Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Formel-1-WM-Kalender 2021: Plan B ist gefragt

Von Günther Wiesinger
Wegen Corona: Die Formel-1-WM startet in diesem Jahr in Bahrain

Wegen Corona: Die Formel-1-WM startet in diesem Jahr in Bahrain

Die Formel-1-Verantwortlichen müssen auch in diesem Jahr flexibel bleiben, wenn es um die WM-Planung geht. Auch in Europa verschärfen viele Länder angesichts der neuen Virus-Mutationen ihre Einreisebestimmungen.

Noch immer hoffen die Formel-1-Entscheidungsträger auf eine Rekord-Saison mit 23 Rennen in diesem Jahr. Doch die anhaltende Coronakrise sorgt auch in dieser Saison für Terminverschiebungen. So wurde bereits der Saisonauftakt von Melbourne auf Bahrain verlegt, das Rennen in Australien soll demnach im November stattfinden.

Auch der Renntermin für den China-GP im April wurde abgesagt – ob der WM-Lauf in Schanghai nachgeholt werden kann, ist fraglich, denn bereits jetzt besteht in der zweiten Saisonhälfte wenig Spielraum. Derzeit suche man nach einem Termin, hiess es im entsprechenden Statement der Rechteinhaber.

Berichte, wonach auch die drei WM-Läufe in Monaco, Montréal und Baku auf der Kippe stehen, wurden sowohl von den Formel-1-Verantwortlichen als auch von den Monegassen vehement zurückgewiesen. Man bereite sich auf das Rennen im Mai vor, betonen die GP-Organisatoren im Fürstentum.

Doch inzwischen gehen führende Gesundheits-Experten wie Dr. Anthony Fauci (USA) und Christian Drosten davon aus, dass eine Durchimpfung der Bevölkerung in den Industriestaaten erst im Spätsommer oder Mitte Herbst zu bewerkstelligen ist. Und in vielen Gastgeberländern herrschen derzeit strenge Einreiserestriktionen, dazu gehören etwa Russland und Japan.

Auch in Europa sind Prognosen schwierig, weil sich die Länder gegen die Sars-CoV-2-Mutanten B1.1.7 (aus Grossbritannien) und B1.351 (aus Südafrika) wappnen, die deutlich ansteckender sein sollen. Im Kampf gegen die Pandemie will Belgien zum Beispiel ab Mittwoch alle nicht notwendigen Auslandsreisen verbieten. Die Massnahme soll vorläufig bis 1. März gelten. Verboten werden beispielsweise Urlaubsreisen und Freizeitausflüge.

Die EU-Staats- und -Regierungschefs haben sich darauf verständigt, für die absehbare Zukunft vermeidbare Reisen weitgehend auszubremsen. Tschechien und die Slowakei haben ihre Grenzen bereits wieder dicht gemacht. In Ländern wie Deutschland wird darüber nachgedacht, Reisende aus stark betroffenen Ländern nur noch mit negativen PCR-Test einreisen lassen. Dazu werden dauernd die Quarantänebestimmungen verschärft.

Das weiss auch der neue Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali. Der langjährige Lamborghini-CEO und frühere Teamchef von Ferrari gibt in einem Gespräch mit «Sky Sports F1» zu: «Corona wütet weiter, da müssen wir in Sachen WM-Programm sehr flexibel bleiben. Ich stehe in täglichem Kontakt mit den GP-Veranstaltern. Jedem muss klar sein – diese Pandemie ist noch lange nicht vorbei.» Deshalb muss ein Plan B vorhanden sein.

Man mache sich Gedanken über Alternativen, offenbart der 55-jährige Italiener denn auch. «Bislang stehen alle weiteren Veranstalter zu ihren Terminen, aber nochmals – das ist nur Stand heute; wir sehen ja, wie sich die Pandemie laufend verändert, also müssen wir beweglich bleiben.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Wintertest: 12.–14. März in Sakhir, Bahrain
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Termin offen (ev. Portimão, Portugal)
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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