Valentino Rossi sucht das Glück

Lewis Hamilton im Ferrari: Angebot von Paolo Barilla

Von Mathias Brunner
​2018 entzückte die Rennlegende Jacky Ickx die GP-Fans in Spa-Francorchamps mit einem Ferrari 312B. Das Auto gehört Teigwarenhersteller Paolo Barilla. Und der will Lewis Hamilton in den Ferrari setzen!

Bereits vor dem Start zum Grossen Preis von Belgien 2018 kamen die Formel-1-Fans am Circuit de Spa-Francorchamps auf ihre Kosten. Die belgische Rennlegende Jacky Ickx (heute 76 Jahre alt) feierte das 50jährige Jubiläum seines ersten WM-Triumphs von 1968 in Rouen mit Demonstrationsrunden in einem Ferrari 312B.

Mit einem Modell dieses Typs erzielte Ickx 1970 drei GP-Siege: Er gewann 1970 in Österreich, Kanada und Mexiko und sicherte sich letztlich den zweiten WM-Rang hinter Jochen Rindt, der beim Italien-GP tödlich verunglückt war und posthum zum Weltmeister gekürt wurde.

Der von Ickx in Spa-Francorchamps pilotierte Ferrari 312B war vom ehemaligen GP-Piloten und Le-Mans-Sieger Paolo Barilla in den USA gefunden und gekauft worden, der Teigwarenfabrikant liess den Renner aufwändig restaurieren. Davon wurde sogar eine überaus sehenswerte Dokumentation gedreht, die 2017 veröffentlicht wurde – «Ferrari 312B». Bei Barillas Wagen handelt sich um jenes Chassis Nummer 4, mit dem Clay Regazzoni 1970 in Monza den Grossen Preis von Italien gewann.

Nun sagt Paulo Barilla in einem Interview mit meinem Kollegen Franco Nugnes für die italienische motorsport.com: «Ich sehe es als eines der grössten Privilegien, dass ich dieses Rennauto bewegen durfte, ein Auto, das wahre Magie verströmt. Ich bin damit in Monte Carlo gefahren, das hat mich wirklich berührt. Aber das Auto ist heikel zu fahren, ich werde das nicht noch einmal machen.»

«Mir würde es gefallen, einen grossen Piloten von heute im Ferrari zu sehen. Es müsste sich um einen Fahrer handeln, der die Emotionen zu schätzen weiss, die man am Lenkrad dieses besonderen Fahrzeugs spürt. Ich glaube, ein solcher Fahrer ist Lewis Hamilton. Wenn ich ihn übers Fahren reden höre, dann spüre ich – das ist ein Pilot, der die Besonderheiten eines Rennwagens würdigen kann. Ungeachtet aller vertraglichen Hürden ist Hamilton ein Fahrer mit Leidenschaft, ein Fahrer mit Respekt vor der Geschichte.»

Der am 20. April 1961 in Mailand geborene Barilla begann 1975 mit dem Rennsport – Karting, dann ab in die Einsteigerformel Fiat Abarth, anschliessend Formel 3, wo er auf Anhieb Gesamtdritter wurde. Also stieg Barilla in die Formel 2 auf. Über siebte Plätze kam er nicht hinaus. Das beste Ergebnis in der Nachfolge-Formel 3000 war ein vierter Platz 1988. Besser lief es in Le Mans: Gesamtsieg 1985 mit Joest Racing, an der Seite seiner Porsche-956B-Stallgefährten Klaus Ludwig und Louis Krages (John Winter), sein grösster Erfolg als Rennfahrer.

In der Formel 1, 1990 mit Minardi, blieb Barilla ein Hinterbänkler, mit Rang 11 beim Grossen Preis von San Marino in Imola 1990 als Highlight. Vor Ende der Saison wurde er durch den talentierteren Gianni Morbidelli ersetzt. Im Formel-1-Auto war er es nicht, als Geschäftsmann schon – Weltklasse. Zusammen mit seinen Brüdern Luca und Guido hat er das 1877 gegründete Familienunternehmen Barilla zum grössten Hersteller von Hartweizen-Teigwaren gemacht.

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