Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Lewis Hamilton: Temporäre Reifensorgen in Portugal

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Technikchef James Allison

Mercedes-Technikchef James Allison

Im Portugal-GP klagte Lewis Hamilton im ersten Stint über Reifensorgen, später berichtete er – noch auf dem gleichen Reifensatz – das Gegenteil. Die Erklärung dafür liefert Mercedes-Technikchef James Allison.

Einige Formel-1-Fans fragten sich während des Portugal-GP, warum sich Lewis Hamiltons Meinung über den Zustand seiner Medium-Reifen so deutlich änderte. Der Mercedes-Star berichtete zur Mitte des ersten Stints, dass sein linker Vorderreifen in keinem guten Zustand war. Als es dann darum ging, die Box anzusteuern, beteuerte der sechsfache Champion, dass sich die Walzen gut anfühlten.

Dafür gibt es einen guten Grund, wie Mercedes-Technikchef James Allison in seiner Analyse zum zwölften Saisonlauf der Königsklasse klarstellt. «Es ist relativ einfach zu erklären. «Seine Reifen körnten, er kämpfte also mit dem sogenannten Graining, das war vor allem für die Fahrer auf der weichen Mischung ein Problem im Rennen. Aber selbst auf dem Medium-Reifen, auf dem Lewis startete, trat das Phänomen auf, wenn auch nicht so stark», holt er aus.

Und der Ingenieur erklärt: «Graining tritt auf, wenn der Gummi der Lauffläche so gut auf dem Asphalt haftet, dass er in den Kurven nicht das tut, was das Auto von ihm verlangt. Der Gummi wird durch die Kraft, die auf den Reifen wirkt, immer mehr gedehnt, weil ein Teil auf dem Asphalt klebt und das Auto in eine andere Richtung zieht. An einem bestimmten Punkt dehnt er sich so sehr, dass er reisst und Teile davon auf dem Asphalt kleben bleiben. Das Körnen beschleunigt die Abnutzung des Reifens, reduziert die Haftung und gibt dem Fahrer kein gutes Gefühl, weil es im Normalfall zu Untersteuern führt und Rundenzeit kostet.»

«Als Lewis also sagte, er habe ein Problem mit dem linken Vorderreifen, berichtete er gerade über das einsetzende Graining. Aber glücklicherweise führt das Phänomen des Körnens nicht immer dazu, dass der Reifen so stark abbaut, dass man ihn auswechseln muss. Manchmal ist der Gummi in der Lage, damit fertig zu werden. Man spricht dann davon, dass die Reifen gereinigt seien. Das ist der Punkt, an dem das Graining tatsächlich aufhört, wenn eine bestimmte Menge Gummi abgerissen wurde. Und genau das ist bei Lewis passiert», schildert Allison.

Hamilton habe mit seinen späteren Aussagen nur deutlich machen wollen, dass die Körnung nicht schlimmer wurde und er im Vergleich zu seinen direkten Konkurrenten gute Rundenzeiten fahren konnte. «Er wollte uns damit sagen: 'Die Reifen sind gut, lasst mich in Ruhe weiter diese wirklich starken Rundenzeiten fahren'», so der 52-Jährige.

Portugal-GP, Portimão

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30:00,085 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +25,592 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +34,508
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:05,312 min
5. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1 Runde
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1 Runde
8. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1 Runde
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
19. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Aufgabe

WM-Stand nach 12 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 256 Punkte
2. Bottas 179
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 80
5. Leclerc 75
6. Pérez 74
7. Norris 65
8. Albon 64
9. Gasly 63
10. Sainz 59
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Vettel 18
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 435
2. Red Bull Racing 226
3. Racing Point 126
4. McLaren 124
5. Renault 120
6. Ferrari 93
7. AlphaTauri 77
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0

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