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Daniel Ricciardo: Viele Tränen wegen Dale Earnhardt

Von Mathias Brunner
​18. Februar 2021: Heute jährt sich zum 20. Mal der Todestag von Dale Earnhardt, einem der grössten NASCAR-Stars aller Zeiten. McLaren-Pilot Daniel Ricciardo: «Als er starb, habe ich nur noch geheult.»

18. Februar 2001: NASCAR-Legende Dale Earnhardt prallt nach einer Kollision mit Sterling Marlin und Ken Schrader kurz vor Schluss des Daytona 500 in die Mauer. Der Unfall wirkte harmlos, hatte aber fatale Folgen – der siebenfache StockCar-Champion und 76fache Laufsieger zog sich einen Schädelbasisbruch und Hirnverletzungen zu. Der Tod von Earnhardt erschütterte das US-amerikanische Publikum so tief wie 1994 der Verlust von Ayrton Senna die Formel-1-Fans.

Bei der Unfalluntersuchung wurde im Wagen ein gerissener Sicherheitsgurt entdeckt. Der Tod der Rennfahrerlegende beschleunigte die vermehrte Verwendung von SAFER-Prallschutzelementen, es wurden neue Bestimmungen in Sachen Sicherheitsgurte eingeführt, und das Tragen des Kopf- und Nackenschutzsystems HANS wurde Vorschrift.

Vor kurzem sprach McLaren-Pilot Daniel Ricciardo über den grossen NASCAR-Piloten: «Ich kann mich sehr gut an das Rennen vor zwanzig Jahren erinnern. Als klar wurde, was da passiert war, habe ich meinen Kumpel Stephen angerufen, mit dem ich schon Kart gefahren war, wie ich ein grosser Earnhardt-Fan. Wir haben im Grunde am Telefon nur noch geheult.»

«Earnhardt war für mich ein Held, er war der Grund, wieso auch ich die Startnummer 3 verwenden wollte. Ich wollte ein wenig vom Image des ‚Intimidators’, also des Einschüchterers, mitnehmen. Meine Version davon wurde halt dann der Honigdachs. Earnhardt ging keinem Zweikampf aus dem Weg, er fuhr beinhart. Das gefiel mir. Er war für mich eine Inspiration.»

Dale Earnhardt war einer der beliebtesten, aber auch umstrittensten Piloten von NASCAR. Entweder man liebte oder man hasste ihn, etwas dazwischen gab es nicht.

Seine aggressive Fahrweise, die öfters mal mit einem Gegner in der Mauer endete, brachte ihm verschiedene Spitznamen ein: «Ironhead» (Eisenkopf), später «The Man in Black» (der Mann in Schwarz), als sein Goodwrench-Chevy in schwarzer Lackierung daherkam, dann Intimidator. Berüchtigt war sein durchdringender Blick, wenn er die Sonnenbrille mal ablegte. Wenn die schweren NASCAR-Tourenwagen im Formationstiefflug in Position gingen, guckte Earnhardt gerne zum Gegner hinüber und zog sich demonstrativ die Rennhandschuhe stramm. Jeder Gegner wusste: Der wird nicht vom Gas gehen.

Sein Rekord von sieben Meistertiteln wurde vor ihm von Richard Petty erreicht und nach ihm von Jimmie Johnson, aber nie übertroffen. Nur sieben Fahrer haben mehr NASCAR-Rennen der Top-Kategorie gewonnen als er.

NASCAR hat die legendäre Startnummer 3 zu Ehren von Dale Earnhardt nie wieder vergeben. Die Rennlegende wurde 49 Jahre alt.

Bei den Fans ist Earnhardt bis heute unvergessen. Noch heute halten einige von ihnnen in der dritten Runde eines Rennens drei Finger in die Luft – als Gruss an den grossen Champion.

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