Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Flotte Nummern: Geheimnisse von Schumi, Vettel & Co.

Von Mathias Brunner
​Hinter den Startnummern der 20 GP-Fahrer der WM 2021 stecken viele spannende Geschichten. Wir enthüllen einige Geheimnisse, wie Vettel, Schumacher & Co. zu ihren Nummern gekommen sind.

 Der Autosport-Weltverband FIA hat die wildesten Auswüchse in Sachen Startnummern verhindert: Als Ende 2013 entschieden wurde, dass Formel-1-Fahrer künftig ihre Nummer während der ganzen GP-Karriere behalten, gab es die Vorschrift – mehr als zweistellig ist nicht erlaubt. Damit wird der 1992 verstorbenen Lella Lombardi auf immer der Rekord der höchsten Startnummer in der Formel 1 zugeschrieben: «Bella Lella» Lombardi trat 1974 in Brands Hatch (England) mit der Nummer 208 auf ihrem Brabham-Ford an – wegen ihres Sponsors Radio Luxemburg, der auf 208 mHz sendete.

Hier einige spannende Geschichten, wie die Fahrer des Formel-1-Felds 2021 auf ihre Startnummer gekommen sind.

1: verwaist
Nummer des Weltmeisters, derzeit nicht zu sehen, weil Lewis Hamilton lieber mit der 44 fährt.

3: Daniel Ricciardo
Daniel Ricciardo kam gleich aus zwei Gründen auf die 3: «Das war meine erste Startnummer im Kartsport», sagt der Australier, «zudem fand ich NASCAR-Star Dale Earnhardt immer toll, und der fuhr auch mit der 3.»

4: Lando Norris
Der Engländer sagt, dass ihn die 4 visuell angesprochen hat, um damit in den sozialen Netzwerken zu spielen, als #L4ndo. «Sonst gibt es dazu eigentlich keine Geschichte.»

5: Sebastian Vettel
Bevor Sebastian Vettel jahrelang mit der 1 des Weltmeisters ausrückte, stand bei Red Bull Racing die 5 auf seinem Renngefährt, so wie fast zehn Jahre zuvor auf dem Kart. Also kehrte der Heppenheimer zu dieser Nummer zurück, als er zu Ferrari ging. Und nimmt sie nun auch mit zu Aston Martin.

6: Nicholas Latifi
Einst trug Nico Rosberg in der Formel 1 die 6, aber als diese Startnummer nach dem Rücktritt des Deutschen frei wurde, musste der Kanadier Nicholas Latifi nicht lange überlegen: «Der Hauptgrund für die 6 ist die Verbindung zu meiner Heimatstadt Toronto. Dort bin ich aufgewachsen, und ich bin stolz darauf, diese Stadt zu vertreten. Viele reden im Zusammenhang mit Toronto von ‚The 6’, das geht auf den Rapper Drake zurück, der ebenfalls aus Toronto stammt. Eines seiner Alben heisst auch ‚Views from the 6’. Andere Verbindungen bestehen darin, dass Toronto einst aus sechs Bezirken bestand und dass zwei der drei Vorwahlnummern von Toronto beide mit einer 6 anfangen oder aufhören. Die 6 habe ich auch in drei meiner vier Formel-2-Saisons getragen. Also passt hier alles zusammen.»

7: Kimi Räikkönen
Kimi Räikkönen gefiel einfach die 7, mit welcher er 2013 bei Lotus ausrückte. Mit 007 hat die Wahl nichts zu tun, selbst wenn James Bond und «Iceman» eine gemeinsame Schwäche für Vodka-Martinis nachgesagt wird.

9: Nikita Mazepin
Mit der 9 fuhr früher der Schwede Marcus Ericsson. Haas-Pilot Nikita Mazepin hat sich bislang nicht dazu geäussert, wieso er sich für diese Nummer entschieden hat.

10: Pierre Gasly
Der Franzose aus der GP-Stadt Rouen fährt mit der 10, weil er 2013 mit dieser Nummer den Zweiliter-Formel Renault-Eurocup gewann.

11: Sergio Pérez
Auch auf dem Kart von Sergio Pérez stand einst schon die Nummer, die er heute auf seinem Formel-1-Renner trägt, die 11, «und ich mag diese Zahl so sehr, dass ich sie sogar eine Weile in meiner Email-Adresse aufführte», erzählt der Mexikaner.

14 Fernando Alonso
Formel-1-Rückkehrer Fernando Alonso sagt: «Wenn du an einem 14. Juli im Alter von 14 den Kart-WM-Titel holst, und auf dem Kart steht die 14, dann musst du nicht mehr lange nach einer Glückszahl suchen.»

16: Charles Leclerc
Der Monegasse sagt: «Eigentlich wollte ich die 7, aber die ist von Kimi Räikkönen besetzt. Auch die 10 hätte mir gefallen, aber da ist mir Pierre Gasly zuvorgekommen. Schliesslich wählte ich die 16, weil ich an einem 16. zur Welt gekommen bin und mir nichts Besseres eingefallen ist. Zudem gefällt mir die Symbolik – 1 und 6, das ergibt die 7, meine Lieblingszahl.»

18: Lance Stroll
Lance Stroll fährt nicht mit der 18, weil er als 18-Jähriger sein GP-Debüt gegeben hat. Sondern deshalb, weil er mit dieser Nummer erfolgreich in der italienischen Formel 4 und in der neuseeländischen Formel Toyota unterwegs war.

22: Yuki Tsunoda
Yuki tritt in der Formel 1 mit der 22 an: «Ich bin im Kartsport mit der 11 gefahren, aber die ist in der Formel 1 besetzt, von Sergio Pérez. Also habe ich gesagt: Zwei Mal meine Lieblingsnummer, das passt, und so kam ich auf die 22. Zudem ist früher Jenson Button mit der 22 gefahren, ein Pilot, den ich sehr bewundert habe, als er 2009 Formel-1-Weltmeister geworden ist. Ferner ist Takuma Sato früher in der Königsklasse mit Nummer 22 angetreten. Das ist alles stimmig.»

31: Esteban Ocon
Der Franzose sagt: «Ich habe mich für die 31 entschieden, weil ich mit dieser Nummer meinen ersten Karttitel in Frankreich gewinnen konnte.»

33: Max Verstappen
Max Verstappen wollte unbedingt mit der Startnummer 33 in der Formel 1 antreten. «Schon als kleiner Junge war ich mit dieser Nummer unterwegs. Deshalb dachte ich, es wäre nett, sie auch in der Formel 1 zu behalten.» Als Beweisfotos gibt es Bilder von Verstappen im Kinderroller.

44: Lewis Hamilton
Mit der 44 gewann Lewis Hamilton 1995 die Juniorenklasse der Britischen Kartmeisterschaft. «Die 44 hat mir seither immer Glück gebracht», sagt der Engländer.

47: Mick Schumacher
Mick Schumacher sagt zu seiner Startnummer: «Ich werde mit der Nummer 47 antreten. Die 4 und die 7 sind Lieblingszahlen von mir, und da die 4 und die 7 schon vergeben waren (mit der 4 fährt Lando Norris, mit der 7 Kimi Räikkönen, M.B.), habe ich mich für die Kombination entschieden. Es gibt dazu noch einen witzigen Zufall: Wenn wir in der Familie alle Geburtstage zusammenzählen, kommt die 47 heraus.»

55: Carlos Sainz
Carlos Sainz hat ein wenig wie Valtteri Bottas gedacht: mit der 55 lässt es sich wunderbar spielen – Carlo55ainz lässt grüssen. Der Madrilene sagt: «Eigentlich wollte ich die 5, weil ich mit dieser Nummer immer viel Erfolg gehabt habe. Aber Sebastian Vettel fährt mit der 5. Also habe ich mich für die 55 entschieden.»

63: George Russell
Der Mercedes-Zögling fuhr schon bei seinen Formel-1-Tests im Silberpfeil mit der 63. Es ist das erste Mal, dass diese Nummer in der Formel 1 verwendet wird. Die 63 stammt aus Karting-Tagen. Er verwendet sie auch in seiner Twitter-Anschrift: @GeorgeRussell63

77: Valtteri Bottas
Valtteri Bottas fand es cool, dass die 77 so gut zu seinem Namen passt und er sich auf diese Weise Val77eri und Bo77as nennen kann. Witzig auch, dass die beiden Finnen im Feld (Bottas und Räikkönen) sich für die gleiche Zahl begeistern, denn Kimi trägt bekanntlich die 7.

99: Antonio Giovinazzi
Adrian Sutil wählte einst die 99 in der Formel 1, «weil ich immer nach dem Maximum trachte». Giovinazzi sagt zu seiner Entscheidung pro 99: «1999 habe ich meinen ersten Titel in Italien erobern können, nachdem ich grosse Schwierigkeiten überwinden musste, und meine Mutter fand – die Letzten werden die Ersten sein.»


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