Lewis in Mugello?»

Leserin Tanner hat Recht, auch wenn rauchende Bremsen in der Formel 1 nichts Seltenes sind. Aber bei Hamilton kam es sogar zu einem kurzen Brand, wie der Champion über die Sekunden zum zweiten Start des Toskana-GP erläuterte: «Wir stellten fest, dass die Vorderradbremsen unterschiedlich heiss wurden. Ich versuchte während der Aufwärmrunde, sie auf volle Temperatur zu bringen, das sind um die 1000 Grad, und dann durch die letzte Kurve und auf den Metern zum Startplatz abkühlen zu lassen; auf diese Weise sollte sich die Temperatur gleichmässig in normale Bereiche bewegen.»

«Als ich dann dort stand, bemerkte ich starken Rauch und auch Flammen. Das war gar nicht gut, wenn ich befürchtete, dass sich ein Brand die ganzen Teile der Aufhängung beschädigen könnte. Zum Glück wurde der Start schnell freigegeben, und ab da funktionierte die Bremse ganz normal. Aber das war schon an der Grenze.»

Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin in seiner Nachbesprechnung des WM-Laufs: «Wir fuhren in Mugello mit sehr knapp bemessener Bremsbelüftung. Es wird nicht oft gebremst auf dieser Strecke, also haben wir die Lufteinlässe verkleinert. Dadurch kommt wenig Kühlluft zur Bremse, und wenn du nicht im normalen Fahrbetrieb bist, neigt sie zum Überhitzen.»

«Ein Feuer ist immer Anlass zur Sorge, denn die ganzen Karbonteile können angekokelt werden. Es ist nicht so, dass wir Panik hatten am Kommandostand, aber es ist auch kein Anblick, den du gerne hast.»

Renault-Pilot Esteban Ocon musste in Mugello wegen überhitzter Bremsen aufgeben. Bei ihm hatte sich ein Trümmerteil von den zahlreichen Zwischenfällen im Lufteinlass verkeilt – die Temperatur der Hinterbremse schoss in die Höhe, eine Bremsleitung platzte, aus.

Toskana-GP 2020, Mugello

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31:55,955h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +4,942 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +7,910
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,476
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +15,638
6. Lando Norris (GB), McLaren, +18,931
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +21,751
9. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +27,785
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +29,247
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +29,595
11. George Russell (GB), Williams, +31,894
12. Romain Grosjean (F), Haas, +40,707
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Reifenschaden/Unfall   
Esteban Ocon (F), Renault, Bremsen
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Crash

WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen

1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken

1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 24.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di. 24.12., 09:50, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 10:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Di. 24.12., 11:00, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Di. 24.12., 13:20, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Di. 24.12., 23:35, Motorvision TV
    FastZone
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2412054514 | 6